„Gönne dir Günne“ KAB-Familienfreizeit Winter 06. –10.01.2025
„Künstliche Intelligenz - KI!“ Chancen und Risiken von künstlicher Intelligenz
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Die Anmeldung zum Herunterladen
STORNOBEDINGUNGEN HEINRICH-LÜBKE-HAUS
Ab Buchungsdatum bis zum 60. Tag vor der Abreise berechnen wir eine Bearbeitungsgebühr von 15,00 €
pro Person bei Stornierungen.
Bei einer Abmeldung vom 59. bis zum 30. Tag berechnen wir eine Stornogebühr von 25%.
Treten Sie vom 29. bis spätestens 3. Tag vor Seminar- beginn vom Vertrag zurück, sind 50% des Teilnahme- Beitrages als Stornogebühr zu zahlen.
Die Kenntnisnahme bestätige ich mit meiner Unterschrift auf dem Anmeldeformular.
Aktionsstand der KAB Villmar: Da war was los!
Am Pfarrfest St. Peter und Paul gab es Mitmachaktionen, Spiele, Glücksrad, Europawahl-Tipps und ganz viel Spaß
Im Nikolaus-Homm-Park hinter der Kirche fand das große Pfarrfest im Anschluss an die festliche Fronleichnamsprozession statt. Der starke KAB-Ortsverein Villmar hat eine leckere Suppe zum Mittagessen gekocht und gegrillt, hat Kuchen gebacken, Gewinne für das KAB-Glücksrad organisiert, Plakate und KAB-Positionen zur Europawahl zusammen gestellt, einen Werbe- und Aktionsstand aufgestellt, hat Holzspiele zur Verfügung gestellt, bei denen man immer gemeinsam gewinnt und die man nur zusammen spielen kann. Ganz viele herrlöiche Begenungen haben sich ergeben, erbauliche Gespräche wurden geführt, vielfach wurde die KAB als Sozialverband kommuniziert und Freudenschreie bei den Kindern am Glücksrad.
Die Durchführung eines solch tollen und vielseitigen Stand ist nur möglich wenn ganz viele KAB-Ehrenamtlich sich untereinander verständigen und etwas großes wagen. Bei der KAB Villmar ist dies heute abermals gelungen. Und es hat sich einmal mehr gezeigt. KAB ist Bewegung für soziale Gerechtigkeit!
(c) Text und Fotos: Martin Mohr
Gruppe der Villmarer KAB besucht Gedenkstätte Hadamar
Unter der fachkundigen Leitung von Anja Siehoff besuchte eine Gruppe der KAB Villmar die Gedenkstätte Hadamar.
Der Rundgang durch diesen Erinnerungsort bot informative wie bedrückende Momente - so z. B. in der Busgarage wie auch in den Kellergewölben an den ehemaligen Orten der
Gaskammern und des Krematoriums. Anja Siehoff ließ die grausame und unmenschliche Geschichte des organisierten Krankenmordes nicht nur durch nüchterne Zahlen und Fakten, sondern durch die Begegnung mit konkreten Biographien der Opfer wie der Täter konkret werden. Schon seit 1933
wurde Leben und seine Weitergabe nach reiner Nützlichkeitbewertet: In der Folge wurden Zwangssterilisationen angeordnet und durchgeführt. An der 1990 eingeweihten Gedenkglocke vor dem Hauptgebäude erfuhren die Besucher den als skandalös empfundenen Umstand, dass die Geschädigten
von Zwangssterilisation und Krankenmord bis heute nicht offiziell als Opfergruppen der Nazi-Gewaltherrschaft anerkannt sind. Auch ist in der Aufarbeitung dieser Verbrechen noch vieles zu leisten - hier spielt die Gedenkstätte Hadamar eine vorbildliche Rolle. Die Besucher waren zum Dialog eingeladen und so berichtete ein Zeitzeuge unter den Teilnehmenden von seiner Erinnerung als Kind an die berüchtigten „Grauen
Busse“, in denen die Menschen hinter verhüllten Fenstern in die
Tötungsanstalt transportiert wurden. Wenig bekannt ist die nach
Einstellung der Gasmorde im Verborgenen weitergeführte zweite Phase des Krankenmordes in Hadamar, Weilmünster und anderen Anstalten. Hier fielen bis Kriegsende Tausende Vernachlässigung, Mangelernährung und Verabreichung tödlicher Medikamente bis hin zur Giftspritze zum Opfer. Beklemmend auch die Tatsache, dass die meisten Täter nicht zu ihren Handlungen gezwungen wurden, sondern sich in der Regel bewarben und auch bei Ablehnung nicht mit Nachteilen rechnen mussten. Damit sich so etwas nie wiederholt, gilt allen die Mahnung der Hadamarer Gedenkstele: „Mensch, achte den Menschen“.
Text: Dr. Bernold Feuerstein, KAB Villmar
Fotos: Paul Arthen
Vortrag "Wohngeld" und "Grundsicherung im Alter"
- Was steht mir zu? -
Zum Thema "Wohngeld" und "Grundsicherung im Alter' gab es heute in einer Kooperationsveranstaltung zwischen KAB Villmar, Generationenhilfe und Helferkreis in der König-Konrad-Halle in Villmar eine Fülle an Informationen, Ausfüllhilfen für Formulare und Tipps. KAB-Diözesansekretär Martin Mohr referierte.
Wohngeld gibt es als Mietzuschuss für Personen, die (Unter-)Mieterin oder Mieter einer Wohnung oder eines Zimmers sind oder für Eigentümerinnen und Eigentümer von selbst genutztem Wohnraum. Sie haben Anspruch auf einen Zuschuss zu ihren Lasten.
Grundsicherung im Alter erhalten Personen, die die persönliche Regelaltersgrenze überschritten haben und deren Einkommen nicht ausreicht um ihren Lebensunterhalt zu decken.
Tages- und Halbtagesfahrten der KAB Villmar 2024
Ein vielseitiges Fahrtenprogramm spricht Viele an
Auch in diesem Jahr untrernimmt der aktive KAB-Ortsverein St. Matthias wieder schöne gesellige Fahrten, bei denen es ganz vieles zu entdecken gibt und bei denen man eine tolle Gemeinschaft genießt. Kompetent organisiert und durchgeführt werden die Fahrten von Iris und Raimund Friedrich sowie Martin Falk, Vorstandsmitglieder. Hier zum Fahrtenprogramm
"Baustelle Zukunft!" Wie geht es weiter in Europa?"
Familienbildungsfreizeit der KAB Villmar in Kooperation mit der KAB Lindenholzhausen mit tollen Lern- und Gemeinschaftserlebnissen
Fast 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit einem Alter zwischen wenigen Monaten und 80 Jahren kamen vom 8. - 12. Januar in die HVHS Heinrich-Lübke der KAB in Möhnesee-Günne zusammen. Für die Kinder und Jugendlichen war die Freude groß als sie viele Spiele, Schwimmbadbesuche und Entdeckungen im Haus und unterwegs durchführen konnten. Schnell hatten sie sich zu einer tollen Gruppe zusammen gefunden, die gut miteinander auskamen und miteinander aktiv waren. Für die Erwachsenen gab es beim Programm immer die Auswahl zwischen Gesundheits- und Entspannungseinheiten wie z.B. Wassergymnastik und inhaltlich-thematischen Einheiten zum Thema Europa(wahl). Hier führte beispielsweise die Referentin des Hauses, Frau Beatrix Peter, eine Einheit zum Thema "Der Green Deal - Wie Europa bis 2050 klimaneutral werden möchte" durch. Ihr Kollege, Karl-Heinz Does, thematisierte an einem anderen Tag das Thema "Herausforderung Migration und Integration in Europa" - ein Thema, das alle betrifft und bei dem es keine einfachen Lösungen gibt. Does zeigte einen Dokumentarfilm des deutsch-französischen Senders arte über den Umgang Europas mit der Flüchtlingsfrage und den Versuch des Staatenbündnisses, mit hohen Milliardenbeträgen sich von der Verantwortung freizukaufen. Es ergab sich eine kontroverse Diskussion.
Ein Höhepunkt der Familienbildungsfreizeit war auch der gemeinsame Besuch des "Heinz-Nixdorf-Forums" in Paderborn, des größten Computermuseums der Welt. Die langen Entwicklungsschritte beginnend von einfachen und mechanischen Zählmaschinen in der Menschheit bis hin zu den ersten Personalcomputern in den 1970er Jahren und der heutigen Künstlichen Intelligenz wurden gut und verständlich erläutert.
Die beiden Leiter der Familienbildungsfreizeit, Markus Hilfrich (Lindenholzhausen) und Paul Arthen (Villmar) verstanden es gut, ein ganzheitliches Veranstaltungsprogramm zu gestalten und mit Freude und Kompetenz durchzuzführen. Und nächstes Jahr? Na klar, Anfang Januar geht es wieder nach Günne!
Text: (c) Martin Mohr
Fotos: (c) Paul Arthen, Martin Mohr
Balkonkraftwerke
- Volles Haus bei Bildungsabend der KAB St. Matthias Villmar
Wie immer volles Haus bei der KAB Villmar: "Balkonkraftwerke - Eigener Strom für kleines Geld" hieß der Bildungsabend, zu dem Helene Löw, Vorstandsmitglied des aktiven Ortsvereines gut 100 Interessierte begrüßen konnte. Bodenständig und zum Anfassen wurde von der Bürger Energie Hohenstein alles Wichtige zur Montage, Nutzung und Nachhaltigkeit der Balkonkraftwerke erläutert.
75 Jahre KAB Ortsverein St. Matthias Villmar
Die hervorragende Festschrift bedient sich der Wurzeln des Vereins und ermöglicht Weitblicke in eine aktive Zukunft
Aufgrund der Coronapandemie leider etwas verzögert, aber umso besser geworden: Die Festschrift zum 75jährigen Jubiläum der KAB Villmar. Viele machen mit, Viele gestalteten die Festschrift und Viele neue Mitglieder werden dazukommen. So muss es sein. Hier die Festschrift als Download: https://www.kab-limburg.de/fileadmin/user_upload/kab-limburg_de/texte/Festschrift.pdf
"Wir gemeinsam!" KAB Villmar bei Limburger Ostermarsch
"Wir wollen Frieden, Abrüstung und internationale Verständigung" - unter diesem Motto gingen nahezu 150 Teilnehmerinnen und Teilnehmer in den Limburger Innenstadt beim Ostermarsch auf die Straße, zu dem verschiedene Organisationen und Bewegungen aufgerufen hatten. Darunter waren auch zahlreiche Mitglieder des KAB-Ortsvereines St. Matthias Villmar.
Der Start war auf dem Limburger Bahnhofsvorplatz. Die Coronaregeln, besonders die Maskenpflicht und der Abstand, wurden von allen Beteiligten streng und engagiert eingehalten.
"Die Corona Pandemie hat noch einmal deutlich gemacht: Nicht mit nationalen Entscheidungen, Abgrenzung und Abschottung, sondern nur mit weltweiter Solidarität und Zusammenarbeit können wir die Krise bewältigen", heißt es im Aufruf zum Ostermarsch, den auch die KAB Villmar unterzeichnet hatte.
Der Ostermarsch führte über die Schiede, Grabenstraße, Hospitalstraße schließlich auf den Europaplatz, wo es weitere Grußworte, unter anderem auch von Bischof Dr. Georg Bätzing, gab.
"Wir fordern von der Bundesregierung eine friedenspolitische Wende, die Gelder frei setzt für Investitionen in Schulen und Kitas, für Alterssicherung, für sozialen Wohnungsbau, für Krankenhäuser und kommunale Infrastruktur", heißt im Aufruf zum Ostermarsch weiter, der unter www.buendnis-courage.de in voller Länge abrufbar ist.
Martin Mohr
1.700 Jahre arbeitsfreier Sonntag" - Gottesdienst und Veranstaltungen im KAB Diözesanverband Limburg
In St. Peter und Paul Villmar: Gottesdienst "1.700 Jahre arbeitsfreier Sonntag - und die Freiheit, die uns geschenkt ist"
Bei der KAB St. Matthias Villmar wurde das Jubiläum mit einem Gottesdienst unter der Leitung von Pfr. Michael Vogt, Präses des 150 Mitglieder starken Ortsvereines gefeiert.
Seine Predigt war auf dem Hintergrund des Wirkens des befreienden Gottes des Ersten Testamentes zu verstehen: Das hebräische Wort „schabbath“ bedeutet aufhören, Sabbat also: der Aufhörtag, der Tag der Unterbrechung, der Tag der Befreiung von Sklaverei, Fronarbeit und Fremdherrschaft. "Am 3.März des Jahres 321 nach Christus wurde unter Kaiser Konstantin I. für das römische Weltreich der Sonntag endlich zum „Staatsfeiertag“, hob Vogt in seiner Predigt ab: "Im Erlass des Kaisers hieß es: “A l l e Richter, Stadtleute und Gewerbetreibenden sollen am verehrungswürdigen Tag der Sonne ruhen.” Seither ist der Sonntag in den meisten christlich geprägten Ländern der wöchentlich wiederkehrende Feiertag."
Der "Sonntags-Liegestuhl" stand Pate.
KAB Villmar: Weit über 50 Unterschriften für 13,69€ Mindestlohn gesammelt
von re. nach links: Vertrauensleute und Vorstand: Paul Arthen Vorsitzender, Martin Mohr Diözesansekretär, der in Villmar wohnt und Mitglied ist, Katja Laux, Raimund Friedrich, Fahnenhalter Bernd Gruber, 2. Vorsitzende Iris Friedrich, Helene Löw, Josef Trost, Ulrike Urban, Claudia Wilhelm und Präses Pfr Vogt.
Paul Arthen, Vorsitzender der KAB St. Matthias Villmar berichtet: "Unsere Unterschriften für die Petition wurden hauptsächlich auf unserem Grillfest gesammelt. Beim Verteilen der Impuls hatten die Vertrauensleute Unterschriftenlisten dabei und haben auch kräftig Unterschriften gesammelt.
Unser Versichertenberater der Deutschen Rentenversicherung Raimund Friedrich sammelt eifrig bei den Beratungen und viele von uns haben immer Unterschriftslisten dabei. Unsere Erfahrung ist, dass die Menschen oft nicht mehr überzeugt werden müssen und gerne unterschreiben, weil sie wissen, dass man von seiner Vollzeitarbeit leben können muss. Eines unserer Argumente ist auch, dass die Rente bei dem Mindestlohn der KAB bei 45 Erwerbsjahren 1042 Euro ergibt. Wir planen uns mit einem Stand vor einem Supermarkt zu platzieren, um weitere Unterschriften zu bekommen."
Der Verein hat ca 150 Mitglieder und seit 2014 51 neue Mitglieder geworben. "Seit 4 Jahren haben wir die Mitgliederwerbung als einen Schwerpunkt unserer Arbeit. Ein weiterer Schwerpunkt unserer Arbeit ist aktuell die Aktion Stolpersteine, die wir vor 2 Jahren begonnen haben. Dabei können wir an die Greuel des NSregimes erinnern und wir hoffen dadurch dem Rechtsruck und Demokratiefeindlichkeit in der Gesellschaft entgegenzuwirken", so Paul Arthen.
KAB St. Matthias Villmar hilft Partnerorganisation MTC in Brasilien gegen Corona
Bild von der Scheckübergabe von li nach re.: Frau Helene Löw, Kassiererin, Vorsitzender Paul Arthen, Diözesansekretär Martin Mohr
Die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) Villmar spendet 500 € an ihre Partnerorganisation MTC in Brasilien. Seit über 40 Jahren besteht nun die solide und lebendige Partnerschaft der Movimento de Trabalhadores Cristãos (MTC) Brasilien und des Diözesanverbandes Limburg.
Der KAB Vorsitzende Villmar Paul Arthen, und Martin Mohr der geschäftsführende Diözesansekretär der KAB Limburg konnten sich im Mai 2019 vor Ort ein Bild machen. War die Armut schon damals für sie eine prägende Erfahrung, hat die Corona-Epidemie die Lage dramatisch verschlechtert. Hinzu kommen fehlerhafte und falsche Hilfsmaßnahmen von Seiten der Regierung. Der Hilferuf aus Südamerika erreichte den gesamten KAB Diözesanverband Limburg. Martin Mohr und Paul Arthen kennen von ihrem Besuch im letzten Jahr Verhältnisse und Ansprechpartner und tragen dafür Sorge, dass die Spenden die Bedürftigen erreichen. Die MTC Brasiliens benötigt finanzielle Unterstützung, um sie in die Lage zu versetzen, für Mitglieder und Mitbürger*innen mit Atemmasken (Mund-Nase-Schutz), Hygieneartikeln, Desinfektionsmitteln und weiteren Schutzartikel gegen das Coronavirus zu besorgen oder auch selbst herzustellen.
Die weltweite Corona-Pandemie grassiert besonders heftig in Brasilien. So sind bis Mitte Juni 2020 über 1000 000 Menschen infiziert und über 51 000 Tote zu beklagen. Die tatsächliche Zahl dürfte nach Einschätzung von Experten allerdings wesentlich höher sein, da Brasilien nur relativ wenig testet. Fehlende Sozialsysteme und harte Maßnahmen zum Schutz vor COVID 19 sind Gründe für die bedrohliche Lage. Ausgangssperren entziehen den Ärmsten der Armen die Existenzgrundlage, einem Erwerb können sie nicht nachgehen. Nicht wenige hungern und sind auf solidarische Hilfe angewiesen.
Unter dem Stichwort Coronahilfe – Brasilien KAB Diözesanverband Limburg e.V. „Coronahilfe Brasilien“ IBAN: DE45 3706 0193 4000 6190 06 BIC: GENODED1PAX Pax-Bank eG, Köln. kann gespendet werden. Eine Spendenquittung wird ausgestellt.
Die KAB Villmar ist dankbar für den im Verhältnis zu anderen Ländern milden Verlauf der Pandemie in Deutschland und bittet um Ihre Solidarität und Spende für die von Corona bedrohten oder erkrankten Menschen in Brasilien.
Paul Arthen, Vorsitzender der KAB Villmar
Das Stolperstein-Projekt wurde durch die „Katholische Arbeitnehmer-Bewegung Villmar“ (KAB) initiiert
Am 3. Februar 2020 wurden im Marktflecken Villmar von Gunter Demnig die ersten 19 Stolpersteine unter außerordentlich großer Anteilnahme von gut 150 Mitbürgern verlegt (eine so hohe Beteiligung wurde bei Verlegungen in der gesamten Region bisher nicht erreicht). Das Villmarer Stolperstein-Projekt wurde Ende 2018 von der KAB initiiert, deren Mitglieder auch federführend im zuständigen Arbeitskreis tätig sind. Besonders erfreulich ist die Zusammenarbeit mit dem Wahlpflichtkurs "Erinnerungskultur" der örtlichen Schule. Wir sehen darin ein sehr gutes Beispiel mit Vorbildfunktion, wie kirchliches Engagement gerade in der heutigen Zeit zu Erinnerungskultur, Mahnung, Toleranz und Zusammenführung beiträgt. Ein besonderes Zeichen der Verbundenheit war das Gedenkkonzert mit den "Shalom Singers" aus Frankfurt und weiteren 5 Chören aus Villmar und Weyer - insgesamt ca. 150 Sängerinnen und Sänger - in der fast voll besetzen Villmarer Kirche.
Stolpersteine gegen das Vergessen
Gunter Demnig verlegt 19 „dezentrale Mahnmale“ im Pflaster öffentlicher Gehwege in Villmar und Weyer Von Jürgen Weil Hunderte fahren täglich am Ende des Struther Weges in Villmar an einem Wiesengrundstück mit fünf verwitterten Gräbern vorbei, Fußgänger biegen dort um die Ecke zur Weilburger Straße. Nahe am Treppenaufgang zum jüdischen Friedhof steht seit 1988 ein Gedenkstein für die während der Nazizeit ermordeten „Mitbürger jüdischen Glaubens.“ Wer die von der Gemeinde gepflegten Gräber besuchen möchte, außerhalb von Samstagen und jüdischen Feiertagen, besagt ein Schild, kann den Schlüssel zum verschlossenen Türgatter auf der Gemeindeverwaltung holen. Wer geht hin? Wer kennt die Namen der Toten? Wer weiß von ihren Schicksalen? Für die Antwort auf diese Fragen braucht der Bürger seit dem 3. Februar 2020 keinen Schlüssel mehr, er stolpert sozusagen über die Namen „Ackermann“ oder „Rosenthal“, wenn er durch die Grabenstraße oder die Peter-Paul-Straße geht. Er stolpert mit dem Kopf und mit dem Herzen über ein „dezentrales Mahnmal“, muss sich hinabbeugen, um die Inschrift auf den zehn mal zehn Zentimeter großen Messingplatten lesen zu können, eingelassen auf Betonwürfeln in das Pflaster des Bürgersteigs. Und er liest nicht nur Namen, sondern erfährt auch von Schicksalen. Ein Beispiel aus der Peter-Paul-Straße 44, im öffentlichen Gehweg vor einer Metzgerei: „HIER WOHNTE SALOMON ‘SALLY‘ ROSENTHAL, JG. 1897, BUCHENWALD ERMORDET 28.12.1938“.
Ein Stolperstein von insgesamt 19, die an diesem Montag im Februar in Villmar und Weyer von dem Konzeptkünstler Gunter Demnig verlegt werden. Weitere circa 30 werden später folgen. Eine Erinnerung an die Opfer der Nationalsozialisten, zunächst an die jüdischen, die seit 1933 gedemütigt, entrechtet, verfolgt und erschlagen oder in die Flucht getrieben wurden, (durch Selbstmord) „in den Tod geflüchtet“ oder durch unmenschliche KZ-Haft-Bedingungen erkrankt und gestorben sind, zu Millionen deportiert, vergast und in Massengräbern verscharrt. „Sie hatten nicht einmal einen Friedhof“, sagt Holocaustüberlebender und Friedensnobelpreisträger Elie Wiesel, „wir sind ihr Friedhof.“ Und vielfach werden die Stolpersteine auch zum Gedenken an weitere Opfergruppen wie Sinti und Roma, Behinderte, politisch und religiös Verfolgte, Zwangsarbeiter oder Kriegsgefangene.
„Ein Mensch ist erst dann vergessen, wenn sein Name vergessen ist!“, heißt es im Talmud, einem der bedeutendsten Schriften des Judentums. Und das treibt Gunter Demnig seit über 20 Jahren an. 75 000 Stolpersteine in mittlerweile 26 Ländern sind verlegt, alle handgefertigt. Und er macht zur Bedingung: Sie müssen durch Spenden finanziert werden, die Gemeinden dahinter stehen, Jugendliche einbezogen sein.Die Steine sollen „Geschenke der Bürger an ihre Gemeinde sein“, verlegt am letzten frei gewählten Wohnsitz der Opfer. Gemeinsames Engagement von KAB-Initiative und Jugendlichen Das Stolperstein-Projekt in Villmar wurde über die „Katholische Arbeitnehmerbewegung“ (KAB), von deren Vorsitzenden Paul Arthen und Mitglied Helmut Hübinger initiiert. Nachdem die Gemeindevertretung des Marktfleckens am 14. Februar 2019 überparteilich mit großer Mehrheit den Weg für die Verlegung von Stolpersteinen bereitet hatte, gründete sich ein Arbeitskreis. Unter Federführung von Bernold Feuerstein, KAB-Mitglied und Vorsitzender des Ortsausschusses Villmar(Pfarrei Hl. Geist Goldener Grund / Lahn),wird recherchiert, gesammelt und dokumentiert. Die Rektorin für die Sekundarstufe I der Johann-Christian-Senckenberg-Schule Runkel-Villmar, Isabelle Faust, und ihr Wahlpflichtkurs „Erinnerungskultur“ wurden mit ihren Recherchen zum jüdischen Leben in Villmar ebenfalls Teil des Arbeitskreises.
Die Öffentlichkeit wird informiert.Schnell kommen Spenden für die ersten Stolpersteine zusammen. Sogar der zehnjährige Emil Klum hat auf dem Pfarrfest durch Verkauf von selbstgemachter Limonade das Geld für einen Stolperstein (120 Euro) zusammenbekommen. Eine erste Schülergeneration „Erinnerungskultur“ hatte bereits mit Isabelle Faust Einzelschicksale der Toten auf dem Runkeler Kriegsgräberfriedhof erforscht und dafür 2019 den „Jugendfriedenspreis“ des Landkreises Limburg-Weilburg erhalten. Die dritte Schüler-Generation arbeitete nun auf den Höhepunkt der bisherigen Arbeit hin: der Verlegung der Stolpersteine. Am 9.11. 2019 schon gestalteten sie einen Gottesdienst zum Gedenken an die Pogromnacht 1938 mit. Jetzt sind sie es, die mit etwa 150 sichtlich bewegten Villmarer Bürgern Gunter Demnig und seinem Helfer Manuel Engelmann vom Bauhof zusehen, wie sie ein Loch ins Pflaster schneiden und Demnig die Betonwürfel schließlich eben einsetzt, einzementiert und poliert. Die Mädchen und Jungen legen weiße Rosen auf die Stolper-steine, entzünden Kerzen, andere tragen die Namen der Opfer und ihr Schicksal vor und lassen schließlich beschriftete Karten an Luftballons in den Himmel schweben.SiccoGoldetti aus Limburg spricht dazu das jüdische Totengebet, „für das Aufsteigen ihrer Seelen…in das Band des ewigen Lebens“.Manche wischen verstohlen Tränen aus den Augenwinkeln.
Gedenkkonzert in der Kirche St. Peter und Paul Den Opfern soll „Wahrheit und Gerechtigkeit widerfahren“, so zitierte Bernold Feuerstein im Gedenkkonzert am Vorabend aus „Dämmerung“ des Philosophen Max Horkheimer aus dem Jahre 1934. In der Villmarer Kirche St. Peter und Paul vereinigte die Musik konfessionsübergreifend die „Shalom Singers“ der jüdischen Gemeinde Frankfurt und fünf weitere Chöre aus Villmar und Weyer, dazu Michael Loos (Orgel) und David McDonald (Cello) u.a. mit „Kol Nidrei“ von Max Bruch.
Das von Feuerstein mit Unterstützung von TOCCATA Orgelkultur und der Sparkassen-Stiftung Limburg-Weilburg organisierte Konzert hinterließ einen nachhaltigen Eindruck bei den Musikern und Zuhörern. Eine ähnliche Atmosphäre erleben jetzt die Augenzeugen der Stolpersteinverlegung. Daniel Rosenthal (63), ein Großneffe von Sally Rosenthal, ist aus Bad Homburg gekommen, um den Zeremonien beizuwohnen. Seine Familie überlebte durch Flucht nach Argentinien. Jakob Höhler (94) hat sich im Rollstuhl an die Erinnerungsorte schieben lassen, er kann sich noch gut an seine jüdischen Nachbarn erinnern. Genauso wie die 91-jährige Maria Baier aus Weyer, ebenfalls im Rollstuhl, warm eingepackt, geschoben von ihrem Mann Reinhard (92).Sie wollen mit ihrem Kommen die Toten ehren. Jugendpflegerin Cornelia Döring ist mit Mitgliedern des von ihr betreuten Kinder- und Jugendparlaments dabei. Alle Umstehenden blicken ernst, unterhalten sich leise, sind sich der Bedeutung des würdigen Geschehens bewusst.
Bürgermeister Matthias Rubröder dankt Gunter Demnig, den Mitgliedern des Arbeitskrei-ses, der Schule und allen Spendern, die „ein Gedenken mitten im Alltag“ möglich machten. Er denkt an die anderen Erinnerungsorte jüdischen Lebens in Villmar und Weyer, den Judenfriedhof dort mit 58 Gräbern, an Synagogengebäude in beiden Orten. Rubröder spannt den Bogen von der Gefahr des Vergessens bis zur „Mahnung für Gegenwart und Zukunft gegen Hass und Ausgrenzung.“ Das Geheimnis der Erlösung heißt Erinnerung (jüdische Weisheit) In der Grabenstraße erinnern jetzt Stolpersteine an Joseph, Bertha und Leopold Ackermann, an Isaak und Enkelin Gretel Ackermann, in der Peter-Paul-Straße an Johanna, Salomon, Emmi und Liselotte Rosenthal. In Weyer erinnert Gemeindevertreterin Gertrud Brendgen vom Arbeitskreis bei Demnigs Stolpersteinverlegung in der Laubusstraße 14 an Mina Saalberg, Ida und Emil Simon, Herta Irene, Julius und Heinz Heymann: „Hier ge-schah etwas, was nie hätte geschehen dürfen und was nie wieder geschehen darf.“ In der Brühlstraße 4 liegen Stolpersteine für Karoline, Albert und Hermann Walter Schönberg.
Gunter Demnig, inzwischen 72 Jahre alt, hat schon 2015 entschieden, dass sein Kunstprojekt der „sozialen Skulpturen“ auch ohne ihn weiterleben soll, mit der Gründung der „Stiftung – Spuren – Demnig“. Weltweit inspirieren diese Spurenlegungen also auch noch lange viele Menschenrechtsaktivisten. Ganz in seinem Sinne geht in Villmar die Zusammenarbeit mit Jugendlichen in die Zukunft. Wenn sie, auch durch die Pflege der Stolpersteine, sich immer wieder neu an die ungeheuerlichen Verbrechen der Nazis erinnern, wirkt dies als Mahnung, schon den Anfängen zu wehren, Verantwortung zu übernehmen und zu handeln, wenn irgendwo im Alltag die Würde eines Menschen angetastet wird. Isabelle Faust ist sehr glücklich darüber, dass sie mit Hilfe von Bernold Feuerstein zusammen mit ihren Schülern auch künftig in regem Kontakt stehen kann mit Jodi Moses, der Enkelin von Gretel Moses, geborene Ackermann, aus der Villmarer Grabenstraße 3: „Jodi und ihre Familie sind überwältigt von der Aktion, kannten Stolpersteine vorher gar nicht und sind sehr berührt von der Erinnerung an ihre Ahnen.“
Fotos (Jürgen Weil): • Schüler des Wahlpflichtkurses Erinnerungskultur der Johann-Christian-Senckenberg-Schule Runkel-Villmar legen Rosen nieder, zünden Kerzen an:(v. li.) Fabian Stärke, Samira Horz, Annika Dorn, Clara Ebert, Marie Adikhari. • Stolpersteine für die Familien Rosenthal und Ackermann in Villmar. • Gunter Demnig verlegt die Stolpersteine für die Familie Ackermann in der Grabenstraße 3 in Villmar. • Gedenkkonzert in Villmar am 2. Februar 2020 mit den „Shalom Singers“ (Leitung Benjamin Brainman).
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