Faire Arbeitsbedingungen für Lieferdienste, Urlaubsrecht, Altersarmut und Zeiterfassung
Große Themenvielfalt bei Fortbildung für ehrenamtliche Erstberaterinnen und Erstberater
Ein zentralesThema aus dem Seminarprogramm waren die oft menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen bei den Lieferdiensten, die die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) in ihrer neuen Kampagne "Faires Paket" (mehr: www.kab-limburg.de ) jetzt aktiv angeht und Verbesserungen und Abhilfe einfordert. Flankiert wurde dieser Themenblock von den Themen "Altersarmut" (Referent KAB-Regionalsekretär Johannes Kühner), "Urlaubsrecht" und "Zeiterfassung" (Fachanwältin und KAB-Mitglied Bärbel Gegenwart), die damit in unmittelbarem Zusammenhang stehen.
Seminarleiter Martin Mohr (KAB-Diözesansekretär Limburg) schilderete einen markanten Fall aus den Lieferdiensten: "Marko P., ein Zusteller bei einem Amazon-Subunternehmen, erlebte, dass ihm die Kosten für verlorene Pakete oder Strafzettel Lohn abgezogen wurden. So sollte er für ein verlorenes Paket im Wert von über 500 Euro haften, obwohl er schriftlich widersprochen hatte", so der KAB-Sekretär. Kein Einzelfall, sondern symptomatisch für eine Branche, in der der die Einhaltung des Arbeitsrechts, Betriebsräte und Tarifbindung eher eine Seltenheit sind. "Die Zulieferer arbeiten unter hohem zeitlichem und Erwartungsdruck, setzen ihre Gesundheit aufs Spiel, da viele Pakete viel zu schwer sind und gerade bei Subunternehmern kann es gut sein, dass der Lohn ausbleibt", erklärte Mohr weiter. Diese Schilderungen machte auch die erfahrendsten Beraterinnen und Berater betroffen. Sie erarbeiteten anhand von großen Karteikarten, auf den große Zahlen gedruckt waren, Dimensionen, Größen und Zahlen bei der Lieferbranche. Die Seminarteilnehmerinnen und -teilnehmer lernten kennten, dass 14 Millionen Pakete in Deutschland täglich ausgeliefert werden, dass es 95.000 Lieferantinnen und Lieferanten gibt und dass aber DPD, Hermes, Amazon und GLS 0% eigene Zustellerinnen und Zusteller haben, die allesamt bei Subunternehmern arbeiten. 2 Tonnen Pakete liefert eine Zustellerin oder 1 Zusteller im Durchschnitt täglich aus. Um Änderungen dieser Zustände zu erreichen, soll auch eine Petition der KAB an den Deutschen Bundestag helfen. Bitte mitmachen! Mehr zur Kampagne: www.kab-limburg.de
Information: 13 ehrenamtliche Erstberaterinnen und Erstberater aus den KAB-Diözesanverbänden Limburg, Mainz und Rottenburg Stuttgart kamen am 11. und 12. Oktober im Wilhem-Kempf-Haus in Wiesbaden-Naurod zusammen. Zweimal jährlich treffen sie sich um sich fachlich fit zu halten und die jeweiligen Neuerungen im Arbeits- und Sozialrecht zu erfahren. Mit Hildegard Seebach, Klaus Schäfer und Jonas Waldforst aus dem Diözesanverband Limburg konnten gleich drei neue Kolleginnen und Kollegen begrüßt werden.
Jetzt wieder Erstberatung im Arbeits- und Sozialrecht und Sozialberatung im Haus der Volksarbeit, Frankfurt
Neue Berater sind etabliert
Frankfurt/ Region Rhein-Main. Die Katholische-Arbeitnehmer-Bewegung (KAB), Bezirksverband Rhein-Main, bietet kostenlose Erstberatung im Arbeits- und Sozialrecht an. Dieses Angebot steht auch Nichtmitgliedern offen.
Die Beratungen finden grundsätzlich montags von 13.00 – 17.00 Uhr im KAB-Büro im Haus der Volksarbeit, Eschenheimer Anlage 21 in Frankfurt statt.
„Sei es Lohn, Urlaub, Kündigung und Arbeitszeugnisse, Fragen zur gesetzlichen Arbeitslosen-, Kranken-, Pflege-, Renten- und Unfallversicherung oder zur Schwerbehinderung, da können wir in der Beratung vieles klären“, erläutert Martin Mohr, geschäftsführender Diözesansekretär der KAB im Bistum Limburg.
Hildegard Seebach und Klaus Schäfer, ehrenamtliche Erstberater der KAB, stehen zur Beratung zu Verfügung. Die nächsten Termine sind 4., 11.18., 25. November, 2.,9.,16. Dezember 2024 sowie 6., 13. und 20. Januar 2025
Anmeldung ist erforderlich. Kontakt und weitere Infos: Tel 069 92884693 E-Mail beratung.frankfurt@kab-limburg.info Internet: www.kab-limburg.de
Im Detail: Was genau beinhaltet die KAB-Erstberatung im Arbeits- und Sozialrecht?
Ein*e KAB-Erstberater*in
....ist ein*e Ersthelfer*in vor Ort für Menschen, die Informationen und Rat im sozialen Bereich benötigen. Sie/Er kennt Anlaufstellen im Gesundheitswesen, Rehabilitation Rente und Arbeitsrecht. Sie/Er vermittelt Kontakte bei Hilfe zur Selbsthilfe. KAB-Erstberater*innen halten engen Kontakt zum KAB-Diözesanverband und sind mit der Rechtsschutz der KAB vernetzt.
Sie/Er gibt ehrenamtlich, kostenlos und vertraulich Hilfestellung zur Alltagsbewältigung wie Ausfüllhilfe für Anträge und Formulare, Hilfe bei Bewerbung und Lebenslauf. Oder sie/er hat einfach nur ein offenes Ohr für Sorgen und Nöte, Ersthelfer geben keine Rechtsberatung.
KAB-Erstberater*innen bieten Erstberatung in Arbeits- und Sozialrecht an. Im Arbeitsrecht können Mitglieder Erstberatung rund um Fragen zu Lohn, Urlaub, Kündigung und Arbeitszeugnissen in Anspruch nehmen. Im Sozialrecht umfasst das Angebot Fragen zur gesetzlichen Arbeitslosen-, Kranken-, Pflege- Renten- und Unfallversicherung. Beispielsweise Überprüfung von Bescheiden des Jobcenters, der Krankenkasse, des Sozialamts, der Rentenversicherung und des Versorgungsamts, Fragen der Pflegeeinstufung oder Gewährung einer Reha.
Nichtmitgliedern dürfen wir keine Rechtshilfe und -vertretung gewähren, aber wir wollen und können trotzdem informieren und mit Ihnen Lösungswege suchen.
Suchen Sie Erstberatung? Wir sind für Sie da. Kontakt und Info: kab@bistumlimburg.de Tel. 06431/295703
Die KAB ist.....
.....ein bundesweit engagierter und starker Sozialverband, der sich am kirchlichen Sozialauftrag orientiert und sich für eine gerechte und soziale Gesellschaft einsetzt. Die KAB vertritt als Arbeitnehmerverband die Interessen der Beschäftigten, Männer und Frauen und Familien sowie älterer und benachteiligter Menschen unabhängig von Nationalität und Religion.
Die Rechtsschutzbilanz der KAB kann sich sehen lassen mit jährlich über 4.500 arbeitsrechtlichen und rund 8.000 sozialrechtlichen Beratungen, Rechtshilfen und Vertretungen vor Arbeits- und Sozialgerichten.
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