Diözesanverband

"Die unsichtbaren Kronen" - interaktiver Stand des KAB-Diözesanverbandes auf dem Kreuzfest

Im Vorfeld zum Tag der menschenwürdigen Arbeit (7. Oktober) Wege aus der prekären Arbeit erarbeitet

Auf der Bistumsmeile des Kreuzfestes im Limburger Bischofsgarten war am 15.9.2024 die KAB mit einem großen Aktionsstand vertreten. Neben zahlreichen hilfreichen und wissenswerten Informationsmaterialien rund um das Thema "Arbeit" (Arbeitsrecht, KAB-Rechtsschutz für kirchlicher Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Tagung zur Künstliches Intelligenz, Bildungsangebote usw.) gab es auch eine interaktive Ausstellung mit fünf Motiven zum Thema "menschenwürdiges Arbeiten". Fünf Personen, deren Arbeit unverzichtbar für unsere Gesellschaft ist, wurden gezeigt.  So zum Beispiel die im Einzelhandel beschäftigte Kassiererin Ramona, die mit Zahlen jongliert und für ein gutes Kauferlebnis sorgt, das den Großteil eines hohen Umsatzes im Handel erst ermöglicht. Der Verdienst ist gering, die Wertschätzung ebenfalls und der Leistungsdruck ist hoch. "Häufig arbeiten diese Beschäftigten allerdings unter prekären Bedingungen und die große Bedeutung ihrer Arbeit wird oft weder gesehen noch genügend anerkannt", erläutert Martin Mohr, Diözesansekretär der KAB Limburg.

Es galt für die Ausstellungsbesucherinnen und -besucher, ihr oder sein Votum für das aus eigener Sicht eindrucksvollste Motiv mittels eines kleinen Plastikballes abzugeben, der in der interaktiven Ausstellung in die entsprechende Plexiglasröhre zu werfen war. 

Am Nachmittag gab es eine Gemeinschaftsaktion der Verbände kfd, Kolping, Pax Christi und KAB. "Demokratie leben und Haltung zeigen" - das war das Motto von vier Gesprächsrunden mit prominenten Gästen. KAB-Diözesanvorsitzender Thomas Diekmann in seiner Eigenschaft als Vorsitzender der AG Verbände im Bistum Limburg moderierte die Gesprächsveranstaltung. Die KAB hatte Frau Anja Golder, Gewerkschaftssekretärin bei ver.di/ Frankfurt zu Gast. Die Gewerkschafterin wies aufdringlich auf die fehlende Mitsprachemöglichkeit am Arbeitsplatz und die Ausgliederungen von Arbeitsbereichen in der Pflege hin, die auf Kosten der Arbeitsrechte und mit Verschlechterung von Arbeitsbedingungen einhergehen. "Reinigungsdienste, Pflegebeschäftigte und Küchenpersonal arbeiten unter einem Dach bei unterschiedlichen Arbeitgebern und schlechten Bedingungen", so die Gewerkschafterin

KAB machte an diesem Tag deutlich, dass prekär Arbeitende begrenzte Rechte und Mitgestaltungsmöglichkeiten haben, dass sie unter Gesundheitsrisiken leiden und gefährdet sind, ihre Arbeitsfähigkeiten zu verlieren. "Prekäre Arbeit verhindert die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben und führt oft zur Altersarmut", fasst Thomas Diekmann zusammen.

Text und Fotos: © Martin Mohr

1. September - Antikriegstag: KAB Diözesanverband Limburg geht für den Frieden auf der Straße

Anschließend wurden Wanderfriedenskerzen eindrucksvoll ausgesendet

In der Gallusanlage in Frankfurt fanden sich heute über 100 Menschen ein, um an die Morde und Kriegsopfer der Naziherrschaft zu erinnern und auch gegen die Kriege in der Ukraine in Kamerun, im Nahen Osten und weltweit zu protestieren. Gemeinsam mit den Mitgliedern von Pax Christi, den DGB-Gewerkschaften und anderen befreundeten Friedensgruppen wie den Naturfreunden hörte man bei der großen Kundgebung zu. Die anschließende Demonstration durch die Innenstadt führte zum Dom, dort fand die Aussendung der Aktion Wanderfriedenskerze statt, eine Aktion, die ebenfalls von der KAB unterstützt wird. Mehr unter www.wanderfriedenskerze.de . Bemerkenswert und eindrucksvoll war die Kerze, die von Karin Seck, geistliche Begleiterin der KAB Limburg, gestaltet wurde. Text: Martin Mohr

Wir feiern 175 Jahre KAB Deutschlands

Samstag, 28. September 2024 in Mainz

Liebe KAB Mitglieder aus nah und fern,

wir laden euch herzlich ein, das 175-jährige Bestehen der KAB in Deutschland gemeinsam zu feiern.

Hierzu treffen wir uns am Samstag, den 28. September 2024 in Mainz.

Ablauf:

10.00 Uhr        Festgottesdienst in der Ostkrypta des Mainzer Doms mit Bundespräses Stefan Eirich

anschließend Besuch des Grabs von Bischof Wilhelm Emmanuel von Ketteler im Mainzer Dom
eventuell besteht auch die Möglichkeit einer Turmbesteigung

12.30 Uhr        gemeinsames Mittagessen im Eisgrub-Bräu
Rückblick auf 175 Jahre KAB
Gelegenheit zum Kennenlernen und persönlichen Austausch

Ab 14.30         Zeit zur freien Verfügung, z.B. Stadtführungen nach Absprache und Kaffee trinken in kleineren Gruppen,
oder auf eigene Faust gemeinsam mit anderen die Stadt erkunden, anschließend Heimfahrt

Die Anmeldungen laufen über die jeweiligen Diözesanbüros.
Die Anreise erfolgt individuell bzw. wird über die Diözesanbüros organisiert.

Wir freuen uns auf euch!

Das Orga-Team aus Mainz, Trier, Fulda, Speyer und Freiburg

„Sende aus deinen Geist, damit wir in deinem Namen die Stimme erheben für Recht und Gerechtigkeit“

Einladung: Diözesanwallfahrt der KAB Limburg am 21. September 2024 nach Marienthal im Rheingau

Liebe Frauen und Männer in der KAB,  liebe Freundinnen und Freunde der KAB,

am Samstag, 21. September 2024 findet wieder eine gemeinsame Wallfahrt der KAB Limburg und der KAB Mainz zum Kloster „Marienthal“ bei Geisenheim im Rheingau statt. 

Bitte hier klicken: Flyer und Anmeldung

       Geplanter Ablauf:

ca.10:15 Uhr   Ankunft im Kloster Marienthal

10:30 Uhr       Gottesdienst

Zelebrant: Diözesanpräses Pfarrer Walter Henkes

12:00 Uhr       Kleines Essenspaket

mit Weck – Worscht – Wasser

13:00 Uhr       Pilgerkreuzweg

14:30 Uhr       Rückfahrt 

Der Unkostenbeitrag für die Fahrt beträgt pro Person 10,00 €. (Nichtmitglieder 12,00 €)

Bitte überweisen Sie den Beitrag bis zum 07.09.2024 auf nachfolgendes Konto: PaxBank

DE 45 3706 0193 4000 6190 06

Verwendungszweck: Marienthal 2024/Name

Ein Essenspaket gibt es kostenlos dazu.

Wir freuen uns dennoch über jede Spende.

geplante Einstiegsorte und Zeiten:

7.50 Uhr Girkenroth Bushaltestelle Schulstr.

7:50 Uhr Waldernbach - Besenbinder

8:00 Uhr Hadamar Kreisel, Bushaltestelle

8:15 Uhr ZOB-Zentraler Bus-Bahnhof

Limburg-Süd, Holzheimer Straße

8.25 Uhr Lindenholzhausen

Bushaltestelle B8 Richtung Niederbrechen

8:30 Uhr Niederbrechen, B8 (Apotheke)

8:35 Uhr Niederselters, B8 Bushaltestelle

8:40 Uhr Oberselters, B8 Ortseingang

Bei der Anmeldung bitte den gewünschten Zustiegsort angeben!

Anmeldefrist: 05.09.2024

Änderungen im Programmablauf vorbehalten!

 

"Die unsichtbaren Kronen" - Eine Huldigung an der WERTvolle Arbeit

Fotoausstellung anlässlich des Prekariustages (29. Februar) an vielen öffentlichen Orten im Bistum Limburg gezeigt

Aus 5 großen Schwarzweiß-Plakaten bestehet die Fotoausstellung. Ramona, Erik, Anna, Miro und Kathleen sind zu sehen, wie sie als Raumpfleger, Kassiererin, Altenpflegerin, Call-Center-Agentin und als Kurierfahrer täglich arbeiten. "Sie alle arbeiten königlich, weil sie Würde ausstrahlen", kommentiert Martin Mohr, Diözesansekretär der KAB Limburg. Denn jede menschliche Arbeit, egal welche, sei Ausdruck der Persönlichkeit und mache menschen gleichsam zu "Königinnen und Königen ihrer Arbeit". Und zugleich seien diese 5 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer auf den Fotos prekär Arbeitende, so Mohr. "Arbeit unter prekären Bedingungen ist gekennzeichnet durch hohe Unsicherheit und Benachteiligung. Niedrige Einkommen, befristete Verträge und mangelnder sozialer Schutz sind typisch", beschreibt der KAB-Sekretär. 

Unter dem Titel "WERTvoll arbeiten - menschenwürdig statt prekär" setzt sich die KAB für gute Arbeitsbedingungen und gegen prekäre Arbeitsverhältnisse ein. 

In Hochheim ist die Ausstellung bis auf weiteres im "Caritas-Anziehpunkt" zu sehen. In Oberselters kann man zu bestimmten Öffnungszeiten die Ausstellung im Pfarrzentrum St. Antonius anschauen. In Villmar an der Lahn lädt die Ausstellung Beter, Touristen, Pilger in die Kirche St. Peter und Paul zur Ausstellung ein. In Herz-Jesu Frankfurt-Fechenheim ist die Ausstellung im Kirchenschiff zu sehen. Im Katharina-Kasper-Haus in Limburg ist die Ausstellung im Eingangsbereich noch einige Tage zu sehen. In Limburg-Lindenholzhausen ist die Ausstellung im Pfarrzentrum St. Antonius zu sehen und in Waldbrunn-Ellar in der Kirche. Auf dem Bauzaun vor der St. Leonhardskirche in Frankfurt hängt die Prekarius-Ausstellung mitten in der Arbeitswelt.

Text und Fotos: Martin Mohr

 

Prekarius-Ausstellung 2024 an vielen Orten im KAB-Diözesanverband Limburg

Menschen wird eine "unsichtbare Krone" verliehen

Ab Donnerstag, den 29. Februar 2024 wird an vielen Orten im KAB-Diözesanverband Limburg die "Prekarius-Ausstellung" gezeigt. Sie besteht aus 5 großen Plakaten und einem Ausstellungsflyer zur Erläuterung. 

"Diese Plakat-Ausstellung soll allen Menschen Anerkennung zollen, die in den unverzichtbaren, aber oft prekären Berufen tagtäglich für die Gesellschaft arbeiten", erlätert Martin Mohr, Diözesansekretär der KAB Limburg. "So verleiht sie denjenigen ein Gesicht und eine Stimme, deren Arbeit für unsere Gesellschaft von großer Bedeutung ist, deren Einsatz aber zumeist weder gesehen noch adäquat anerkannt wird", so Mohr
"Diesen Menschen wird eine „Unsichtbare Krone“ verliehen. Über diese Menschen und ihre Tätigkeit wollen wir unter anderem in Ellar, Frankfurt, Hochheim, Fechenheim, Niederbrechen, Oberselters, Lindenholzhausen und Villmar ins Gespräch kommen", macht Mohr aufmerksam.

Hier der Flyer mit den Ausstellungsorten

Ausstellung im Haus am Dom mit Podium

Siebenfacher Familienvater, Widerstandskämpfer, Journalist – 1945 ermordet

Nikolaus Groß –  noch heute Vorbild durch seine Standhaftigkeit

Selbst im Angesicht der drohenden Ermordung hat er seiner Überzeugung nicht abgeschworen. Zeitlebens blieb er seinen Idealen von einer toleranten, freien und „bunten“ Gesellschaft treu. Die Rede ist von Nikolaus Groß, der am 23. Januar 1945 nach einem Schauprozess vom Nazi-Regime in Berlin-Plötzensee grausam hingerichtet wurde.

Geboren wurde Nikolaus Groß 1898 in Hattingen an der Ruhr. Zusammen mit seiner Frau hatte er sieben Kinder. Neben der Familie galt sein Engagement als Bergmann und Journalist zeitlebens der Welt der Arbeit. 1917 trat Nikolaus Groß in die Bergarbeiter-Gewerkschaft ein, und bildete sich dort ständig fort. 1920 gab er den Bergmannsberuf auf und wurde Gewerkschafts-Jugendsekretär. Nach weiteren Tätigkeiten in der Gewerkschaft wurde er im Januar 1927 Redakteur der Westdeutschen Arbeiterzeitung, dem Verbandsorgan der KAB (Katholische Arbeiter – Bewegung) Westdeutschlands, später deren Chefredakteur. Die Westdeutsche zeichnete sich durch einen NS-kritischen Kurs aus. Nach dem endgültigen Verbot dieser Zeitung in 1938 übernahm Nikolaus Groß die Leitung der KAB Düsseldorf. Seine Tätigkeit war mit vielen Reisen verbunden. In diesen Jahren traf er auch mit dem späteren Hochheimer Bürgermeister Hans Wagner, damals in Frankfurt in der Werkjugend der katholischen Arbeitervereine engagiert, zusammen. 1939 übernahm er die Verbandsleitung der KAB in Köln. Bereits seit 1927 engagierte Nikolaus Groß sich im Widerstand gegen den Nationalsozialismus. Mit Freunden aus der KAB, den Christlichen Gewerkschaften, dem Zentrum u.a. beriet er im Kölner Kreis, der sich in der Verbandszentrale der KAB traf, spätestens seit 1942 über Alternativen zum NS-Regime. Dieser Kölner Kreis beteiligte sich auch an Personalplanungen für die Zeit nach Hitler. Am 12. August 1944 wurde Nikolaus Groß in Zusammenhang mit dem Attentat vom 20. Juli verhaftet, obwohl er nicht daran beteiligt war. Am 23. Januar 1945 wurde er in Plötzensee ermordet. Der Kernsatz des verbrecherischen  Volks-gerichtshof- Urteils lautete: „Er schwamm mit im Verrat, muss folglich auch darin ertrinken.“ Die Erinnerungen an Nikolaus Groß werden u.a. in einem Musical, einem Museum in Hattingen/Ruhr und auf einer eigenen Internetseite www.nikolaus-gross.com wachgehalten. Angesichts des aktuellen Erstarkens rassistischer und völkisch geprägter Gruppierungen in Deutschland und den Nachbarländern sollte Nikolaus Groß, so Thomas Diekmann, Vorsitzender des KAB-Diözesanverbandes Limburg, noch heute ein leuchtendes Vorbild im Umgang mit derartigen Entwicklungen bleiben.

Text: Thomas Diekmann, Diözesanvorsitzender der KAB Limburg

 

Alfred-Rompel-Baum beim Heinrich-Lübke-Haus in Günne gepflanzt

Langjährigem Gestalter der KAB zum 80jährigen Geburtstag die KAB-Pfingstmedaille überreicht

Weit über 50 Jahre lang ist das CAJ- und KAB-Mitglied Alfred Rompel (Limburg-Lindenholzhausen) aus dem Glauben für Gerechtigkeit unterwegs. "Während viele Menschen nicht wissen, wie man "Solidarität" überhaupt schreibt, lebst Du sie mit allen Konsequenzen", führte KAB-Diözesansekretär Martin Mohr (Limburg) in seiner Laudatio für Alfred Rompel an. "Du lässt niemanden im Regen stehen oder verzweifelt zurück. "Lass mir meine Ruhe" gibt es bei Dir nicht. Immer gibt es bei Dir eine Lösung, wie man Menschen helfen kann und ihnen zu ihrem Recht verhelfen kann. Daher verleihen wir Dir heute im Namen des Diözesanverbandes der KAB Limburg die KAB-Pfingstmedaille. Sie steht für Hoffnung, Hoffnung die der Heilige Geist den Verschlossenen und Verzagten gibt. Und dieses Pfingsten lebst Du", führte Mohr weiter aus. 

Die Feierstunde mit Ehrung von Alfred Rompel fand im Heinrich-Lübke-Haus der KAB Deutschlands in Günne am Möhnesee statt. Im Rahmen des jährlichen Sozialrechts-Aufbaukurses kam wieder eine große Teilnehmerrunde zusammen.  Dem KAB-Rentenrechtsexperten Alfred Rompel liegt dieser Kurs sehr am Herzen, er besucht ihn seit vielen Jahren und kann aus seinem Wissen und seiner Kompetenz heraus vieles zum Lernen beitragen. Neben der ehrenamtlichen Arbeits- und Sozialrechtsberatung sowie der Tätigkeit als Versichertenberater der DRV war Alfred Rompel lange Jahre auf verschiedenen Ebenen des großen christlichen Sozialverbandes KAB unterwegs. Sei es im Verbandsausschuss des Westdeutschen Verbandes der KAB, sei es im Diözesanvorstand der KAB Limburg oder sei es als langjähriger Vorsitzender des KAB-Ortsvereines Lindenholzhausen. Bis ich mein Amt als Vorsitzender des KAB-Ortsvereines vor fünf Jahren abgeben konnte, habe die Mitgliederzahl von 50 auf 210 steigern können, vor allem durch unsere Familienfreizeiten in Günne. So macht man das. 

Im Kreise der Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Aufbaukurses aus dem Diözesanverband Limburg, Martina Schmidt-Lenz (Limburg), Wolfgang Feiler (Niederbrechen), Raimund Friedrich (Villmar), Johannes Otto (Lindenholzhausen), Robert Hippert (Villmar-Langhecke) und Martin Mohr (Limburg) bekam Alfred Rompel einen Apfelbaum geschenkt. Dieser wird direkt am Heinrich-Lübke-Haus gepflanzt, als "Alfred-Rompel-Baum". "Denn Dein Handeln zielte auch immer darauf ab, jetzt etwas Richtiges zu tun, damit die folgenden Generationen profitieren und die Früchte allen zukommen" so Martin Mohr.  

KAB: Sparen im sozialen Bereich, keine gute Idee

Es gibt Pläne der Bundesregierung, dass es im sozialen Bereich massive Kürzungen geben soll.

Die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung (KAB), Diözesanverband Limburg warnt davor dies umzusetzen. Es könnte gerade in dieser angespannten Zeit zu sozialen Unruhen kommen, wenn man die Axt an die bisherige Unterstützung für die kirchlichen Sozialverbände wie z. B. die Caritas oder die Diakonie sowie die Sozialverbände der freien Wohlfahrtspflege wie AWO und DRK anlegt.

„Menschen, die aus welchen Gründen auch immer auf die Hilfe und Unterstützung dieser Sozialverbände angewiesen sind, stehen nicht auf der Sonnenseite des Lebens“, mahnt Georg Wilke, stellv. Diözesanvorsitzender, auch vermehrte ehrenamtliche Initiativen und Tätigkeiten, könnten dies weder auffangen noch abfedern. „Wenn man auf Kosten dieser Menschen den Haushalt sanieren möchte, gefährdet man den sozialen Frieden in unserer Gesellschaft und überlässt damit auch Extremisten und Poplisten die Bühne“, so Wilke weiter. Die Bundesrepublik Deutschland sei ein Sozialstaat, an dem nicht gerüttelt werden sollte.

Die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) Diözesanverband Limburg, fordert daher die Bundesregierung auf, sich ihrer sozialen Verantwortung bewusst zu sein und von den geplanten Kürzungen in dieser Form Abstand zu nehmen.

Facettenreiche KAB-Besinnungstage im Priesterseminar Limburg "Gott bringt Farbe in dein Leben - einem Regenbogen gleich"

Farben als Ausdruck von Leben und Glauben

Mit einem hochaktuellen Thema, das die Menschen ein Leben lang begleitet, beschäftigten sich die diesjährigen Besinnungstage des KAB-Diözesanverbandes Limburg vom 23. bis 25. Oktober im Priesterseminar in Limburg. "Die verschiedenen Farben verbinden wir mit bestimmten Inhalten, so beispielsweise das Grün für die Hoffnung", erläuterte Bruder Stefan Federbusch OFM, Referent der Besinnungstage "Auch in unserer Glaubenspraxis spielen Farben eine wichtige Rolle, etwa in der Liturgie", so Federbusch weiter. Das Gesamtpanorama der Farben stehe in für die Zuwendung und den Segen Gottes.

"Die Besinnungstage luden ein, menschliche und göttliche Farb-Spiele in den Blick zu nehmen und über die Farben unser Leben bunter werden zu lassen und unseren Glauben zu vertiefen und zu verlebendigen", resümiert die Seminarleiterin Karin Seck, geistliche Begleiterin des KAB-Bezirksverbandes Limburg. Die 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmer fuhren mit intensiven Gedanken nach Hause.

Fotos: (c) Karin Seck

Text: (c) Martin Mohr 

"Zukunft für Alle"

KAB Diözesanverband Limburg aktiv bei Hessisches Sozialforum

Im Haus am Dom Frankfurt kamen heute nahezu 100 an der sozialen und ökologischen Situation und der Zukunft Hessens Interessierte zusammen. Bevor am Nachmittag ein Podium mit Vertreterinnen und Vertretern aller demokratischen Parteien im Landtag zusammenkam, diskutierten Verbandsvertreterinnen und Vertreter mit dem Publikum. Sebastian Alt (Referent für Zeitkultur und Schutz des arbeitsfreien Sonntags und Diözesansekretär Martin Mohr führten einen Aktions- und Werbestand zum Thema "WERTvoll arbeiten - menschenwürdig statt prekär " durch. "Dabei interessieren und konkrete Beispiele prekärer Arbeit und woraus genau die prekäre Situation besteht. Dazu lassen wir Fragebögen ausfüllen." Martin Mohr ergänzt: "Unsere Forderung als KAB sind armutsfeste 15 Euro Mindestlohn , diese bringen wir als großer christlicher Sozialverband massiv in die Politik ein". Auf der "Mindestlohnwaage" der KAB konnte man dann aufwiegen, welche gewichtigen Gründe es insgesamt für den Mindestlohn von 15 Euro gibt. Das Interesse daran war sehr groß.

Das Hessische Sozialforum als Youtubevideo

Veranstaltungsbericht von Dr. Thomas Wagner (Akademie Rabanus Maurus/ Haus am Dom):

Hessisches Sozialforum positioniert sich zur Landtagswahl mit Forderungen für Sozial-ökologischen Umbau

Unter reger Teilnahme haben am Samstag, den 13. Mai Interessierte und Vertreter:innen zahlreicher Initiativen, Sozialverbände, kirchliche Organisationen und Gewerkschaften im Rahmen des 16. Hessischen Sozialforums im Haus am Dom in Präsenz und virtuell zugeschaltet diskutiert. Unter dem Titel „Zukunft für ALLE! Sozialökologische Krise in Hessen- Was tun?“ wurden Forderungen und Positionen für die Landtagswahl im Herbst vorgestellt und abgestimmt. Zu den sieben Themenblöcken, zu denen zivilgessellschaftliche Organisationen Kernforderungen formuliert hatten, zählten Armut, Wohnen, Klima, Mobilität, Arbeit, Migration und Flucht und Arbeit gegen Rechts.
Der Verband Alleinerziehender Mütter und Väter sowie das Bündnis gegen Altersarmut von Frauen fordern vom Land Hessen die Eindämmung des Niedriglohnsektors und eine bessere Bezahlung in allen Pflege- und Betreuungsberufen. Auch das Thema Wohnen, vorgetragen vom Bündnis Mietenwahnsinn Hessen greift in den Armutsbereich, da immer mehr Menschen bis zu 50% ihres Einkommens für Wohnen ausgeben müssen. Gleichzeitig wird im Rahmen der energetischen Sanierung derzeit nur von einer Entlastung der Eigentümer bzw. Vermieter gesprochen und Mieter erleben gleichzeitig enorme Mieterhöhungen. Deshalb muss das Land den sozialen Wohnungsbau deutlich ausweiten. Eine weitere Forderung ist, dass es zu keiner Verdrängung durch Modernisierung oder energetische Sanierung kommen darf.
Die Vertreter von Fridays for Future zeigten mit ihren Forderungen deutlich, dass der Klimaschutz quer zu vielen anderen Bereichen liegt, von Wohnen bis zu Verkehrswende. Sie fordern vom Land deshalb neben der deutlichen Beschleunigung im Ausbau der erneuerbaren Energien, den massiven Ausbau des ÖPNV. Diese Position wurde auch von der Verkehrswende Hessen aufgegriffen und in den Kontext eines umfassendes, integriertes Mobilitätsgesetz einordnet. Sie fordern eine umwelt- und sozialverträgliche, sichere, klimaneutrale und barrierefreie Mobilität für alle Hessen und Hess:innen. Ein gerade für Hessen sehr akutes Thema ist der Bereich Migration und Flucht, denn da zeigen andere Bundesländer wie es selbst in diesem hauptsächlich vom Bund geregelten Bereich Möglichkeiten gibt, Migrant:innen mit Landesförderprogrammen besser zu beraten und aufenthaltsrechtliche Fragen schneller zu regeln. Der Verband binationaler Familien und Partnerschaften forderte deshalb Ausschlüsse und Barrieren für Menschen mit internationaler Biographie entschieden abzubauen. So müsse etwa der Zugang zum Arbeitsmarkt sowie der Familiennachzug deutlich erleichtert werden.
Arbeitsmarktpolitische Forderungen stellten auch Vertreter:innen von DGB Hessen- Thüringen: öffentliche Aufträge und Wirtschaftsförderung sollten nur an Unternehmen vergeben werden dürfen, die Tarifverträge anwenden. Der Aspekt von Barrieren und Ausschlüssen wurde auch im Bericht von muslimischen Hess:innen betont, die eindrücklich von Erfahrungen mit Alltagsrassismus berichteten. Sie fordern die Aufnahme einer Anti-Rassismus-Klausel in die hessische Landesverfassung und die Verstetigung der Arbeit der zivilgesellschaftlichen Trägerorganisationen über ein Demokratieförderungsgesetz.

Insgesamt wurden von den zivilgesellschaftlichen Organisationen 20 Forderungen erhoben, aus denen das Publikum per Mentimeter-Abstimmung sieben priorisierte. Diese Forderungen wurden schließlich durch den Moderator Klaus Jürgen Göpfert in das Podium mit den Vertreter:innen der hessischen Fraktionen B‘90/Grüne, CDU, FDP, SPD und LINKE eingespielt und dort kontrovers diskutiert. Die Forderungen fanden nicht alle den gleichen Widerhall. Während sich alle Vertreter:innen der Parteien beispielsweise einig waren, dass es weiterhin einen entschiedenen Kampf gegen Rassismus in Hessen bedarf, wurde über Forderungen im Bereich Wohnen, Arbeit und Klima lebhaft gestritten.

Nach zwei Jahren der Pandemie-Pause eröffnete das Hessische Sozialforum damit erneut die Möglichkeit für Begegnung, Austausch und demokratische Diskussion zwischen Zivilgesellschaft und hessischen Landespolitiker:innen. Mit dem Elan aus dem gelungenen Sozialforum wollen die Initiativen ihre Forderungen für einen beschleunigten sozial-ökologischen Umbau in den beginnenden Wahlkampf einbringen.

Die strukturelle Ungleichheit schafft Altersarmut bei Frauen

Eva Maria Wörner (KAB): Ein fairer Mindestlohn muss jetzt das Ziel bleiben

Limburg/ Region Rhein-Main. „Es ist eine Schande, dass mehr als die Hälfte der Frauen trotz Vollzeitbeschäftigung maximal nur mit einer Rente in Höhe der Grundsicherung rechnen kann“, betont Eva-Maria Wörner, stellv. Diözesanvorsitzende der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung Limburg aus Anlass des diesjährigen Equal-Pay-Day am 7. März.

Vollzeitbeschäftigung ist kein Garant gegen Altersarmut

Die strukturelle Ungleichheit führe damit im Alter zu Armut. „Frauen erhalten bereits heute überproportional eine geringe Rente“, konstatiert Wörner. Mehr als die Hälfte aller Vollzeitarbeitnehmerinnen wird nach 40 Jahren Erwerbsarbeit weniger als 1.200 Euro erhalten, so die Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Partei „Die Linke“. Aktuell müsse das Ziel ein fairer Mindestlohn sein, um die aktuellen Teuerungen und finanziellen Belastungen abzufedern und im Alter wenigstens über der Grundrente zu liegen.

Wertschätzung muss sich monetär ausdrücken

Der KAB-Diözesanverband Limburg fordert die wirtschaftliche Aufwertung von Care- und Pflegearbeit in Deutschland - Branchen, die zentral und unverzichtbar für den gesellschaftlichen Zusammenhalt sind, und in denen überwiegend Frauen tätig sind. „Coronabonus und Einmalzahlung schützen Frauen im Niedriglohnbereich nicht vor Altersarmut. "Zwölf Euro Mindestlohn reichen nicht“ so Wörner, „um aus der Armutsspirale herauszukommen. Für Millionen berufstätige Frauen in Deutschland droht weiterhin Armut im Alter“.

Es könne nicht sein, dass im 21. Jahrhundert Frauen in Deutschland bei vergleichbarer Qualifikation, vergleichbaren Tätigkeiten, vergleichbaren Erwerbsbiografien immer noch schlechter bezahlt werden als ihre männlichen Kollegen, betont Wörner.

Martin Mohr, Diözesansekretär

"Die Zeit gehört uns"

KAB-Podiumsveranstaltung mit dem renommierten Jesuitenpater Prof. Friedhelm Hengsbach

Im Rahmen seines Projektes "Zeitkultur" führte Sebastian Alt, Referent des KAB-Diözesanverbandes Limburg für Zeitkultur und Schutz des arbeitsfreien Sonntags ein bemerkenswertes Seminar durch.

Hier zum Veranstaltungsvideo: https://youtu.be/qjWEwfiS4to

Im Spenerhaus (Dominikanerkloster) nähe des Frankfurter Domes, begaben sich unter seiner Moderation Prof. Friedhelm Hengsbach SJ (ehem. Direktor des Nell-Breuning-Institutes St. Georgen), Rainer Petrak (geistlicher Begleiter der KAB Rhein-Main sowie Martin Mohr, geschäftsführender Diözesansekretär der KAB Limburg auf das Podium.

Hengsbach rückte einführend ein Zitat des Theologen und Philosophen Augustuínus in die Mitte: "Was ist die Zeit? Wenn mich niemand fragt, weiß ich's; wenn ich es einem Fremden erklären soll, weiß ich's nicht". Für Friedhelm Hengsbach selbst ist die Definition in der neu aufgelegten Pubikation Armin Nassehis auf das Hier und Heute Maßgebend: "Es sind die Operationen des Bewusstseins selbst, welche die Zeit hervorbringen. Aber die bisher als Zeit des Bewusstseins gedeutete Zeit des Subjekts und der Individualität bleibt defizitär, solange sie jene Sphäre ausblendet, die zwischen den Subjekten intersubjektiv verortet ist". Zeit ist somit eine Beziehung. Mit dieser Erkenntnis entfaltete Hengsbach dann die radikalen Widersprüche zwischen befreiend und belastend in der Arbeitsewelt. "Bietet einerseits die heute Arbeitswelt Möglichkeiten 'atmender Lebensläufe', so gibt es mehrfache Spaltungen hin zur Prekarität.

Und jetzt zum Veranstaltungsvideo: https://youtu.be/qjWEwfiS4to

Text und Foto (c) Martin Mohr

Albert Seelbach: Leuchtturm für Integration und Arbeitnehmerrechte

Der Frankfurer Pfarrer Albert Seelbach, der erst einen technischen Beruf erlernte, hätte am kommenden Nikolaustag sein 47-jähriges Priesterjubiläum gefeiert.

Der engagierte ehemalige KAB-Diözesanpräses (Limburg) und Mitglied des KAB-Bundesausschusses verstarb jetzt im Alter von 84 Jahren.

Seelbach engagierte sich über ein Vierteljahrhundert in der KAB und zuvor in der CAJ auf verschiedenen Ebenen und Themen. Der Schutz des freien Sonntag, der Einsatz gegen prekäre Arbeitsverhältnisse durch Fortbildungsangebote und Tischparlamente. Als Leiter der Arbeitnehmer-Kirche in Frankfurt-Griesheim setzte Albert Seelbach wichtige Akzente. Nicht zuletzt auch sein unermüdlicher Einsatz für Geflüchtete und die jährlichen Adventskonzerte der Kulturen haben Spuren rund um Frankfurt hinterlassen.

Mit Pfarrer Albert Seelbach, der vor zwei Jahren für seine gesellschaftlichen und sozialen Verdienste mit dem Ehrenbrief des Landes Hessen ausgezeichnet wurde, verliert die KAB einen mutigen Streiter für die Belange von MigrantInnen und Arbeitnehmern  

(Text: Matthias Rabbe, Redaktion KAB-Impuls)

"Wirtschaft: solidarisch, nachhaltig und geschwisterlich"

Fachtagung des KAB-Diözesanverbandes Limburg am 8. Oktober 2022 in Kooperation mit dem Haus am Dom Frankfurt/Akademie Rabanus Maurus und dem Sozialapolitischen Arbeitskreis des Bistums Limburg

Im Rahmen des KAB-Vierjahresschwerpunktes "WERTvoll arbeiten - menschenwürdig statt prekär" lädt der Diözesanverband der KAB Limburg seine Mitglieder, Freundinnen und Freunde und auch Nichtmitglieder in jedem Jahr zu einer zentralen Hauptveranstaltung, in Form einer Fachtagung ein. In guter und bewährter Kooperation mit der Akademie Rabanus Maurus/ Haus am Dom Frankfurt führten wir auch in diesem Jahr unter dem Titel "Wirtschaft: solidarisch, nachhaltig und geschwisterlich!" eine große Tagung durch. Die Tagung jetzt als Video: https://youtu.be/VH90MVFiRmg

Es ging um Modelle einer nachhaltigen Wirtschaft im Dienst des Lebens und hierzu waren die Referenten aktiv: 

Dr. Andreas Exner, Zentrum für nachhaltige Gesellschaftstransformation an der Universität Graz/Österreich
Julian Degan, Nell-Breuning-Institut an der PTH Sankt Georgen, Frankfurt
Dr. Wolfgang Kessler, Wirtschaftsjournalist, Rosdorf
Prof. Dr. Friedhelm Hengsbach, Sozial- und Wirtschaftsethiker, Ludwigshafen
Dr. Philipp Geitzhaus, Christliche Arbeiterjugend, Essen
Dr. Burghard Flieger, Genossenschaftsexperte, Freiburg

Darum ging es:Papst Franziskus fordert, die Geschwisterlichkeit in den Mittelpunkt der Wirtschaft zu stellen. „Die Aufgabe der Wirtschaft umfasst die Erneuerung aller unserer Sozialsysteme: Wenn wir die Werte der Geschwisterlichkeit, der Solidarität, der Sorge für unsere Erde und der Güter in all unseren Strukturen verankern, werden wir in der Lage sein, die größten Herausforderungen unserer Zeit anzugehen, von Hunger und Unterernährung bis hin zur gerechten Verteilung von Impfstoffen gegen Covid-19. Wir müssen zusammenarbeiten und große Träume haben. Wenn wir unseren Blick auf Jesus richten, werden wir die Inspiration finden, eine neue Welt zu gestalten, und den Mut, gemeinsam in eine bessere Zukunft zu gehen, schreibt Papst Franziskus anlässlich eines Treffens von jungen Wirtschaftsfachleuten in Assisi im November 2020.
Das herrschende globale System ist nicht nachhaltig, schädigt den Planeten und mit ihm die Armen und Ausgegrenzten, doch wie gestaltet sich ein gerechtes, solidarisches, nachhaltiges und geschwisterliches globales Wirtschaftssystem? Wie kann eine solidarisch-nachhaltige Ökonomie aus dem christlichen Glauben und ihrer Sozialethik her begründet werden? Welche Konturen hat eine nachhaltige Wirtschaft im Dienst des Lebens?
Wie ist es möglich, die menschliche Tätigkeit insgesamt aus der Lohnarbeit zu befreien, sodass sie in Solidarität und Kooperation ausgeübt werden kann?
Welche gelebten und realen Utopien einer solidarisch-nachhaltigen Ökonomie sind aufzeigbar?
Vormittags: Sozial- und wirtschaftsethische Vergewisserung von normativ-christlichen Quellen solidarisch-nachhaltiger Ökonomie (Bibel, Katholische Soziallehre, christliche Gesellschaftsethik, Befreiungstheologie, etc.)
Nachmittags: Präsentation und Diskurs zu gelebten Utopien solidarischer, genossenschaftlicher Utopien: Mondragon in Spanien, Sewa in Indien, Mietshäusersyndikat, die Zeitung „Tageszeitung“, Longo mai, Solawis, GLS-Bank, Cecosesola, Wohn- und Arbeitsprojekte wie z.B. Lebensgarten in Steyerberg oder Niederkaufungen, Mitarbeitergesellschaften, wie z.B. Flachglas Wernberg bei Regensburg, u.a.

Die Tagung jetzt als Video: https://youtu.be/VH90MVFiRmg

 

 

Diözesantag der KAB Limburg in Schwanheim: "WERTvoll arbeiten - menschenwürdig statt prekär"

Thomas Diekmann, Eva-Maria Wörner, Georg Wilke, Walter Henkes und Martin Mohr sind neue Diözesanleitung

Schwanheim. Über 80 Delegierte, Gäste und weitere Interessierte nahmen am Diözesantag der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) Limburg am 2.Juli  im Katholischen Gemeindehaus St. Mauritius in Frankfurt-Schwanheim teil. Das Thema war „WERTvoll arbeiten – menschenwürdig statt prekär“, die KAB-Bundesvorsitzende Beate Schwittay referierte. Thomas Diekmann (Hochheim) ist als Diözesanvorsitzender wiedergewählt.

Der Diözesantag begann um 9.30 Uhr mit dem Gottesdienst in der Pfarrkirche St. Mauritius unter der Leitung von Pfarrer Walter Henkes (Mengerskirchen), Diözesanpräses der KAB Limburg sowie Pfr.Albert Keller (Fussingen), Präses der KAB Fussingen. Begleitet wurde der Gottesdienst von zahlreichen Bannerabordnungen der KAB-Ortsvereine. In seiner Predigt hob Pfr. Henkes hervor, dass Arbeit für den Menschen da zu sein hat und unveräußerlich zu seiner Würde gehört, genauso wie der arbeitsfreie Sonntag zum Wohl der Arbeitenden und ihrer Familien. Auch in der Kirche gäbe es den Missstand der prekären Beschäftigung.

Nach Grußworten im Pfarrsaal begann um 11.00 Uhr die Tagung mit dem Vortrag von Beate Schwittay (Köln), Bundesvorsitzende der 100.000 Mitglieder starken KAB Deutschlands. Das Thema lautete „WERTvoll arbeiten – menschenwürdig statt prekär“ und ist der Beschluss der Bundesdelegiertenversammlung der KAB von 2021. (Informationen: https://www.kab.de/arbeit/prekaere-arbeit )

 

KAB-Bundesvorsitzende Beate Schwittay: „Ausbeuterische Arbeitsverhältnisse gibt es auch in Deutschland!“

„Tätigsein gehört zum Menschsein dazu. Die eigenen Fähigkeiten und Kompetenzen zu nutzen, um das Leben zu sichern und die Welt besser zu machen, ist Teil der menschlichen Existenz“, stellte Beate Schwittay in ihrem Vortrag fest. „Ein Teil dieses Tätigsein wird über Erwerbsarbeit organisiert und die wird nicht immer dem Anspruch gerecht, menschenwürdig zu sein“, führte die KAB-Bundesvorsitzende weiter aus; und konkretisierte: „Arbeitsverhältnisse mit schlechter Entlohnung, mit schlechten Arbeitsbedingungen, die Menschen ausbeuten und ihnen ein gutes Leben verwehren, gibt es auch in Deutschland zu viele“. Für Schwittay ist dies ein Alarmzeichen: „Diesen prekären Arbeitsverhältnissen wird sich die KAB in den kommenden vier Jahren besonders zuwenden. Wir werden hinschauen, werden die unmenschlichen Verhältnisse aufdecken und uns für eine menschenwürdige Gestaltung der Arbeit einsetzen; der Auftakt war unsere Mindestlohnkampagne mit der wir armutsfeste 14,09€ einfordern“, machte Schwittay deutlich.

KAB Diözesanverband Limburg 2018 – 2021: „Öffentlichkeitsarbeit – Kampagnenarbeit – Digitalisierung“

Nach dem Mittagessen wurde der Diözesantag mit dem nicht öffentlichen Teil fortgesetzt. In seinem Rechenschaftsbericht hob der Diözesanvorsitzende der KAB Limburg, Thomas Diekmann, drei zentrale Schlagworte hervor, die die Arbeit des christlichen Sozialverbandes in den vergangenen drei Jahren prägten: „Stärkung der Öffentlichkeitsarbeit, Mitgliederwerbung und weitere Aktionen/ Kampagnen und Digitalisierung vieler Bereiche, besonders in der Kommunikation“ brachte es Diekmann auf den Punkt. Die aktualisierte Homepage www.kab-limburg.de und die Präsenz auf Facebook (www.facebook.com/KABLimburg) seien wichtige Elemente, über die Arbeit der KAB zu informieren und sie einem breiten Interessenkreis näher zu bringen. Auch über die Printmedien sei die KAB mit aktuellen Berichten und Meldungen aktuellen politischen und arbeitsweltorientierten Themen präsenter geworden. „Die Arbeit in Netzwerken mit vielen verschiedenen gesellschaftlichen und politischen Akteuren inner- und außerhalb der KAB ist für uns ein immer wichtiger werdendes und erfolgreiches Instrument“, so der Diözesanvorsitzende. „Gerade in der „Allianz für den freien Sonntag“ arbeiten wir mit den DGB-Gewerkschaften und weiteren Verbänden und Organisation gut und vertrauensvoll zusammen“. Die Jahresaktionen seien ein verbindendes thematisches und programmatisches Element, an dem alle Gliederungen der KAB im Diözesanverband Limburg arbeiteten. Sie greifen die jeweiligen Kampagnenthemen des KAB-Bundesverbandes auf.

Im Februar 2020 wurde bundesweit die Mitgliederwerbeaktion unter dem Motto „Für ein christliches Miteinander in der Arbeitswelt“ gestartet, die nach wie vor aktuell ist. Corona hat die Digitalisierung vorangebracht – Sitzungen, Seminare und Bildungsabenden und Gesprächsrunden werden vermehrt als Videokonferenz abgehalten, was bei den großen räumlichen Entfernungen innerhalb des Verbandes ein Plus für die Kommunikation darstellt.

Im Rahmen des ökumenischen Kirchentages in Frankfurt war 2021 eine große Plakataktion des Diözesanverbandes zum 1.700jährigen Jubiläum des freien Sonntags dabei, sowie ein online-Arbeitnehmergottesdienst und als krönender Jahresabschluss für 2021 der gut besuchte „KABarettabend“ unter dem Motto „Geld.Macht.Angst“ in Lindenholzhausen mit Lutz von Rosenberg Lipinsky.  

Dann berichtete Diekmann über die starke Beteiligung der KAB bei mehreren Großdemonstrationen für ein geeintes Europa und gegen Rechts in Frankfurt und Wiesbaden, über regelmäßige Kontakt- und Austauschgespräche des KAB-Diözesanvorstandes mit dem Bischof, Dr. Georg Bätzing. Diekmann, bevor er auf das Engagement der KAB in der Sozialen Selbstverwaltung zu sprechen kam: „Wir alle werben für eine hohe Beteiligung bei den Sozialwahlen 2023, die Wahlbeteiligung und das Ergebnis für uns als KAB in der Arbeitsgemeinschaft christlicher Arbeitnehmerorganisationen (ACA) mindestens so gut wie bei den letzten Sozialwahlen wird“, zeigt sich Thomas Diekmann beindruckt. „Der Diözesanvorsitzende schloss seinen Bericht mit der Erwähnung der sehr erfolgreichen Arbeit des KAB-Diözesanverbandes als „Sonntagsschützer schlechthin“ und bedankte sich bei allen aktiven KAB-Mitgliedern, die die Arbeit im Diözesanverband Limburg in den vergangenen Jahren getragen und gestaltet haben.

Zukunftsweisende Anträge an den Diözesantag

Aus Gliederung des Verbandes heraus wurden an den Diözesantag Anträge gestellt mit Ziel der Förderung der Familienarbeit, der Vereinfachung von Team-Lösungen in Leitungsgremien und der Verschlankung der Strukturen um eine Dynamisierung des Verbandes zu ermöglichen. Die Anträge wurden verabschieden und werden in den kommenden Monaten bereits umgesetzt.

Weit über 500 Rentenberatungen, 826 mal Rechtsberatung, Rechtshilfe und -vertretung im Arbeits- und Sozialrecht

Es folgten noch weitere Rechenschaftsberichte des Bezirksverbandes Rhein-Main durch den Bezirksvorsitzenden Georg Wilke (Frankfurt), des Bezirksverbandes Limburg durch den Bezirkssekretär Martin Mohr (Limburg), durch den Leiter der Internationalen Arbeit des Diözesanverbandes, Christian Vollbrecht (Unterliederbach), durch den Vorsitzenden des Fördervereins der KAB im Diözesanverband Limburg, Manfred Wörner (Frankfurt), durch den und den KAB-Diözesan- und Rechtssekretär Martin Mohr (Limburg) sowie durch den Seniorenbeauftragten Winfried Seifried (Frankfurt), der von mehreren Initiativen wie eine Kampagne gegen die Erhöhung des Briefportos und seniorengerechter Ausbau des ÖPNV zu berichten hatte . Mohr berichtete über die Bildungsarbeit der KAB nach den Maßgaben der Katholischen Erwachsenenbildung und zeigt sich erfreut über trotz Corona stabilen Zahl an durchführten Bildungsmaßnahmen, die durch die Katholische Erwachsenenbildung (KEB) gefördert werden. Der Diözesansekretär berichtete auch über seine zahlreichen Beratungs- und Rechtsvertretungstätigkeit im Arbeits- und Sozialrecht, die von der Büromitarbeiterin Jutta Brahm stark und kompetent unterstützt wurde und  die für KAB-Mitglieder kostenlos ist sowie über die sehr engagierte und erfolgreiche ehrenamtliche Erst- und Sozialberatung durch die 11 Berater/innen des KAB- Diözesanverbandes. „Mit 18 Fällen im arbeits- oder sozialrechtlichen Vertretungen waren wir bei Gericht und erstritten hohe Beträge an Abfindungen, Leistungen nach SGB2 oder zum Beispiel auch einen höheren Grad der Behinderung für unsere Mandant*innen, berieten und gaben Rechtshilfe weit über 250 Mal“, berichtete der Diözesansekretär. „Dabei waren Anliegen rund um Kündigungsschutz und Kündigungen des Arbeitsverhältnisses sowie Aufhebung des Arbeitsverhältnisses und Abfindungen sowie Geltendmachung von Ansprüchen aus dem Arbeitsvertrag die häufigsten Fälle“, so Mohr. Weit über 1.000 Rentenberatungen, 300 sozialrechtliche und nahezu 100 arbeitsrechtliche sowie über 50 Sozialberatungen haben die ehrenamtlichen KAB-Erstberater durchgeführt. Sebastian Alt (Frankfurt) KAB-Referent für Zeitkultur und Schutz des arbeitsfreien Sonntags berichtete: „Zahlreiche Verkaufssonntage konnten wir durch gute Argumente verhindern, so manches Mal mussten wir aber auch die Gerichte bemühen, um die Städte zur Vernunft zu bringen und die Sonntagsöffnungen zu stoppen“ Zentrale Kampagne anlässlich 1.700 Jahre arbeitsfreier Sonntag war die Picknickdecken-Aktion, bei der alle Interessierten auf ein Patchworkteil ihre Forderung für einen freien Sonntag malen oder Schreiben konnte. Weiter über 100 Stück waren zusammengekommen.

Die Wahlen ergaben, dass der Diözesanvorsitzende Thomas Diekmann (Hochheim) wiedergewählt wurde. Neue stellvertretende Diözesanvorsitzende ist Eva-Maria Wörner (Fechenheim), die vom wiedergewählten Stellvertreter Georg Wilke (Sossenheim), dem Diözesanpräses Pfr. Walter Henkes sowie dem Diözesansekretär Martin Mohr ergänzt wird.

Dank, Ehrungen und Verabschiedungen

Dem aus dem Amt scheidenden Leiter des Internationalen Arbeitskreises Christian Vollbrecht wurde mit einem großen Dank der Diözesanleitung und aller Anwesenden aus ihrer langjährigen engagierten Tätigkeit verabschiedet; er leitet über drei Jahrzehnte die Partnerschaftsarbeit des Verbandes mit der MTC in Brasilien und hat das Amt an Lothar Höhn (Goldstein) weitergegeben. Zum Ehrenvorsitzenden des Diözesanverbandes wurde Engelbert Kohl (Flörsheim) ernannt; der ehemailige Diözesanvorsitzende gestaltet auch heute noch die KAB sehr aktiv und innovativ mit und ist Experte für vielfältige Fragen der Verbandsarbeit, etwa wenn es um Satzungen geht. .   

Wachsende Bewegung

Weitere Würdigungen erhielt der KAB Ortsverein Villmar, der mit 17 Neumitgliedern den stärksten Zuwachs der Bewegung für soziale Gerechtigkeit zu verzeichnen hat, sowie die Ortsvereine Flörsheim und Okriftel für ähnlich hohe Zuwächse.

 

Aktuelles

Diözesanverband Limburg Vorstand

Vorsitzender Thomas Diekmann, Hochheim

Diözesanpräses Pfarrer Walter Henkes

stellvertretender Vorsitzender Georg Wilke, Sossenheim

Diözesansekretär Martin Mohr, Limburg

Beisitzer Lothar Höhn, Frankfurt-Goldstein

Beisitzer Karl Heinz Burschyk, Frankfurt

Beisitzer Peter Weber, Hadamar

Beisitzer Josef Oehl, Ellar

Beisitzer Bernd Hannappel, Hundsangen

Beisitzer Michael Ziegler, Niederbrechen

Beisitzerin Helene Löw, Villmar

Beisitzer Pfr. Rainer Petrak, Frankfurt

Beisitzer Julian Engelhart, Limburg (CAJ)

DV Ausschuss Christian Vollbrecht, Unterliederbach

DV Ausschuss Karin Seck, Bad Camberg

DV Ausschuss Paul Arthen, Villmar

DV Ausschuss Sebastian Alt, Frankfurt

Seniorenbeauftragter Winfried Seifried, Frankfurt

Bezirkssekretär KAB Rhein Main Nicht besetzt

Kontakt zu einzelnen Mitgliedern des Diözesanvorstandes und -ausschusses über das KAB-Diözesanbüro, Tel. 06431/ 295703 kab@bistumlimburg.de 

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