Tandem-Schulung am 16./17. Juni
Neues MAV Seminar zur Einführung in Arbeitsrecht und MAVO

Die KAB Limburg bietet wieder in Kooperation mit der Haupt-Mitarbeitervertretung und Diözesanen Arbeitsgemeinschaft der Mitarbeitervertretungen im Bistum Limburg Tandem-Schulungen an. Die Möglichkeiten der MAV, im Rahmen des kollektiven Arbeitsrechts tätig zu werden und Kolleginnen und Kollegen damit zu unterstützen sind groß. Zugleich profitiert der Dienstgeber ebenfalls von einer geschulten MAV, die ihn beraten kann.
Der Dritte Weg der Katholischen Kirche steht für die Sicherstellung des Interessenausgleichs zwischen Dienstgebern und Mitarbeitenden. Darüber hinaus für die Berücksichtigung der religiösen Dimension des kirchlichen Dienstes und Gestaltung der Arbeitsbedingungen kirchlicher MitarbeiterInnen durch Arbeitsrechtskommissionen und KODAen.
Wir laden alle, insbesondere die neu ins Amt gewählten MAV’lerInnen herzlich zu diesem Seminar ein. Ebenso laden wir alle Dienstgeberinnen und Dienstgeber herzlich ein.
Es ist dabei zwingend erforderlich, dass mindestens 1 Vertreterin oder Vertreter von Dienstnehmer- und Dienstgeberseite teilnimmt. Von der komletten Teilnahme aller Angemeldeten am gesamten Programm wird ausgegangen
*Für dieses MAV-Seminar (Tandemschulung) gilt:
Das Seminar ist gemäß MAVO § 16.1.(1) anerkannt. Gemäß §16 der MAVO hat die Teilnahmekosten der Arbeitgeber zu tragen; ebenfalls die Reisekosten, gemäß Reisekostenordnung des Bistums Limburg. Dies gilt pro MAV- Mitglied und Amtszeit.
Die Mitglieder einer MAV sind frei zu stellen. Die MAV muss die Teilnahme an dem Seminar im Rahmen einer Sitzung beschließen und die oder der Vorsitzende die Freistellung beim Arbeitgeber beantragen. In einer Amtszeit sind 3 Wochen Freistellung zu gewähren. Teilzeitbeschäftigte müssen wegen der Teilnahme keine zusätzliche Freizeit einsetzen.
Organisatorisches:
Referentinnen:
Frau Christina Merkel, Rechtsanwältin und Rechtsreferentin der Haupt-MAV/ DiAG
Frau Birgit Krellmann, Personalleiterin des Bistums Limburg
Leitung:
Herr Sebastian Alt, geschäftsführender Diözesansekretär des KAB-Diözesanverbandes Limburg
Information und Anmeldung: Berufsverband der KAB Diözesanverband Limburg e. V., Graupfortstr. 5, 65549 Limburg, Tel. 06431 295703
E-Mail kab@bistumlimburg.de
Anmeldeschluss: 02.Mai 2025
Wir bitten um Überweisung des Teilnehmerbeitrags auf unten genanntes Konto bis zum 03.Juni 2025:
Pax-Bank eG
DE45 3706 0193 4000 6190 06
Verwendungszweck:
Tandemschulung MAV Juli 2025 / Name
- Die Anmeldung ist nur nach Eingang der Zahlung gültig!
Veranstaltungsort:
Wilhelm-Kempf-Haus
Wilhelm-Kempf-Haus 1
65207 Wiesbaden-Naurod
Ausbeutung bei Paket- und Lieferdiensten stoppen! KAB hat Parteien zur Bundestagswahl angeschrieben
...wie die Politik antwortet
Der KAB Diözesanverband Limburg wendet sich in einem aktuellen Brief zum Thema, sich für die signifikante Verbesserung der Arbeitsbedingungen in Paket- und Kurierdienst einzusetzen.
Die KAB-Forderungen für die Wahlprogramme der Parteien
Das Schreiben an die Kandidatinnen und Kandidaten
Hier die Antworten der Kandidatinnen und Kandidaten bzw. der demokratischen Parteien:
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Sehr geehrter Herr Diekmann, sehr geehrter Herr Mohr, vielen Dank für Ihren Aufruf zur Bundestagswahl und Ihr Interesse an den Inhalten des Wahlprogramms der SPD zur Bundestagswahl 2025 . Wir haben ihn und ihre Informationen an unsere zuständigen Fachreferent*innen weiter geleitet. Hier können Sie unseren Entwurf des Wahlprogramms einsehen – dieser wird noch final auf dem Bundesparteitag am 11. Januar 2025 beschlossen: SPD Programm 2025. Mit freundlichen Grüßen i.A. Rena Brummer
Abteilung
Inhalte und Impulse
Sekretariat Abteilungsleitung, SPD-Parteivorstand
Willy-Brandt-Haus
Wilhelmstraße 141
10963 Berlin
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Sehr geehrter Herr Diekmann, sehr geehrter Herr Mohr,
herzlichen Dank für Ihr Schreiben und für Ihr Engagement für bessere Arbeitsbedingungen für Paketzusteller:innen. Ich kann mich Ihrem Plädoyer nur vollumfänglich anschließen und unterstütze Ihre Positionen und Forderungen in vollem Maß. Eine direkte Einbringung Ihrer Forderung in unser Linkes Bundestags-Wahlprogramm wird mir dennoch leider nicht möglich sein: Aufgrund der deutlich verkürzten Fristen hat unsere Partei entschieden auf ein klassisches Langwahlprogramm zu verzichten, weil in unserer basisdemokratischen Struktur eine Erstellung mindestens neun Monate Vorlauf bräuchte. Stattdessen wird es detaillierte Eckpunkte geben, die auch bereits am Montag der Presse vorgestellt wurden. Ich bin mir jedoch sicher, dass Sie die im Themenfeld Arbeit (https://www.die-linke.de/themen/arbeit/) festgelegten Schwerpunkte ganz in Ihrem Sinne finden werden, auch wenn die Paketzusteller:innen als einzelne Berufsgruppe nicht namentlich erwähnt werden.
Für weitere unterstützende Maßnahmen und Rückfragen stehe ich Ihnen jederzeit gern zur Verfügung.
Mit solidarischen Grüßen
Thomas Völker
Linke-Direktkandidat im Bundestagswahlkreis 180 (MTK-Königstein-Kronberg-Steinbach)
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Sehr geehrte Damen und Herren der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung,
vielen Dank für Ihr Schreiben und die beigefügten Forderungen sowie Positionen zur Bundestagswahl 2025. Die von Ihnen angesprochenen Herausforderungen und Missstände, insbesondere in der Paket- und Kurierdienstbranche, betrachten wir als zentrale gesellschaftspolitische Aufgaben, die entschieden angegangen werden müssen. Ihre Forderungen nach einem Verbot von Subunternehmen, der Sicherstellung tariflich geregelter Arbeitsbedingungen sowie einer Begrenzung der körperlichen Belastung von Zustellerinnen und Zustellern durch verbindliche Maximalgewichte teilen wir ausdrücklich. Diese Ziele stehen im Einklang mit den Grundwerten unserer Partei, wie sie im Entwurf unseres Wahlprogramms formuliert sind.
Die Verbesserung der Arbeitsbedingungen und die Stärkung der Tarifbindung sind auch uns ein wichtiges Anliegen. Ihre Forderung nach der Abschaffung von Subunternehmen in der Paketbranche und nach klaren Regelungen zur Einhaltung tariflicher Standards wird von uns unterstützt. In unserem Wahlprogramm setzen wir uns für die Allgemeinverbindlicherklärung von Tarifverträgen, einheitliche Tariftreuegesetze und den Abbau prekärer Beschäftigungsverhältnisse ein. Auch die von Ihnen vorgeschlagene Begrenzung des Gewichtes von Lieferungen auf maximal 20 Kilogramm sehen wir als einen notwendigen Schritt zur Entlastung der Beschäftigten, ergänzt durch umfassende Maßnahmen zur Verbesserung des Arbeits- und Gesundheitsschutzes. Die Forderung, dass das Arbeitseinkommen für ein gutes Leben ausreichen muss, steht ebenso im Zentrum unserer Politik. Mit der Einführung eines flächendeckenden gesetzlichen Mindestlohns von mindestens 15 Euro wollen wir die Einkommenssituation vieler Menschen nachhaltig verbessern. Gleichzeitig teilen wir Ihre Position zur Mobilitätswende und dem Ausbau des ÖPNV, um soziale und regionale Mobilitätsgerechtigkeit zu schaffen. Dies ist auch ein zentraler Bestandteil unserer sozial-ökologischen Transformation, bei der die Kosten gerecht verteilt und nicht auf die breite Bevölkerung abgewälzt werden dürfen. Ihre Forderungen zur Bekämpfung von Kinderarmut und der Schaffung von bezahlbarem Wohnraum decken sich ebenfalls mit unseren Zielen. Mit der Einführung einer Kindergrundsicherung, einem bundesweiten Mietendeckel und einer deutlichen Ausweitung des sozialen Wohnungsbaus wollen wir entscheidende Verbesserungen erreichen. Auch Ihr Vorschlag, die Schuldenbremse abzuschaffen, um dringend notwendige Investitionen in Infrastruktur und sozialen Wohnungsbau zu ermöglichen, findet in unserem Programm klare Unterstützung. Die von Ihnen geforderte Reform durch eine nachhaltige Investitionspolitik ist ein gemeinsames Ziel.
Wir danken Ihnen für Ihr Engagement und die detaillierte Darstellung Ihrer Positionen. Ihre Forderungen werden in unsere weitere programmatische Arbeit einfließen. Gemeinsam mit allen Kräften, die für soziale Gerechtigkeit und bessere Arbeitsbedingungen eintreten, setzen wir uns dafür ein, dass diese Ziele Wirklichkeit werden.
Mit solidarischen Grüßen
Sebastian Dohn
Sprecher*innenrat (Vorstand)
Bezirksverband Koblenz/Rhein-Lahn
Rathauspassage 9
56068 Koblenz
KAB Diözesanverband Limburg bei Beisetzung von Altbischof Franz Kamphaus dabei
Fahnen und Vertreterinnen und Vertreter der KAB zeigten Nähe
KAB Diözesanverband Limburg am Grab im Limburger Dom. Bischof Georg Bätzing unten nimmt Abschied von einem großartigen Seelsorger. Wir werden Franz Kamphaus mit seiner Menschenfreundlichkeit, Solidarität und gesunden Einfachheit nie vergessen.
Wir erinnern uns gerne an seine Sätze: "Die KAB hat auch heute in den gesellschaftlichen Auseinandersetzungen eine wichtige Stimme. Sie meldet sich zum Beispiel für den Erhalt des arbeitsfreien Sonntags nachdrücklich zu Wort. Wir erleben derzeit dass die sozialen Aufgabenstellungen in ganz neuen Herausforderungen auf uns zukommen. Ich denke vor allem an die Zukunft der Arbeit und die weltweite Verteilungsgerechtigkeit. Ich ermutige die KAB zu Beginn des zweiten Jahrhunderts ihres Bestehens, ihren Einsatz für soziale Gerechtigkeit bei uns und weltweit treu zu bleiben." (KAB DIÖZESANVERBAND LIMBURG E.V.: "Arbeit und Solidarität - 100 Jahre Katholische Arbeitnehmer-Bewegung im Bistum Limburg" S. 18f
Weitere Informationen zur Beisetzung
Text: Martin Mohr, Diözesansekretär
„Sende aus deinen Geist, damit wir in deinem Namen die Stimme erheben für Recht und Gerechtigkeit“
Diözesanwallfahrt der KAB Limburg führte zum Kloster Marienthal im Rheingau
Eine tiefgründige Wallfahrt machten fast 80 Freundinnen und Freunde der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) Limburg am 21. September 2024 zum Kloster Marienthal. Die Pilgerinnen und Pilger kamen aus fast allen Regionen des Bistums und ließen sich auf eine sprituelle Gemeinschaftserfahrung ein.
Das Thema "Die Stimme erheben für Recht und Gerechtigkeit" war Gegenstand der feierlichen Wallfahrtsmesse, die KAB-Präses Pfr. Walter Henkes hielt. Er entfaltete in seiner Predigt, die großen Appellcharakter hatte: "Wir sind von Gott mit Würde gekrönt, und daher beraten wir Menschen durch unsere Erstberatung und der hauptamtlichen Rechtsberatung, darum auch unsere Versichertenberatung für die Zeit danach. Doch wer seine Stimme erhebt für Recht und Gerechtigkeit, wer sich gegen die Mächtigen erhebt und an der Seite der Schwachen steht, muss leiden, so auch Jesus, der ausgeliefert wird. Das gleiche Los erfuhr auch Pater Richard Henkes, der im KZ Dachau die Rechte der Typhuskranken verteidigte. Heute sind es oft falsche und verletzende Facebook-Postings oder Clips auf TicToc. Andere in den Dreck ziehen, das haben wir doch nicht nötig. Hören wir auf Maria; Maria hilft auch heute und hören wir einander zu. Gerechtigkeit wächst, wo wir als Gemeinschaft zusammenkommen." .
Bei einem vergnüglichen Beisammensein mit Picknick, Geitränken, Kaffee und Kuchen und einem Schluck Wein lernte sich die Pilgergruppe untereinander besser kennen oder traf allte Bekannte wieder. Die Stimmung war bei tollem Wetter einfach wunderbar.
Nach dem Imbiss gab Diakon Bernd Hannappel (Bezirksleitung Limburg) einige Gedanken zum Leben des Hl. Franziskus und hob dann auch auf die Wandlungsfähigkeit eines jeden von uns an angesichts der tiefgreifenden Änderungen ind KAB, Gesellschaft und Kirche. "Franziskus wandelte sich mehrfach in seinem Leben, so zum Beispiel vom reichen Unternehmer hin zu einem Bettelmann", so Hannappel. "Denn wer sich auf den Weg macht, muss sich ganz neu orientieren, lässte sich auf Menschen ein, ist angewiesenauf Andere, und er oder sie bedarf der Zuwendung".
Eine weiterer Höhepunkt der Wallfahrt war der gemeinsame Kreuzweg, der auf dem Klostergelände gegangen wurde. Er wurde vorbereitet und geleitet von der geistlichen Begleiterin des KAB-Bezirksverbandes Limburg, Karin Seck. Sie verstand es ausgezeichet, einen "Kreuzweg der Solidarität" nah erfahrbar zu machen und zu Verstehen zu geben, dass der Kreuzweg Jesu nicht nur vor 2000 Jahren stattfand, sondern sich Hier und Heute, jeden Tag und überall auf der Welt ereignet. "Jesus ganz unten. Das kennt unsere Gesellschaft gut: Oben ist oben. Unten bleibt unten. Du bist auf deine Rolle festgenagelt. Davon kommst du nicht mehr los. Senkrechtstarter sind selten. Du bleibst im Schlamassel stecken. Einmal unten, immer unten. Du kannst machen, was du willst. Du kannst dich abstrampeln: Du sitzt für immer fest. Jesus, du hast dich auf diesen Weg für die Menschen festnageln lassen.", so die Botschaft des Kreuzweges.
Es war ein sehr gelungener Wallfahrtstag mit einer großen Offenheit für Neue und für Neues.
Text und Fotos: (c) Martin Mohr
"Die unsichtbaren Kronen" - interaktiver Stand des KAB-Diözesanverbandes auf dem Kreuzfest
Im Vorfeld zum Tag der menschenwürdigen Arbeit (7. Oktober) Wege aus der prekären Arbeit erarbeitet
Auf der Bistumsmeile des Kreuzfestes im Limburger Bischofsgarten war am 15.9.2024 die KAB mit einem großen Aktionsstand vertreten. Neben zahlreichen hilfreichen und wissenswerten Informationsmaterialien rund um das Thema "Arbeit" (Arbeitsrecht, KAB-Rechtsschutz für kirchlicher Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Tagung zur Künstliches Intelligenz, Bildungsangebote usw.) gab es auch eine interaktive Ausstellung mit fünf Motiven zum Thema "menschenwürdiges Arbeiten". Fünf Personen, deren Arbeit unverzichtbar für unsere Gesellschaft ist, wurden gezeigt. So zum Beispiel die im Einzelhandel beschäftigte Kassiererin Ramona, die mit Zahlen jongliert und für ein gutes Kauferlebnis sorgt, das den Großteil eines hohen Umsatzes im Handel erst ermöglicht. Der Verdienst ist gering, die Wertschätzung ebenfalls und der Leistungsdruck ist hoch. "Häufig arbeiten diese Beschäftigten allerdings unter prekären Bedingungen und die große Bedeutung ihrer Arbeit wird oft weder gesehen noch genügend anerkannt", erläutert Martin Mohr, Diözesansekretär der KAB Limburg.
Es galt für die Ausstellungsbesucherinnen und -besucher, ihr oder sein Votum für das aus eigener Sicht eindrucksvollste Motiv mittels eines kleinen Plastikballes abzugeben, der in der interaktiven Ausstellung in die entsprechende Plexiglasröhre zu werfen war.
Am Nachmittag gab es eine Gemeinschaftsaktion der Verbände kfd, Kolping, Pax Christi und KAB. "Demokratie leben und Haltung zeigen" - das war das Motto von vier Gesprächsrunden mit prominenten Gästen. KAB-Diözesanvorsitzender Thomas Diekmann in seiner Eigenschaft als Vorsitzender der AG Verbände im Bistum Limburg moderierte die Gesprächsveranstaltung. Die KAB hatte Frau Anja Golder, Gewerkschaftssekretärin bei ver.di/ Frankfurt zu Gast. Die Gewerkschafterin wies aufdringlich auf die fehlende Mitsprachemöglichkeit am Arbeitsplatz und die Ausgliederungen von Arbeitsbereichen in der Pflege hin, die auf Kosten der Arbeitsrechte und mit Verschlechterung von Arbeitsbedingungen einhergehen. "Reinigungsdienste, Pflegebeschäftigte und Küchenpersonal arbeiten unter einem Dach bei unterschiedlichen Arbeitgebern und schlechten Bedingungen", so die Gewerkschafterin
KAB machte an diesem Tag deutlich, dass prekär Arbeitende begrenzte Rechte und Mitgestaltungsmöglichkeiten haben, dass sie unter Gesundheitsrisiken leiden und gefährdet sind, ihre Arbeitsfähigkeiten zu verlieren. "Prekäre Arbeit verhindert die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben und führt oft zur Altersarmut", fasst Thomas Diekmann zusammen.
Text und Fotos: © Martin Mohr
1. September - Antikriegstag: KAB Diözesanverband Limburg geht für den Frieden auf der Straße
Anschließend wurden Wanderfriedenskerzen eindrucksvoll ausgesendet
In der Gallusanlage in Frankfurt fanden sich heute über 100 Menschen ein, um an die Morde und Kriegsopfer der Naziherrschaft zu erinnern und auch gegen die Kriege in der Ukraine in Kamerun, im Nahen Osten und weltweit zu protestieren. Gemeinsam mit den Mitgliedern von Pax Christi, den DGB-Gewerkschaften und anderen befreundeten Friedensgruppen wie den Naturfreunden hörte man bei der großen Kundgebung zu. Die anschließende Demonstration durch die Innenstadt führte zum Dom, dort fand die Aussendung der Aktion Wanderfriedenskerze statt, eine Aktion, die ebenfalls von der KAB unterstützt wird. Mehr unter www.wanderfriedenskerze.de . Bemerkenswert und eindrucksvoll war die Kerze, die von Karin Seck, geistliche Begleiterin der KAB Limburg, gestaltet wurde. Text: Martin Mohr
"Die unsichtbaren Kronen" - Eine Huldigung an der WERTvolle Arbeit
Fotoausstellung anlässlich des Prekariustages (29. Februar) an vielen öffentlichen Orten im Bistum Limburg gezeigt







Aus 5 großen Schwarzweiß-Plakaten bestehet die Fotoausstellung. Ramona, Erik, Anna, Miro und Kathleen sind zu sehen, wie sie als Raumpfleger, Kassiererin, Altenpflegerin, Call-Center-Agentin und als Kurierfahrer täglich arbeiten. "Sie alle arbeiten königlich, weil sie Würde ausstrahlen", kommentiert Martin Mohr, Diözesansekretär der KAB Limburg. Denn jede menschliche Arbeit, egal welche, sei Ausdruck der Persönlichkeit und mache menschen gleichsam zu "Königinnen und Königen ihrer Arbeit". Und zugleich seien diese 5 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer auf den Fotos prekär Arbeitende, so Mohr. "Arbeit unter prekären Bedingungen ist gekennzeichnet durch hohe Unsicherheit und Benachteiligung. Niedrige Einkommen, befristete Verträge und mangelnder sozialer Schutz sind typisch", beschreibt der KAB-Sekretär.
Unter dem Titel "WERTvoll arbeiten - menschenwürdig statt prekär" setzt sich die KAB für gute Arbeitsbedingungen und gegen prekäre Arbeitsverhältnisse ein.
In Hochheim ist die Ausstellung bis auf weiteres im "Caritas-Anziehpunkt" zu sehen. In Oberselters kann man zu bestimmten Öffnungszeiten die Ausstellung im Pfarrzentrum St. Antonius anschauen. In Villmar an der Lahn lädt die Ausstellung Beter, Touristen, Pilger in die Kirche St. Peter und Paul zur Ausstellung ein. In Herz-Jesu Frankfurt-Fechenheim ist die Ausstellung im Kirchenschiff zu sehen. Im Katharina-Kasper-Haus in Limburg ist die Ausstellung im Eingangsbereich noch einige Tage zu sehen. In Limburg-Lindenholzhausen ist die Ausstellung im Pfarrzentrum St. Antonius zu sehen und in Waldbrunn-Ellar in der Kirche. Auf dem Bauzaun vor der St. Leonhardskirche in Frankfurt hängt die Prekarius-Ausstellung mitten in der Arbeitswelt.
Text und Fotos: Martin Mohr
Prekarius-Ausstellung 2024 an vielen Orten im KAB-Diözesanverband Limburg
Menschen wird eine "unsichtbare Krone" verliehen
Ab Donnerstag, den 29. Februar 2024 wird an vielen Orten im KAB-Diözesanverband Limburg die "Prekarius-Ausstellung" gezeigt. Sie besteht aus 5 großen Plakaten und einem Ausstellungsflyer zur Erläuterung.
"Diese Plakat-Ausstellung soll allen Menschen Anerkennung zollen, die in den unverzichtbaren, aber oft prekären Berufen tagtäglich für die Gesellschaft arbeiten", erlätert Martin Mohr, Diözesansekretär der KAB Limburg. "So verleiht sie denjenigen ein Gesicht und eine Stimme, deren Arbeit für unsere Gesellschaft von großer Bedeutung ist, deren Einsatz aber zumeist weder gesehen noch adäquat anerkannt wird", so Mohr
"Diesen Menschen wird eine „Unsichtbare Krone“ verliehen. Über diese Menschen und ihre Tätigkeit wollen wir unter anderem in Ellar, Frankfurt, Hochheim, Fechenheim, Niederbrechen, Oberselters, Lindenholzhausen und Villmar ins Gespräch kommen", macht Mohr aufmerksam.
Siebenfacher Familienvater, Widerstandskämpfer, Journalist – 1945 ermordet
Nikolaus Groß – noch heute Vorbild durch seine Standhaftigkeit
Selbst im Angesicht der drohenden Ermordung hat er seiner Überzeugung nicht abgeschworen. Zeitlebens blieb er seinen Idealen von einer toleranten, freien und „bunten“ Gesellschaft treu. Die Rede ist von Nikolaus Groß, der am 23. Januar 1945 nach einem Schauprozess vom Nazi-Regime in Berlin-Plötzensee grausam hingerichtet wurde.
Geboren wurde Nikolaus Groß 1898 in Hattingen an der Ruhr. Zusammen mit seiner Frau hatte er sieben Kinder. Neben der Familie galt sein Engagement als Bergmann und Journalist zeitlebens der Welt der Arbeit. 1917 trat Nikolaus Groß in die Bergarbeiter-Gewerkschaft ein, und bildete sich dort ständig fort. 1920 gab er den Bergmannsberuf auf und wurde Gewerkschafts-Jugendsekretär. Nach weiteren Tätigkeiten in der Gewerkschaft wurde er im Januar 1927 Redakteur der Westdeutschen Arbeiterzeitung, dem Verbandsorgan der KAB (Katholische Arbeiter – Bewegung) Westdeutschlands, später deren Chefredakteur. Die Westdeutsche zeichnete sich durch einen NS-kritischen Kurs aus. Nach dem endgültigen Verbot dieser Zeitung in 1938 übernahm Nikolaus Groß die Leitung der KAB Düsseldorf. Seine Tätigkeit war mit vielen Reisen verbunden. In diesen Jahren traf er auch mit dem späteren Hochheimer Bürgermeister Hans Wagner, damals in Frankfurt in der Werkjugend der katholischen Arbeitervereine engagiert, zusammen. 1939 übernahm er die Verbandsleitung der KAB in Köln. Bereits seit 1927 engagierte Nikolaus Groß sich im Widerstand gegen den Nationalsozialismus. Mit Freunden aus der KAB, den Christlichen Gewerkschaften, dem Zentrum u.a. beriet er im Kölner Kreis, der sich in der Verbandszentrale der KAB traf, spätestens seit 1942 über Alternativen zum NS-Regime. Dieser Kölner Kreis beteiligte sich auch an Personalplanungen für die Zeit nach Hitler. Am 12. August 1944 wurde Nikolaus Groß in Zusammenhang mit dem Attentat vom 20. Juli verhaftet, obwohl er nicht daran beteiligt war. Am 23. Januar 1945 wurde er in Plötzensee ermordet. Der Kernsatz des verbrecherischen Volks-gerichtshof- Urteils lautete: „Er schwamm mit im Verrat, muss folglich auch darin ertrinken.“ Die Erinnerungen an Nikolaus Groß werden u.a. in einem Musical, einem Museum in Hattingen/Ruhr und auf einer eigenen Internetseite www.nikolaus-gross.com wachgehalten. Angesichts des aktuellen Erstarkens rassistischer und völkisch geprägter Gruppierungen in Deutschland und den Nachbarländern sollte Nikolaus Groß, so Thomas Diekmann, Vorsitzender des KAB-Diözesanverbandes Limburg, noch heute ein leuchtendes Vorbild im Umgang mit derartigen Entwicklungen bleiben.
Text: Thomas Diekmann, Diözesanvorsitzender der KAB Limburg
Facettenreiche KAB-Besinnungstage im Priesterseminar Limburg "Gott bringt Farbe in dein Leben - einem Regenbogen gleich"
Farben als Ausdruck von Leben und Glauben
Mit einem hochaktuellen Thema, das die Menschen ein Leben lang begleitet, beschäftigten sich die diesjährigen Besinnungstage des KAB-Diözesanverbandes Limburg vom 23. bis 25. Oktober im Priesterseminar in Limburg. "Die verschiedenen Farben verbinden wir mit bestimmten Inhalten, so beispielsweise das Grün für die Hoffnung", erläuterte Bruder Stefan Federbusch OFM, Referent der Besinnungstage "Auch in unserer Glaubenspraxis spielen Farben eine wichtige Rolle, etwa in der Liturgie", so Federbusch weiter. Das Gesamtpanorama der Farben stehe in für die Zuwendung und den Segen Gottes.
"Die Besinnungstage luden ein, menschliche und göttliche Farb-Spiele in den Blick zu nehmen und über die Farben unser Leben bunter werden zu lassen und unseren Glauben zu vertiefen und zu verlebendigen", resümiert die Seminarleiterin Karin Seck, geistliche Begleiterin des KAB-Bezirksverbandes Limburg. Die 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmer fuhren mit intensiven Gedanken nach Hause.
Fotos: (c) Karin Seck
Text: (c) Martin Mohr
Die strukturelle Ungleichheit schafft Altersarmut bei Frauen
Eva Maria Wörner (KAB): Ein fairer Mindestlohn muss jetzt das Ziel bleiben
Limburg/ Region Rhein-Main. „Es ist eine Schande, dass mehr als die Hälfte der Frauen trotz Vollzeitbeschäftigung maximal nur mit einer Rente in Höhe der Grundsicherung rechnen kann“, betont Eva-Maria Wörner, stellv. Diözesanvorsitzende der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung Limburg aus Anlass des diesjährigen Equal-Pay-Day am 7. März.
Vollzeitbeschäftigung ist kein Garant gegen Altersarmut
Die strukturelle Ungleichheit führe damit im Alter zu Armut. „Frauen erhalten bereits heute überproportional eine geringe Rente“, konstatiert Wörner. Mehr als die Hälfte aller Vollzeitarbeitnehmerinnen wird nach 40 Jahren Erwerbsarbeit weniger als 1.200 Euro erhalten, so die Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Partei „Die Linke“. Aktuell müsse das Ziel ein fairer Mindestlohn sein, um die aktuellen Teuerungen und finanziellen Belastungen abzufedern und im Alter wenigstens über der Grundrente zu liegen.
Wertschätzung muss sich monetär ausdrücken
Der KAB-Diözesanverband Limburg fordert die wirtschaftliche Aufwertung von Care- und Pflegearbeit in Deutschland - Branchen, die zentral und unverzichtbar für den gesellschaftlichen Zusammenhalt sind, und in denen überwiegend Frauen tätig sind. „Coronabonus und Einmalzahlung schützen Frauen im Niedriglohnbereich nicht vor Altersarmut. "Zwölf Euro Mindestlohn reichen nicht“ so Wörner, „um aus der Armutsspirale herauszukommen. Für Millionen berufstätige Frauen in Deutschland droht weiterhin Armut im Alter“.
Es könne nicht sein, dass im 21. Jahrhundert Frauen in Deutschland bei vergleichbarer Qualifikation, vergleichbaren Tätigkeiten, vergleichbaren Erwerbsbiografien immer noch schlechter bezahlt werden als ihre männlichen Kollegen, betont Wörner.
Martin Mohr, Diözesansekretär
"Wirtschaft: solidarisch, nachhaltig und geschwisterlich"
Fachtagung des KAB-Diözesanverbandes Limburg am 8. Oktober 2022 in Kooperation mit dem Haus am Dom Frankfurt/Akademie Rabanus Maurus und dem Sozialapolitischen Arbeitskreis des Bistums Limburg
Im Rahmen des KAB-Vierjahresschwerpunktes "WERTvoll arbeiten - menschenwürdig statt prekär" lud der Diözesanverband der KAB Limburg seine Mitglieder, Freundinnen und Freunde und auch Nichtmitglieder in jedem Jahr zu einer zentralen Hauptveranstaltung, in Form einer Fachtagung ein. In guter und bewährter Kooperation mit der Akademie Rabanus Maurus/ Haus am Dom Frankfurt führten wir auch in diesem Jahr unter dem Titel "Wirtschaft: solidarisch, nachhaltig und geschwisterlich!" eine große Tagung durch. Die Tagung jetzt als Video: https://youtu.be/VH90MVFiRmg
Es ging um Modelle einer nachhaltigen Wirtschaft im Dienst des Lebens und hierzu waren die Referenten aktiv:
Dr. Andreas Exner, Zentrum für nachhaltige Gesellschaftstransformation an der Universität Graz/Österreich
Julian Degan, Nell-Breuning-Institut an der PTH Sankt Georgen, Frankfurt
Dr. Wolfgang Kessler, Wirtschaftsjournalist, Rosdorf
Prof. Dr. Friedhelm Hengsbach, Sozial- und Wirtschaftsethiker, Ludwigshafen
Dr. Philipp Geitzhaus, Christliche Arbeiterjugend, Essen
Dr. Burghard Flieger, Genossenschaftsexperte, Freiburg
Darum ging es:Papst Franziskus fordert, die Geschwisterlichkeit in den Mittelpunkt der Wirtschaft zu stellen. „Die Aufgabe der Wirtschaft umfasst die Erneuerung aller unserer Sozialsysteme: Wenn wir die Werte der Geschwisterlichkeit, der Solidarität, der Sorge für unsere Erde und der Güter in all unseren Strukturen verankern, werden wir in der Lage sein, die größten Herausforderungen unserer Zeit anzugehen, von Hunger und Unterernährung bis hin zur gerechten Verteilung von Impfstoffen gegen Covid-19. Wir müssen zusammenarbeiten und große Träume haben. Wenn wir unseren Blick auf Jesus richten, werden wir die Inspiration finden, eine neue Welt zu gestalten, und den Mut, gemeinsam in eine bessere Zukunft zu gehen, schreibt Papst Franziskus anlässlich eines Treffens von jungen Wirtschaftsfachleuten in Assisi im November 2020.
Das herrschende globale System ist nicht nachhaltig, schädigt den Planeten und mit ihm die Armen und Ausgegrenzten, doch wie gestaltet sich ein gerechtes, solidarisches, nachhaltiges und geschwisterliches globales Wirtschaftssystem? Wie kann eine solidarisch-nachhaltige Ökonomie aus dem christlichen Glauben und ihrer Sozialethik her begründet werden? Welche Konturen hat eine nachhaltige Wirtschaft im Dienst des Lebens?
Wie ist es möglich, die menschliche Tätigkeit insgesamt aus der Lohnarbeit zu befreien, sodass sie in Solidarität und Kooperation ausgeübt werden kann?
Welche gelebten und realen Utopien einer solidarisch-nachhaltigen Ökonomie sind aufzeigbar?
Vormittags: Sozial- und wirtschaftsethische Vergewisserung von normativ-christlichen Quellen solidarisch-nachhaltiger Ökonomie (Bibel, Katholische Soziallehre, christliche Gesellschaftsethik, Befreiungstheologie, etc.)
Nachmittags: Präsentation und Diskurs zu gelebten Utopien solidarischer, genossenschaftlicher Utopien: Mondragon in Spanien, Sewa in Indien, Mietshäusersyndikat, die Zeitung „Tageszeitung“, Longo mai, Solawis, GLS-Bank, Cecosesola, Wohn- und Arbeitsprojekte wie z.B. Lebensgarten in Steyerberg oder Niederkaufungen, Mitarbeitergesellschaften, wie z.B. Flachglas Wernberg bei Regensburg, u.a.
Die Tagung jetzt als Video: https://youtu.be/VH90MVFiRmg
Diözesantag der KAB Limburg in Schwanheim: "WERTvoll arbeiten - menschenwürdig statt prekär"
Thomas Diekmann, Eva-Maria Wörner, Georg Wilke, Walter Henkes und Martin Mohr sind neue Diözesanleitung
Schwanheim. Über 80 Delegierte, Gäste und weitere Interessierte nahmen am Diözesantag der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) Limburg am 2.Juli im Katholischen Gemeindehaus St. Mauritius in Frankfurt-Schwanheim teil. Das Thema war „WERTvoll arbeiten – menschenwürdig statt prekär“, die KAB-Bundesvorsitzende Beate Schwittay referierte. Thomas Diekmann (Hochheim) ist als Diözesanvorsitzender wiedergewählt.
Der Diözesantag begann um 9.30 Uhr mit dem Gottesdienst in der Pfarrkirche St. Mauritius unter der Leitung von Pfarrer Walter Henkes (Mengerskirchen), Diözesanpräses der KAB Limburg sowie Pfr.Albert Keller (Fussingen), Präses der KAB Fussingen. Begleitet wurde der Gottesdienst von zahlreichen Bannerabordnungen der KAB-Ortsvereine. In seiner Predigt hob Pfr. Henkes hervor, dass Arbeit für den Menschen da zu sein hat und unveräußerlich zu seiner Würde gehört, genauso wie der arbeitsfreie Sonntag zum Wohl der Arbeitenden und ihrer Familien. Auch in der Kirche gäbe es den Missstand der prekären Beschäftigung.
Nach Grußworten im Pfarrsaal begann um 11.00 Uhr die Tagung mit dem Vortrag von Beate Schwittay (Köln), Bundesvorsitzende der 100.000 Mitglieder starken KAB Deutschlands. Das Thema lautete „WERTvoll arbeiten – menschenwürdig statt prekär“ und ist der Beschluss der Bundesdelegiertenversammlung der KAB von 2021. (Informationen: https://www.kab.de/arbeit/prekaere-arbeit )
KAB-Bundesvorsitzende Beate Schwittay: „Ausbeuterische Arbeitsverhältnisse gibt es auch in Deutschland!“
„Tätigsein gehört zum Menschsein dazu. Die eigenen Fähigkeiten und Kompetenzen zu nutzen, um das Leben zu sichern und die Welt besser zu machen, ist Teil der menschlichen Existenz“, stellte Beate Schwittay in ihrem Vortrag fest. „Ein Teil dieses Tätigsein wird über Erwerbsarbeit organisiert und die wird nicht immer dem Anspruch gerecht, menschenwürdig zu sein“, führte die KAB-Bundesvorsitzende weiter aus; und konkretisierte: „Arbeitsverhältnisse mit schlechter Entlohnung, mit schlechten Arbeitsbedingungen, die Menschen ausbeuten und ihnen ein gutes Leben verwehren, gibt es auch in Deutschland zu viele“. Für Schwittay ist dies ein Alarmzeichen: „Diesen prekären Arbeitsverhältnissen wird sich die KAB in den kommenden vier Jahren besonders zuwenden. Wir werden hinschauen, werden die unmenschlichen Verhältnisse aufdecken und uns für eine menschenwürdige Gestaltung der Arbeit einsetzen; der Auftakt war unsere Mindestlohnkampagne mit der wir armutsfeste 14,09€ einfordern“, machte Schwittay deutlich.
KAB Diözesanverband Limburg 2018 – 2021: „Öffentlichkeitsarbeit – Kampagnenarbeit – Digitalisierung“
Nach dem Mittagessen wurde der Diözesantag mit dem nicht öffentlichen Teil fortgesetzt. In seinem Rechenschaftsbericht hob der Diözesanvorsitzende der KAB Limburg, Thomas Diekmann, drei zentrale Schlagworte hervor, die die Arbeit des christlichen Sozialverbandes in den vergangenen drei Jahren prägten: „Stärkung der Öffentlichkeitsarbeit, Mitgliederwerbung und weitere Aktionen/ Kampagnen und Digitalisierung vieler Bereiche, besonders in der Kommunikation“ brachte es Diekmann auf den Punkt. Die aktualisierte Homepage www.kab-limburg.de und die Präsenz auf Facebook (www.facebook.com/KABLimburg) seien wichtige Elemente, über die Arbeit der KAB zu informieren und sie einem breiten Interessenkreis näher zu bringen. Auch über die Printmedien sei die KAB mit aktuellen Berichten und Meldungen aktuellen politischen und arbeitsweltorientierten Themen präsenter geworden. „Die Arbeit in Netzwerken mit vielen verschiedenen gesellschaftlichen und politischen Akteuren inner- und außerhalb der KAB ist für uns ein immer wichtiger werdendes und erfolgreiches Instrument“, so der Diözesanvorsitzende. „Gerade in der „Allianz für den freien Sonntag“ arbeiten wir mit den DGB-Gewerkschaften und weiteren Verbänden und Organisation gut und vertrauensvoll zusammen“. Die Jahresaktionen seien ein verbindendes thematisches und programmatisches Element, an dem alle Gliederungen der KAB im Diözesanverband Limburg arbeiteten. Sie greifen die jeweiligen Kampagnenthemen des KAB-Bundesverbandes auf.
Im Februar 2020 wurde bundesweit die Mitgliederwerbeaktion unter dem Motto „Für ein christliches Miteinander in der Arbeitswelt“ gestartet, die nach wie vor aktuell ist. Corona hat die Digitalisierung vorangebracht – Sitzungen, Seminare und Bildungsabenden und Gesprächsrunden werden vermehrt als Videokonferenz abgehalten, was bei den großen räumlichen Entfernungen innerhalb des Verbandes ein Plus für die Kommunikation darstellt.
Im Rahmen des ökumenischen Kirchentages in Frankfurt war 2021 eine große Plakataktion des Diözesanverbandes zum 1.700jährigen Jubiläum des freien Sonntags dabei, sowie ein online-Arbeitnehmergottesdienst und als krönender Jahresabschluss für 2021 der gut besuchte „KABarettabend“ unter dem Motto „Geld.Macht.Angst“ in Lindenholzhausen mit Lutz von Rosenberg Lipinsky.
Dann berichtete Diekmann über die starke Beteiligung der KAB bei mehreren Großdemonstrationen für ein geeintes Europa und gegen Rechts in Frankfurt und Wiesbaden, über regelmäßige Kontakt- und Austauschgespräche des KAB-Diözesanvorstandes mit dem Bischof, Dr. Georg Bätzing. Diekmann, bevor er auf das Engagement der KAB in der Sozialen Selbstverwaltung zu sprechen kam: „Wir alle werben für eine hohe Beteiligung bei den Sozialwahlen 2023, die Wahlbeteiligung und das Ergebnis für uns als KAB in der Arbeitsgemeinschaft christlicher Arbeitnehmerorganisationen (ACA) mindestens so gut wie bei den letzten Sozialwahlen wird“, zeigt sich Thomas Diekmann beindruckt. „Der Diözesanvorsitzende schloss seinen Bericht mit der Erwähnung der sehr erfolgreichen Arbeit des KAB-Diözesanverbandes als „Sonntagsschützer schlechthin“ und bedankte sich bei allen aktiven KAB-Mitgliedern, die die Arbeit im Diözesanverband Limburg in den vergangenen Jahren getragen und gestaltet haben.
Zukunftsweisende Anträge an den Diözesantag
Aus Gliederung des Verbandes heraus wurden an den Diözesantag Anträge gestellt mit Ziel der Förderung der Familienarbeit, der Vereinfachung von Team-Lösungen in Leitungsgremien und der Verschlankung der Strukturen um eine Dynamisierung des Verbandes zu ermöglichen. Die Anträge wurden verabschieden und werden in den kommenden Monaten bereits umgesetzt.
Weit über 500 Rentenberatungen, 826 mal Rechtsberatung, Rechtshilfe und -vertretung im Arbeits- und Sozialrecht
Es folgten noch weitere Rechenschaftsberichte des Bezirksverbandes Rhein-Main durch den Bezirksvorsitzenden Georg Wilke (Frankfurt), des Bezirksverbandes Limburg durch den Bezirkssekretär Martin Mohr (Limburg), durch den Leiter der Internationalen Arbeit des Diözesanverbandes, Christian Vollbrecht (Unterliederbach), durch den Vorsitzenden des Fördervereins der KAB im Diözesanverband Limburg, Manfred Wörner (Frankfurt), durch den und den KAB-Diözesan- und Rechtssekretär Martin Mohr (Limburg) sowie durch den Seniorenbeauftragten Winfried Seifried (Frankfurt), der von mehreren Initiativen wie eine Kampagne gegen die Erhöhung des Briefportos und seniorengerechter Ausbau des ÖPNV zu berichten hatte . Mohr berichtete über die Bildungsarbeit der KAB nach den Maßgaben der Katholischen Erwachsenenbildung und zeigt sich erfreut über trotz Corona stabilen Zahl an durchführten Bildungsmaßnahmen, die durch die Katholische Erwachsenenbildung (KEB) gefördert werden. Der Diözesansekretär berichtete auch über seine zahlreichen Beratungs- und Rechtsvertretungstätigkeit im Arbeits- und Sozialrecht, die von der Büromitarbeiterin Jutta Brahm stark und kompetent unterstützt wurde und die für KAB-Mitglieder kostenlos ist sowie über die sehr engagierte und erfolgreiche ehrenamtliche Erst- und Sozialberatung durch die 11 Berater/innen des KAB- Diözesanverbandes. „Mit 18 Fällen im arbeits- oder sozialrechtlichen Vertretungen waren wir bei Gericht und erstritten hohe Beträge an Abfindungen, Leistungen nach SGB2 oder zum Beispiel auch einen höheren Grad der Behinderung für unsere Mandant*innen, berieten und gaben Rechtshilfe weit über 250 Mal“, berichtete der Diözesansekretär. „Dabei waren Anliegen rund um Kündigungsschutz und Kündigungen des Arbeitsverhältnisses sowie Aufhebung des Arbeitsverhältnisses und Abfindungen sowie Geltendmachung von Ansprüchen aus dem Arbeitsvertrag die häufigsten Fälle“, so Mohr. Weit über 1.000 Rentenberatungen, 300 sozialrechtliche und nahezu 100 arbeitsrechtliche sowie über 50 Sozialberatungen haben die ehrenamtlichen KAB-Erstberater durchgeführt. Sebastian Alt (Frankfurt) KAB-Referent für Zeitkultur und Schutz des arbeitsfreien Sonntags berichtete: „Zahlreiche Verkaufssonntage konnten wir durch gute Argumente verhindern, so manches Mal mussten wir aber auch die Gerichte bemühen, um die Städte zur Vernunft zu bringen und die Sonntagsöffnungen zu stoppen“ Zentrale Kampagne anlässlich 1.700 Jahre arbeitsfreier Sonntag war die Picknickdecken-Aktion, bei der alle Interessierten auf ein Patchworkteil ihre Forderung für einen freien Sonntag malen oder Schreiben konnte. Weiter über 100 Stück waren zusammengekommen.
Die Wahlen ergaben, dass der Diözesanvorsitzende Thomas Diekmann (Hochheim) wiedergewählt wurde. Neue stellvertretende Diözesanvorsitzende ist Eva-Maria Wörner (Fechenheim), die vom wiedergewählten Stellvertreter Georg Wilke (Sossenheim), dem Diözesanpräses Pfr. Walter Henkes sowie dem Diözesansekretär Martin Mohr ergänzt wird.
Dank, Ehrungen und Verabschiedungen
Dem aus dem Amt scheidenden Leiter des Internationalen Arbeitskreises Christian Vollbrecht wurde mit einem großen Dank der Diözesanleitung und aller Anwesenden aus ihrer langjährigen engagierten Tätigkeit verabschiedet; er leitet über drei Jahrzehnte die Partnerschaftsarbeit des Verbandes mit der MTC in Brasilien und hat das Amt an Lothar Höhn (Goldstein) weitergegeben. Zum Ehrenvorsitzenden des Diözesanverbandes wurde Engelbert Kohl (Flörsheim) ernannt; der ehemailige Diözesanvorsitzende gestaltet auch heute noch die KAB sehr aktiv und innovativ mit und ist Experte für vielfältige Fragen der Verbandsarbeit, etwa wenn es um Satzungen geht. .
Wachsende Bewegung
Weitere Würdigungen erhielt der KAB Ortsverein Villmar, der mit 17 Neumitgliedern den stärksten Zuwachs der Bewegung für soziale Gerechtigkeit zu verzeichnen hat, sowie die Ortsvereine Flörsheim und Okriftel für ähnlich hohe Zuwächse.
Aktuelles
Diözesanverband Limburg Vorstand
Vorsitzender Thomas Diekmann, Hochheim
Diözesanpräses Pfarrer Walter Henkes
stellvertretender Vorsitzender Georg Wilke, Sossenheim
Diözesansekretär Sebastian Alt, Limburg
Beisitzer Lothar Höhn, Frankfurt-Goldstein
Beisitzer Karl Heinz Burschyk, Frankfurt
Beisitzer Peter Weber, Hadamar
Beisitzer Josef Oehl, Ellar
Beisitzer Bernd Hannappel, Hundsangen
Beisitzer Michael Ziegler, Niederbrechen
Beisitzerin Helene Löw, Villmar
Beisitzer Pfr. Rainer Petrak, Frankfurt
Beisitzer Julian Engelhart, Limburg (CAJ)
DV Ausschuss Christian Vollbrecht, Unterliederbach
DV Ausschuss Karin Seck, Bad Camberg
DV Ausschuss Paul Arthen, Villmar
Seniorenbeauftragter Winfried Seifried, Frankfurt
Bezirkssekretär KAB Rhein Main Nicht besetzt
Kontakt zu einzelnen Mitgliedern des Diözesanvorstandes und -ausschusses über das KAB-Diözesanbüro, Tel. 06431/ 295703 kab@bistumlimburg.de
Inter(+)aktiv
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KAB Diözesanverband Limburg e.V.
Graupfortstraße 5
65549 Limburg
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Fax 06431 /29 55 96
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gez. Sebastian Alt, Bezirks- und Diözesansekretär
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Montag, Dienstag, Donnerstag 8.00 - 12.30 Uhr und 14.00 - 16.00 Uhr sowie nach Vereinbarung
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