Begegnungstag 7. Oktober

7. Oktober 2020: Welttag für menschenwürdige Arbeit

Das diesjährige Motto des Tages lautete "Menschenwürdig arbeiten - Solidarität leben"

Informations- und Arbeitsmaterialien waren und sind kostenlos im Diözesanbüro der KAB Limburg, Tel. 06431/ 295 703   E-Mail kab@bistumlimburg.de  erhältlich.

Im KAB-Diözesanverband Limburg #KABLimburg fanden anlässlich des Welttages für menschenwürdige Arbeit (7. Oktober 2020)  Veranstaltungen statt:

* 7. Oktober um 9.00 Uhr Gottesdienst "Menschenwürdig arbeiten - Solidarität leben" in der Kirche St. Michael, Michaelstraße 6, Frankfurt-Sossenheim. Zelebrant: Pfr. Wolfgang Steinmetz, KAB-Mitglied und ehem. Berufsschulpfarrer;  Mitgestaltung und Leitung: Bernhard Czernek, KAB-Betriebsseelsorger (Industriepark Höchst)

* 11. Oktober: Thematisch gestaltete Gemeindegottesdienste (dezentral) - rund um den Welttag- in Oberselters (Bad Camberg), Unterliederbach (bei Frankfurt), in Villmar an der Lahn und weitere Orte, jeweils in den und nach den Sonntagsgottesdiensten. "Die KAB setzt sich für einen gerechten Mindestlohn von 13,69, für menschenwürdige Arbeitsbedingungen weltweit und gegen krankmachende Situationen am Arbeitsplatz ein", darauf hob der Präses der KAB St. Matthias Villmar, Pfr. Michael Vogt in seiner Predigt ab. Informationen: https://www.kab-limburg.de/.../begegnungstag-7-oktober/

Seit gut zehn Jahren wird der Welttag für menschenwürdige Arbeit jährlich am 7. Oktober begangen. Der internationale Gewerkschaftsbund (IGB) war dazu die treibende Kraft und rief 2008 zu einem „Internationalen Tag für Gute Arbeit“ auf, der dann zum Welttag für menschenwürdige Arbeit wurde.

Am 7. Oktober tritt seitdem die KAB, zusammen mit den Partnerbewegungen in der Weltbewegung christlicher Arbeitnehmer (WBCA) und den Gewerkschaften, öffentlich für die Herstellung menschenwürdiger Arbeitsbedingungen ein.

In der KAB wollen wir diesen Tag besser sichtbar und, entsprechend seiner Wichtigkeit, gemeinsam begehen. Gemeinschaft erleben, weil er als weltweiter Tag die internationale Ausrichtung der KAB anspricht und sich auf das Kernthema Arbeit bezieht. Der Tag der menschenwürdigen Arbeit wird so zum identitätsstärkenden Tag in unserem Verband verankert.

Beteiligung erwünscht!
Alle Ortsgruppen und Basisgruppen sind aufgerufen: Beteiligt euch jedes Jahr am 7. Oktober! 

 

BOTSCHAFT DER WBCA 7. OKTOBER - WELTTAG FÜR MENSCHENWÜRDIGE ARBEIT DIE MITGLIEDER DER WBCA KÄMPFEN FÜR MENSCHENWÜRDIGE ARBEIT « WAGEN WIR, VON EINER BESSEREN WELT ZU TRÄUMEN

» Menschenwürdige Arbeit steht im Mittelpunkt der vier strategischen Ziele der Internationalen Arbeitsorganisation (IAO) in Bezug auf die Rechte bei der Arbeit; insbesondere derjenigen, die in der 1998 beschlossenen Erklärung über grundlegende Prinzipien und Rechte bei der Arbeit und ihren Folgemaßnahmen als grundlegend betrachtet werden.

Die IAO hält eine Wirtschaftspolitik für erforderlich, die die Schaffung von mehr und besseren Arbeitsplätzen fördert, die informelle Arbeit verringert, Kinderarbeit und Sklaverei sowie alle Formen der Diskriminierung bekämpft. Darüber hinaus ist es unerlässlich, Jugendbeschäftigung zu fördern, den sozialen Schutz auszuweiten und zu verbessern, die allgemeine und berufliche Bildung zu unterstützen und die Rechte der Arbeitnehmer/innen zu stärken. Dies umfasst, dass Frauen und Männer weltweit Zugang zu einer angemessen vergüteten Beschäftigung haben sollten, die unter Bedingungen der Gleichheit, Freiheit, einschließlich Vereinigungsfreiheit in Gewerkschaften, und völliger Sicherheit ausgeübt wird, um ein menschenwürdiges Leben zu gewährleisten.

Menschenwürdige und produktive Arbeit ist das Hauptinstrument zur Überwindung von Armut, von der Millionen arbeitender Männer und Frauen auf der ganzen Welt betroffen sind. Sie ist von grundlegender Bedeutung für den Aufbau demokratischer Gesellschaften und die Bekämpfung jeglicher Form von Ausgrenzung.

An diesem internationalen Tag, dem 7. Oktober, ist es Zeit, unsere Überlegungen über das Recht auf menschenwürdige Arbeit für alle zu stärken. Seit März befindet sich die Welt für viele von uns in einem tatsächlichen Umbruch. Wir erkennen, dass wir angesichts der Covid-19-Pandemie schwach und sehr zerbrechlich sind. In vielen Ländern der Welt ist die Wirtschaft gelähmt. Die Armen sind am härtesten sowohl von Krankheit als auch von Elend betroffen. Diese globale Katastrophe muss es uns ermöglichen, nachzudenken und uns gemeinsam dafür einzusetzen, das Entwicklungsmodell und unser Verhältnis zu Natur und Umwelt zu verändern. Wir müssen mehr Respekt für unser gemeinsames Gut - die Erde - zeigen.

Das Wirtschaftsmodell ist reformbedürftig. Wir haben mit einem Wirtschaftsmodell gearbeitet, "in dem die Stärksten noch stärker werden. Ich habe mehr Geld, also kaufe ich mehr". Mariléa Damasio, Generalsekretärin der WBCA Mariléa Damasio, Generalsekretärin der WBCA Dieses Virus, das die Welt heimsucht, hat die Alarmglocke geläutet. Es liegt an jeder/m einzelnen von uns, auf ihrer/seiner eigenen Ebene zu reagieren. Lasst uns unseren Blickwinkel ändern, du, ich, wir... Lasst uns nicht stehen bleiben und kritisieren. Handeln wir in unserer Nachbarschaft, in unseren Unternehmen, auf gewerkschaftlicher und politischer Ebene. Verlassen wir unsere Komfortzone, erfinden wir ein humaneres und gerechteres Lebensmodell neu. Hier einige Eckpunkte für menschenwürdige Arbeit und menschenwürdiges Leben. - Die Arbeitszeit muss begrenzt sein und die Gesetzgebung des Landes ist zu achten. - Mütter und Väter müssen in der Lage sein, Arbeit und die Betreuung ihrer Kinder in Einklang zu bringen. - Die Menschen müssen Zeit außerhalb der Arbeit haben, um Familie zu leben. - Alle Formen der Belästigung von Arbeitnehmern/innen müssen bekämpft werden. - Arbeitnehmern/innen müssen sich mit Hilfe der Vereinigungsfreiheit für bessere Beziehungen zwischen Arbeitgebern/innen und Arbeitnehmern/innen einsetzen. - Arbeitsgesetzgebung für das Gemeinwohl muss geschaffen werden. - Es gilt, sich gemeinschaftlich und individuell in einer verantwortungsvollen, ethischen, ökologischen und solidarischen Konsumgesellschaft zu engagieren. - Es gilt dafür zu kämpfen, dass mehr Frauen Führungspositionen in Unternehmen und in Regierungen der Staaten besetzen. - Wir müssen gemeinsam eine mitfühlende und humane Welt um uns herum aufbauen. - Wir fordern eine qualitativ hochwertige Bildung, die frei und vom Respekt für andere geprägt ist.

"Verlassen wir unser Haus, raus aus unserem Egoismus und unserer Angst. Verwandeln wir diese Welt, die wir so sehr lieben, in einen besseren Ort zum Leben. Arbeiten wir Hand in Hand für eine bessere Welt. Wir haben die Wahl." Als Mitglieder der WBCA rufen wir alle Männer und Frauen guten Willens auf, ihren Einsatz in der Sozial- und Gewerkschaftsbewegung für eine gerechtere Welt, in der jede/r das Recht auf Land, Obdach und Arbeit hat, zu verstärken.

WBCA und EBCA                                                                                            Die KAB Deutschlands ist gemeinsam mit christlichen Arbeitnehmerorganisationen aus über 50 Ländern in vier Kontinenten in der „Weltbewegung Christlicher Arbeitnehmer (WBCA)“ zusammengeschlossen. Portugiesische und spanische KAB-Gruppen in Deutschland organisieren ausländische Arbeitnehmer in der KAB. Für italienische Arbeitnehmer gibt es in der KAB die ACLI als Verband mit besonderen Angeboten, Dienstleistungen, Beratung und einem eigenen Berufsbildungswerk. Das Weltnotwerk e.V. ist das internationale Hilfswerk der KAB. Die KAB unterstützt zahlreiche Projekte von Arbeitnehmerorganisationen und KAB-Bewegungen in der sogenannten Dritten Welt. Die Generalversammlung der WBCA fand im Juli 2013 in Haltern statt Weiterhin ist die KAB Deutschlands Mitglied der „Europäischen Bewegung Christlicher ArbeitnehmerInnen (EBCA)“, ein Netzwerk von 15 Arbeitnehmerbewegungen in 12 europäischen Staaten. Die EBCA ist gleichzeitig die europäische Koordination der WBCA, die 1966 in Rom gegründet wurde.

Botschaft der KAB Deutschlands zum Welttag für menschenwürdigen Arbeit 7. Okt. 2020

"Menschenwürdige Arbeit beginnt bei den armutsfesten Mindestlöhnen"

- Auf dem Foto: Thomas Diekmann, Diözesanvorsitzender der KAB Limburg -

Welttag der menschenwürdigen Arbeit - KAB fordert 13,69 Euro                       

Köln. Aus Anlass des Welttags für menschenwürdige Arbeit am 7. Oktober setzt sich die KAB Deutschlands für einen armutsfesten Mindestlohn in Europa und Deutschland ein. „Immer noch müssen sich Millionen von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern in Europa in schlecht bezahlten Jobs verdingen, um sich und ihre Familien über den Tag zu bringen“, erklärt Andreas Luttmer-Bensmann, Bundesvorsitzender der KAB Deutschlands.

Der KAB-Vorsitzende fordert EU-Kommissarin Ursula von der Leyen auf, endlich ihr Versprechen umzusetzen und eine europäische Richtlinie vorzulegen, die jeweils in den Ländern der EU allen Arbeitnehmer*innen bei Vollzeit einen armutsfesten Lohn garantiert. Die Bundesregierung müsse die EU-Ratspräsidentschaft nutzen, um die MindestlohnRichtlinien voranzutreiben. Lohn muss vor Armut schützen – Mindestlohn-Petition der KAB „Menschenwürdige Arbeit beginnt bei armutsfesten Mindestlöhnen“, betont Luttmer-Bensmann.

Der katholische Sozialverband setzt sich daher auch in Deutschland für einen Mindestlohn von 13,69 Euro pro Stunde ein, da die jetzige Lohnuntergrenze weder für ein menschenwürdiges Auskommen noch gegen Armut im Alter schützt. Mit einer Petition (www.kab.de/mindestlohn-petition ) an Bundesarbeitsminister Hubertus Heil will die KAB eine Gesetzesinitiative zum Mindestlohn anregen, um Löhne in Deutschland armutsfest zu machen.

„Es geht nicht an“, so Bundesvorsitzender Luttmer-Bensmann, „dass Arbeitnehmer 40 Jahre 40 Stunden die Woche arbeiten und mit einer Rente von gerade einmal 660 Euro im Monat noch unter unterhalb der Grundsicherung auskommen müssen“. Zudem fordert die KAB die Bundesregierung auf, endlich das Lieferkettengesetz umzusetzen. „Deutschland und deutsche Firmen müssen weltweit Vorreiter für Sozial- und Arbeitsrechten sowie für Umweltschutzstandards sein“, fordert KAB-Bundesvorsitzender Luttmer-Bensmann.

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