Diözesanverband

"Die unsichtbaren Kronen" - Eine Huldigung an der WERTvolle Arbeit

Fotoausstellung anlässlich des Prekariustages (29. Februar) an vielen öffentlichen Orten im Bistum Limburg gezeigt

Aus 5 großen Schwarzweiß-Plakaten bestehet die Fotoausstellung. Ramona, Erik, Anna, Miro und Kathleen sind zu sehen, wie sie als Raumpfleger, Kassiererin, Altenpflegerin, Call-Center-Agentin und als Kurierfahrer täglich arbeiten. "Sie alle arbeiten königlich, weil sie Würde ausstrahlen", kommentiert Martin Mohr, Diözesansekretär der KAB Limburg. Denn jede menschliche Arbeit, egal welche, sei Ausdruck der Persönlichkeit und mache menschen gleichsam zu "Königinnen und Königen ihrer Arbeit". Und zugleich seien diese 5 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer auf den Fotos prekär Arbeitende, so Mohr. "Arbeit unter prekären Bedingungen ist gekennzeichnet durch hohe Unsicherheit und Benachteiligung. Niedrige Einkommen, befristete Verträge und mangelnder sozialer Schutz sind typisch", beschreibt der KAB-Sekretär. 

Unter dem Titel "WERTvoll arbeiten - menschenwürdig statt prekär" setzt sich die KAB für gute Arbeitsbedingungen und gegen prekäre Arbeitsverhältnisse ein. 

In Hochheim ist die Ausstellung bis auf weiteres im "Caritas-Anziehpunkt" zu sehen. In Oberselters kann man zu bestimmten Öffnungszeiten die Ausstellung im Pfarrzentrum St. Antonius anschauen. In Villmar an der Lahn lädt die Ausstellung Beter, Touristen, Pilger in die Kirche St. Peter und Paul zur Ausstellung ein. In Herz-Jesu Frankfurt-Fechenheim ist die Ausstellung im Kirchenschiff zu sehen. Im Katharina-Kasper-Haus in Limburg ist die Ausstellung im Eingangsbereich noch einige Tage zu sehen. In Limburg-Lindenholzhausen ist die Ausstellung im Pfarrzentrum St. Antonius zu sehen und in Waldbrunn-Ellar in der Kirche. Auf dem Bauzaun vor der St. Leonhardskirche in Frankfurt hängt die Prekarius-Ausstellung mitten in der Arbeitswelt.

Text und Fotos: Martin Mohr

 

Prekarius-Ausstellung 2024 an vielen Orten im KAB-Diözesanverband Limburg

Menschen wird eine "unsichtbare Krone" verliehen

Ab Donnerstag, den 29. Februar 2024 wird an vielen Orten im KAB-Diözesanverband Limburg die "Prekarius-Ausstellung" gezeigt. Sie besteht aus 5 großen Plakaten und einem Ausstellungsflyer zur Erläuterung. 

"Diese Plakat-Ausstellung soll allen Menschen Anerkennung zollen, die in den unverzichtbaren, aber oft prekären Berufen tagtäglich für die Gesellschaft arbeiten", erlätert Martin Mohr, Diözesansekretär der KAB Limburg. "So verleiht sie denjenigen ein Gesicht und eine Stimme, deren Arbeit für unsere Gesellschaft von großer Bedeutung ist, deren Einsatz aber zumeist weder gesehen noch adäquat anerkannt wird", so Mohr
"Diesen Menschen wird eine „Unsichtbare Krone“ verliehen. Über diese Menschen und ihre Tätigkeit wollen wir unter anderem in Ellar, Frankfurt, Hochheim, Fechenheim, Niederbrechen, Oberselters, Lindenholzhausen und Villmar ins Gespräch kommen", macht Mohr aufmerksam.

Hier der Flyer mit den Ausstellungsorten

Ausstellung im Haus am Dom mit Podium

Siebenfacher Familienvater, Widerstandskämpfer, Journalist – 1945 ermordet

Nikolaus Groß –  noch heute Vorbild durch seine Standhaftigkeit

Selbst im Angesicht der drohenden Ermordung hat er seiner Überzeugung nicht abgeschworen. Zeitlebens blieb er seinen Idealen von einer toleranten, freien und „bunten“ Gesellschaft treu. Die Rede ist von Nikolaus Groß, der am 23. Januar 1945 nach einem Schauprozess vom Nazi-Regime in Berlin-Plötzensee grausam hingerichtet wurde.

Geboren wurde Nikolaus Groß 1898 in Hattingen an der Ruhr. Zusammen mit seiner Frau hatte er sieben Kinder. Neben der Familie galt sein Engagement als Bergmann und Journalist zeitlebens der Welt der Arbeit. 1917 trat Nikolaus Groß in die Bergarbeiter-Gewerkschaft ein, und bildete sich dort ständig fort. 1920 gab er den Bergmannsberuf auf und wurde Gewerkschafts-Jugendsekretär. Nach weiteren Tätigkeiten in der Gewerkschaft wurde er im Januar 1927 Redakteur der Westdeutschen Arbeiterzeitung, dem Verbandsorgan der KAB (Katholische Arbeiter – Bewegung) Westdeutschlands, später deren Chefredakteur. Die Westdeutsche zeichnete sich durch einen NS-kritischen Kurs aus. Nach dem endgültigen Verbot dieser Zeitung in 1938 übernahm Nikolaus Groß die Leitung der KAB Düsseldorf. Seine Tätigkeit war mit vielen Reisen verbunden. In diesen Jahren traf er auch mit dem späteren Hochheimer Bürgermeister Hans Wagner, damals in Frankfurt in der Werkjugend der katholischen Arbeitervereine engagiert, zusammen. 1939 übernahm er die Verbandsleitung der KAB in Köln. Bereits seit 1927 engagierte Nikolaus Groß sich im Widerstand gegen den Nationalsozialismus. Mit Freunden aus der KAB, den Christlichen Gewerkschaften, dem Zentrum u.a. beriet er im Kölner Kreis, der sich in der Verbandszentrale der KAB traf, spätestens seit 1942 über Alternativen zum NS-Regime. Dieser Kölner Kreis beteiligte sich auch an Personalplanungen für die Zeit nach Hitler. Am 12. August 1944 wurde Nikolaus Groß in Zusammenhang mit dem Attentat vom 20. Juli verhaftet, obwohl er nicht daran beteiligt war. Am 23. Januar 1945 wurde er in Plötzensee ermordet. Der Kernsatz des verbrecherischen  Volks-gerichtshof- Urteils lautete: „Er schwamm mit im Verrat, muss folglich auch darin ertrinken.“ Die Erinnerungen an Nikolaus Groß werden u.a. in einem Musical, einem Museum in Hattingen/Ruhr und auf einer eigenen Internetseite www.nikolaus-gross.com wachgehalten. Angesichts des aktuellen Erstarkens rassistischer und völkisch geprägter Gruppierungen in Deutschland und den Nachbarländern sollte Nikolaus Groß, so Thomas Diekmann, Vorsitzender des KAB-Diözesanverbandes Limburg, noch heute ein leuchtendes Vorbild im Umgang mit derartigen Entwicklungen bleiben.

Text: Thomas Diekmann, Diözesanvorsitzender der KAB Limburg

 

Alfred-Rompel-Baum beim Heinrich-Lübke-Haus in Günne gepflanzt

Langjährigem Gestalter der KAB zum 80jährigen Geburtstag die KAB-Pfingstmedaille überreicht

Weit über 50 Jahre lang ist das CAJ- und KAB-Mitglied Alfred Rompel (Limburg-Lindenholzhausen) aus dem Glauben für Gerechtigkeit unterwegs. "Während viele Menschen nicht wissen, wie man "Solidarität" überhaupt schreibt, lebst Du sie mit allen Konsequenzen", führte KAB-Diözesansekretär Martin Mohr (Limburg) in seiner Laudatio für Alfred Rompel an. "Du lässt niemanden im Regen stehen oder verzweifelt zurück. "Lass mir meine Ruhe" gibt es bei Dir nicht. Immer gibt es bei Dir eine Lösung, wie man Menschen helfen kann und ihnen zu ihrem Recht verhelfen kann. Daher verleihen wir Dir heute im Namen des Diözesanverbandes der KAB Limburg die KAB-Pfingstmedaille. Sie steht für Hoffnung, Hoffnung die der Heilige Geist den Verschlossenen und Verzagten gibt. Und dieses Pfingsten lebst Du", führte Mohr weiter aus. 

Die Feierstunde mit Ehrung von Alfred Rompel fand im Heinrich-Lübke-Haus der KAB Deutschlands in Günne am Möhnesee statt. Im Rahmen des jährlichen Sozialrechts-Aufbaukurses kam wieder eine große Teilnehmerrunde zusammen.  Dem KAB-Rentenrechtsexperten Alfred Rompel liegt dieser Kurs sehr am Herzen, er besucht ihn seit vielen Jahren und kann aus seinem Wissen und seiner Kompetenz heraus vieles zum Lernen beitragen. Neben der ehrenamtlichen Arbeits- und Sozialrechtsberatung sowie der Tätigkeit als Versichertenberater der DRV war Alfred Rompel lange Jahre auf verschiedenen Ebenen des großen christlichen Sozialverbandes KAB unterwegs. Sei es im Verbandsausschuss des Westdeutschen Verbandes der KAB, sei es im Diözesanvorstand der KAB Limburg oder sei es als langjähriger Vorsitzender des KAB-Ortsvereines Lindenholzhausen. Bis ich mein Amt als Vorsitzender des KAB-Ortsvereines vor fünf Jahren abgeben konnte, habe die Mitgliederzahl von 50 auf 210 steigern können, vor allem durch unsere Familienfreizeiten in Günne. So macht man das. 

Im Kreise der Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Aufbaukurses aus dem Diözesanverband Limburg, Martina Schmidt-Lenz (Limburg), Wolfgang Feiler (Niederbrechen), Raimund Friedrich (Villmar), Johannes Otto (Lindenholzhausen), Robert Hippert (Villmar-Langhecke) und Martin Mohr (Limburg) bekam Alfred Rompel einen Apfelbaum geschenkt. Dieser wird direkt am Heinrich-Lübke-Haus gepflanzt, als "Alfred-Rompel-Baum". "Denn Dein Handeln zielte auch immer darauf ab, jetzt etwas Richtiges zu tun, damit die folgenden Generationen profitieren und die Früchte allen zukommen" so Martin Mohr.  

KAB: Sparen im sozialen Bereich, keine gute Idee

Es gibt Pläne der Bundesregierung, dass es im sozialen Bereich massive Kürzungen geben soll.

Die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung (KAB), Diözesanverband Limburg warnt davor dies umzusetzen. Es könnte gerade in dieser angespannten Zeit zu sozialen Unruhen kommen, wenn man die Axt an die bisherige Unterstützung für die kirchlichen Sozialverbände wie z. B. die Caritas oder die Diakonie sowie die Sozialverbände der freien Wohlfahrtspflege wie AWO und DRK anlegt.

„Menschen, die aus welchen Gründen auch immer auf die Hilfe und Unterstützung dieser Sozialverbände angewiesen sind, stehen nicht auf der Sonnenseite des Lebens“, mahnt Georg Wilke, stellv. Diözesanvorsitzender, auch vermehrte ehrenamtliche Initiativen und Tätigkeiten, könnten dies weder auffangen noch abfedern. „Wenn man auf Kosten dieser Menschen den Haushalt sanieren möchte, gefährdet man den sozialen Frieden in unserer Gesellschaft und überlässt damit auch Extremisten und Poplisten die Bühne“, so Wilke weiter. Die Bundesrepublik Deutschland sei ein Sozialstaat, an dem nicht gerüttelt werden sollte.

Die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) Diözesanverband Limburg, fordert daher die Bundesregierung auf, sich ihrer sozialen Verantwortung bewusst zu sein und von den geplanten Kürzungen in dieser Form Abstand zu nehmen.

Facettenreiche KAB-Besinnungstage im Priesterseminar Limburg "Gott bringt Farbe in dein Leben - einem Regenbogen gleich"

Farben als Ausdruck von Leben und Glauben

Mit einem hochaktuellen Thema, das die Menschen ein Leben lang begleitet, beschäftigten sich die diesjährigen Besinnungstage des KAB-Diözesanverbandes Limburg vom 23. bis 25. Oktober im Priesterseminar in Limburg. "Die verschiedenen Farben verbinden wir mit bestimmten Inhalten, so beispielsweise das Grün für die Hoffnung", erläuterte Bruder Stefan Federbusch OFM, Referent der Besinnungstage "Auch in unserer Glaubenspraxis spielen Farben eine wichtige Rolle, etwa in der Liturgie", so Federbusch weiter. Das Gesamtpanorama der Farben stehe in für die Zuwendung und den Segen Gottes.

"Die Besinnungstage luden ein, menschliche und göttliche Farb-Spiele in den Blick zu nehmen und über die Farben unser Leben bunter werden zu lassen und unseren Glauben zu vertiefen und zu verlebendigen", resümiert die Seminarleiterin Karin Seck, geistliche Begleiterin des KAB-Bezirksverbandes Limburg. Die 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmer fuhren mit intensiven Gedanken nach Hause.

Fotos: (c) Karin Seck

Text: (c) Martin Mohr 

"Menschenwürdig statt prekär"

Aktionsstand der KAB Limburg auf der Bistumsmeile des Kreuzfestes in Limburg

Auch auf der Bistumsmeile des Limburger "Kreuzfestes" war der KAB-Diözesanverband aktiv und vielseitig vertreten. Zahlreiche Besucherinnen und Besucher ließen sich von der KAB begeistern. Ein toller Aktionsstand mit Kampagnenelementen und Kinderaktionen machte es möglich.  Die Bischöfe Dr. Georg Bätzing (Limburg) und Stephan Ackermann (Trier) ließen sich die KAB-Kampagne "WERTvoll arbeiten - menschenwürdig statt prekär" erklären (Informationen hierzu https://www.kab.de/arbeit/prekaere-arbeit ), Diözesanvorsitzender Thomas Diekmann und Diözesansekretär Martin Mohr sowie Georg Wilke (Bezirksvorsitzender der KAB Rhein-Main) kamen mit Betroffenen und thematisch Interessierten überprekärer Arbeit ins Gespräch, Helene Löw (KAB Villmar), Lydia Arthen (KAB Niederbrechen) Josef Oehl (Ellar), Wolfgang Feiler (KAB Niederbrechen), Lothar Höhn (KAB Frankfurt-Goldstein) spielten mit vielen auch kleinen Gästen Glücksrad mit tollen Gewinnen. "KAB! Tritt ein für dich" 

Text und Fotos: (c) Martin Mohr, Diözesansekretär

"Zukunft für Alle"

KAB Diözesanverband Limburg aktiv bei Hessisches Sozialforum

Im Haus am Dom Frankfurt kamen heute nahezu 100 an der sozialen und ökologischen Situation und der Zukunft Hessens Interessierte zusammen. Bevor am Nachmittag ein Podium mit Vertreterinnen und Vertretern aller demokratischen Parteien im Landtag zusammenkam, diskutierten Verbandsvertreterinnen und Vertreter mit dem Publikum. Sebastian Alt (Referent für Zeitkultur und Schutz des arbeitsfreien Sonntags und Diözesansekretär Martin Mohr führten einen Aktions- und Werbestand zum Thema "WERTvoll arbeiten - menschenwürdig statt prekär " durch. "Dabei interessieren und konkrete Beispiele prekärer Arbeit und woraus genau die prekäre Situation besteht. Dazu lassen wir Fragebögen ausfüllen." Martin Mohr ergänzt: "Unsere Forderung als KAB sind armutsfeste 15 Euro Mindestlohn , diese bringen wir als großer christlicher Sozialverband massiv in die Politik ein". Auf der "Mindestlohnwaage" der KAB konnte man dann aufwiegen, welche gewichtigen Gründe es insgesamt für den Mindestlohn von 15 Euro gibt. Das Interesse daran war sehr groß.

Das Hessische Sozialforum als Youtubevideo

Veranstaltungsbericht von Dr. Thomas Wagner (Akademie Rabanus Maurus/ Haus am Dom):

Hessisches Sozialforum positioniert sich zur Landtagswahl mit Forderungen für Sozial-ökologischen Umbau

Unter reger Teilnahme haben am Samstag, den 13. Mai Interessierte und Vertreter:innen zahlreicher Initiativen, Sozialverbände, kirchliche Organisationen und Gewerkschaften im Rahmen des 16. Hessischen Sozialforums im Haus am Dom in Präsenz und virtuell zugeschaltet diskutiert. Unter dem Titel „Zukunft für ALLE! Sozialökologische Krise in Hessen- Was tun?“ wurden Forderungen und Positionen für die Landtagswahl im Herbst vorgestellt und abgestimmt. Zu den sieben Themenblöcken, zu denen zivilgessellschaftliche Organisationen Kernforderungen formuliert hatten, zählten Armut, Wohnen, Klima, Mobilität, Arbeit, Migration und Flucht und Arbeit gegen Rechts.
Der Verband Alleinerziehender Mütter und Väter sowie das Bündnis gegen Altersarmut von Frauen fordern vom Land Hessen die Eindämmung des Niedriglohnsektors und eine bessere Bezahlung in allen Pflege- und Betreuungsberufen. Auch das Thema Wohnen, vorgetragen vom Bündnis Mietenwahnsinn Hessen greift in den Armutsbereich, da immer mehr Menschen bis zu 50% ihres Einkommens für Wohnen ausgeben müssen. Gleichzeitig wird im Rahmen der energetischen Sanierung derzeit nur von einer Entlastung der Eigentümer bzw. Vermieter gesprochen und Mieter erleben gleichzeitig enorme Mieterhöhungen. Deshalb muss das Land den sozialen Wohnungsbau deutlich ausweiten. Eine weitere Forderung ist, dass es zu keiner Verdrängung durch Modernisierung oder energetische Sanierung kommen darf.
Die Vertreter von Fridays for Future zeigten mit ihren Forderungen deutlich, dass der Klimaschutz quer zu vielen anderen Bereichen liegt, von Wohnen bis zu Verkehrswende. Sie fordern vom Land deshalb neben der deutlichen Beschleunigung im Ausbau der erneuerbaren Energien, den massiven Ausbau des ÖPNV. Diese Position wurde auch von der Verkehrswende Hessen aufgegriffen und in den Kontext eines umfassendes, integriertes Mobilitätsgesetz einordnet. Sie fordern eine umwelt- und sozialverträgliche, sichere, klimaneutrale und barrierefreie Mobilität für alle Hessen und Hess:innen. Ein gerade für Hessen sehr akutes Thema ist der Bereich Migration und Flucht, denn da zeigen andere Bundesländer wie es selbst in diesem hauptsächlich vom Bund geregelten Bereich Möglichkeiten gibt, Migrant:innen mit Landesförderprogrammen besser zu beraten und aufenthaltsrechtliche Fragen schneller zu regeln. Der Verband binationaler Familien und Partnerschaften forderte deshalb Ausschlüsse und Barrieren für Menschen mit internationaler Biographie entschieden abzubauen. So müsse etwa der Zugang zum Arbeitsmarkt sowie der Familiennachzug deutlich erleichtert werden.
Arbeitsmarktpolitische Forderungen stellten auch Vertreter:innen von DGB Hessen- Thüringen: öffentliche Aufträge und Wirtschaftsförderung sollten nur an Unternehmen vergeben werden dürfen, die Tarifverträge anwenden. Der Aspekt von Barrieren und Ausschlüssen wurde auch im Bericht von muslimischen Hess:innen betont, die eindrücklich von Erfahrungen mit Alltagsrassismus berichteten. Sie fordern die Aufnahme einer Anti-Rassismus-Klausel in die hessische Landesverfassung und die Verstetigung der Arbeit der zivilgesellschaftlichen Trägerorganisationen über ein Demokratieförderungsgesetz.

Insgesamt wurden von den zivilgesellschaftlichen Organisationen 20 Forderungen erhoben, aus denen das Publikum per Mentimeter-Abstimmung sieben priorisierte. Diese Forderungen wurden schließlich durch den Moderator Klaus Jürgen Göpfert in das Podium mit den Vertreter:innen der hessischen Fraktionen B‘90/Grüne, CDU, FDP, SPD und LINKE eingespielt und dort kontrovers diskutiert. Die Forderungen fanden nicht alle den gleichen Widerhall. Während sich alle Vertreter:innen der Parteien beispielsweise einig waren, dass es weiterhin einen entschiedenen Kampf gegen Rassismus in Hessen bedarf, wurde über Forderungen im Bereich Wohnen, Arbeit und Klima lebhaft gestritten.

Nach zwei Jahren der Pandemie-Pause eröffnete das Hessische Sozialforum damit erneut die Möglichkeit für Begegnung, Austausch und demokratische Diskussion zwischen Zivilgesellschaft und hessischen Landespolitiker:innen. Mit dem Elan aus dem gelungenen Sozialforum wollen die Initiativen ihre Forderungen für einen beschleunigten sozial-ökologischen Umbau in den beginnenden Wahlkampf einbringen.

Tag der Arbeit – 1. Mai 2023: Aufruf und Aktionen der KAB Limburg

„Ungebrochene Solidarität muss sich jetzt in der Krise beweisen“

Aufruf und Aktionen der KAB zum Tag der Arbeit – 1. Mai 2023

„Ungebrochene Solidarität muss sich jetzt in der Krise beweisen“

Der Diözesanverband der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) Limburg erinnert in seinem diesjährigen Maiaufruf: „Solidarität ist neben Subsidiarität, Personalität und Nachhaltigkeit das wichtigste Prinzip der Katholischen Soziallehre.
Der Tag der Arbeit ist deutliches Zeichen von gelebter und erkämpfter
Solidarität der arbeitenden Menschen“, so Martin Mohr, geschäftsführender Diözesansekretär der KAB Limburg.

Solidarität heißt existenzsichernder Mindestlohn!

„Das Arbeitseinkommen muss zum Leben reichen“, mahnt KAB-Sekretär Mohr. „Trotz der Einführung des Mindest­lohns 2015 und der jüngsten Anhebung auf 12 Euro brutto pro Stunde bleibt die Lohnun­tergrenze eine Armutsfalle für die Beschäftigten im Niedriglohnbereich. Die derzeitigen Krisen, die Teuerungen und der Inflationsanstieg haben zu einem Realverlust insgesamt und besonders für die unteren Lohngruppen zu existentiellen Sorgen und Nöten geführt“, so Mohr. Daher appelliert der christliche Sozialverband: Einmalzahlungen reichen nicht aus! Ziel muss ein existenzsichernder Mindestlohn von 15 Euro pro Stunde sein!

Ungebrochene Solidarität auch im Alter

„Solidarität endet nicht mit dem Arbeitsleben. Menschen haben nach einem langen Erwerbsleben ein Recht auf ein würdiges Leben im Alter“, ruft Mohr weiter auf. Deshalb fordert die KAB neben einem höheren Mindestlohn, der eine Rente über der Grundsicherung ermöglicht, eine solidarische Alterssicherung, die auch für Menschen mit unterbrochenen Erwerbsbiografien und Teilzeit-Jobs ein menschenwürdiges Auskommen im Alter sichert.

Solidarität in den Sozialversicherungen durch Teilhabe

„Soziale Sicherheit ist ein wichtiges Stück praktizierter Solidarität“, bringt es KAB-Sekretär Martin Mohr auf den Punkt. Die KAB Limburg als Berufsverband fordert die Stärkung der Sozialversicherungen ein. Stoppt die Privatisierung in den Renten-
und Krankenversicherungen! Stärkt die Arbeitnehmer:innen-Vertretungen bei den aktuellen Sozialwahlen, damit Versicherte ihre Rechte bekommen:

Mensch. Würde. Selbstbestimmung!

Den Maiaufruf als Download

"Für eine Wirtschaft des Gemeinwohls, für eine Wirtschaft des Lebens" - Maiaufruf der Weltbewegung christlicher Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer

Am Montag, den 1. Mai 2023 ist der Diözesanverband der KAB Limburg auf der Demonstration und Kundgebung des DGB in Limburg wie folgt dabei:

8:30 Uhr Aufbau des KAB-Aktions- und Werbestandes auf dem Neumarkt in Limburg

(Heilferinnen und Helfer sind herzlich willkommen! :-) )

10.00 Treffen auf dem Bahnhofsvorplatz in Limburg, KAB-Schwenkfahnen werden zur Verfügung gestellt

Auf der Plötze in Limburg: KAB-Rede zum 1. Mai (KAB-Diözesansekretär Martin Mohr)

12.00 Uhr Kundgebung auf dem Neumarkt in Limburg mit Aktions- und Informationsständen der KAB

Hier der Infoflyer zur Kundgebung

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"DIE VERMESSUNG DER DEMOKRATIE" - DGB-Veranstaltungen zu Wilhelm Leuschner

Am 2 Mai 2023 um 18.00 Uhr in der Josef-Kohlmaier-Halle in Limburg Ausstellungseröffnung

"Gewerkschafter im Widerstand"

und danach, um 19.00 Uhr, Theaterabend zu Wilhelm Leuschner

Teilnahme ist kostenlos, Anmeldungen aber unbedingt erforderlich unter: wiesbaden@dgb.de

 

 

 

 

 

Spendenaufruf für LKW-Fahrer in Gräfenhausen

Aktion der KAB richtet sich gegen prekäre Arbeit der Streikenden

Zur Unterstützung der osteuropäischen Lkw-Fahrer in Gräfenhausen, die sich aufgrund ausbeuterischer Arbeitsbedingungen in einem aktuellen Arbeitskonflikt mit einem polnischen Unternehmenskonsortium befinden, beteiligt sich die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) Limburg an einer Spendenaktion, die die KAB ins Leben gerufen hat.

„Viele der 65 Fahrer aus Usbekistan und Georgien haben seit Wochen keine Zahlungen von dem Unternehmen erhalten, für das sie arbeiten“, erläutert Martin Mohr, geschäftsführender Diözesansekretär der KAB Limburg. “Daher sehen sie sich gezwungen, die Lkws in Gräfenhausen abzustellen, um mit dem Unternehmen in Verhandlungen zu treten“, führt Mohr weiter aus.

Der Konflikt zieht sich schon seit einigen Wochen hin. Dabei werden die Fahrer von verschiedenen Organisationen unterstützt. Viele Menschen kommen auf dem Rastplatz, bekunden ihre Solidarität und bringen Lebensmittel. Häufig wird die Frage gestellt, wohin man Spenden kann, um die Fahrer zu unterstützen.

Die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) hat unter dem Stichwort „Gräfenhausen“ ein Spendenkonto eingerichtet, das ab sofort genutzt werden kann. Die Spenden werden von der KAB weitergeleitet an die „Road Transport Due Diligence Foundation“ (RTDD), die ihren Sitz in Holland hat. Kolleg*innen der RTDD sind in Gräfenhausen im Einsatz und unterstützen die Fahrer, neben anderen Organisationen.

„Diese Spendenaktion ist ein Bestandteil unserer aktuellen KAB-Kampagne „WERTvoll arbeiten – menschenwürdig statt prekär“, mit der wir gegen die erschreckend hohe Quote prekärer Arbeitsverhältnisse in vielen Berufen in Deutschland und weltweit eintreten

Die Spenden werden für die Unterstützung der Fahrer in der aktuellen Auseinandersetzung verwendet. Falls nicht alle Spenden genutzt werden, werden sie von der RTDD für zukünftige ähnliche Fälle verwendet, in denen die Fahrer*innen sofortige Unterstützung benötigen.

IBAN: DE30 3706 0193 3002 3590 05

Kontoinhaber: KAB Diözesanverband Trier, Weberbach 71, 54290 Trier

Pax Bank Trier

Informationen zur Aktion 

 

 

Die strukturelle Ungleichheit schafft Altersarmut bei Frauen

Eva Maria Wörner (KAB): Ein fairer Mindestlohn muss jetzt das Ziel bleiben

Limburg/ Region Rhein-Main. „Es ist eine Schande, dass mehr als die Hälfte der Frauen trotz Vollzeitbeschäftigung maximal nur mit einer Rente in Höhe der Grundsicherung rechnen kann“, betont Eva-Maria Wörner, stellv. Diözesanvorsitzende der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung Limburg aus Anlass des diesjährigen Equal-Pay-Day am 7. März.

Vollzeitbeschäftigung ist kein Garant gegen Altersarmut

Die strukturelle Ungleichheit führe damit im Alter zu Armut. „Frauen erhalten bereits heute überproportional eine geringe Rente“, konstatiert Wörner. Mehr als die Hälfte aller Vollzeitarbeitnehmerinnen wird nach 40 Jahren Erwerbsarbeit weniger als 1.200 Euro erhalten, so die Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Partei „Die Linke“. Aktuell müsse das Ziel ein fairer Mindestlohn sein, um die aktuellen Teuerungen und finanziellen Belastungen abzufedern und im Alter wenigstens über der Grundrente zu liegen.

Wertschätzung muss sich monetär ausdrücken

Der KAB-Diözesanverband Limburg fordert die wirtschaftliche Aufwertung von Care- und Pflegearbeit in Deutschland - Branchen, die zentral und unverzichtbar für den gesellschaftlichen Zusammenhalt sind, und in denen überwiegend Frauen tätig sind. „Coronabonus und Einmalzahlung schützen Frauen im Niedriglohnbereich nicht vor Altersarmut. "Zwölf Euro Mindestlohn reichen nicht“ so Wörner, „um aus der Armutsspirale herauszukommen. Für Millionen berufstätige Frauen in Deutschland droht weiterhin Armut im Alter“.

Es könne nicht sein, dass im 21. Jahrhundert Frauen in Deutschland bei vergleichbarer Qualifikation, vergleichbaren Tätigkeiten, vergleichbaren Erwerbsbiografien immer noch schlechter bezahlt werden als ihre männlichen Kollegen, betont Wörner.

Martin Mohr, Diözesansekretär

"Die Zeit gehört uns"

KAB-Podiumsveranstaltung mit dem renommierten Jesuitenpater Prof. Friedhelm Hengsbach

Im Rahmen seines Projektes "Zeitkultur" führte Sebastian Alt, Referent des KAB-Diözesanverbandes Limburg für Zeitkultur und Schutz des arbeitsfreien Sonntags ein bemerkenswertes Seminar durch.

Hier zum Veranstaltungsvideo: https://youtu.be/qjWEwfiS4to

Im Spenerhaus (Dominikanerkloster) nähe des Frankfurter Domes, begaben sich unter seiner Moderation Prof. Friedhelm Hengsbach SJ (ehem. Direktor des Nell-Breuning-Institutes St. Georgen), Rainer Petrak (geistlicher Begleiter der KAB Rhein-Main sowie Martin Mohr, geschäftsführender Diözesansekretär der KAB Limburg auf das Podium.

Hengsbach rückte einführend ein Zitat des Theologen und Philosophen Augustuínus in die Mitte: "Was ist die Zeit? Wenn mich niemand fragt, weiß ich's; wenn ich es einem Fremden erklären soll, weiß ich's nicht". Für Friedhelm Hengsbach selbst ist die Definition in der neu aufgelegten Pubikation Armin Nassehis auf das Hier und Heute Maßgebend: "Es sind die Operationen des Bewusstseins selbst, welche die Zeit hervorbringen. Aber die bisher als Zeit des Bewusstseins gedeutete Zeit des Subjekts und der Individualität bleibt defizitär, solange sie jene Sphäre ausblendet, die zwischen den Subjekten intersubjektiv verortet ist". Zeit ist somit eine Beziehung. Mit dieser Erkenntnis entfaltete Hengsbach dann die radikalen Widersprüche zwischen befreiend und belastend in der Arbeitsewelt. "Bietet einerseits die heute Arbeitswelt Möglichkeiten 'atmender Lebensläufe', so gibt es mehrfache Spaltungen hin zur Prekarität.

Und jetzt zum Veranstaltungsvideo: https://youtu.be/qjWEwfiS4to

Text und Foto (c) Martin Mohr

Albert Seelbach: Leuchtturm für Integration und Arbeitnehmerrechte

Der Frankfurer Pfarrer Albert Seelbach, der erst einen technischen Beruf erlernte, hätte am kommenden Nikolaustag sein 47-jähriges Priesterjubiläum gefeiert.

Der engagierte ehemalige KAB-Diözesanpräses (Limburg) und Mitglied des KAB-Bundesausschusses verstarb jetzt im Alter von 84 Jahren.

Seelbach engagierte sich über ein Vierteljahrhundert in der KAB und zuvor in der CAJ auf verschiedenen Ebenen und Themen. Der Schutz des freien Sonntag, der Einsatz gegen prekäre Arbeitsverhältnisse durch Fortbildungsangebote und Tischparlamente. Als Leiter der Arbeitnehmer-Kirche in Frankfurt-Griesheim setzte Albert Seelbach wichtige Akzente. Nicht zuletzt auch sein unermüdlicher Einsatz für Geflüchtete und die jährlichen Adventskonzerte der Kulturen haben Spuren rund um Frankfurt hinterlassen.

Mit Pfarrer Albert Seelbach, der vor zwei Jahren für seine gesellschaftlichen und sozialen Verdienste mit dem Ehrenbrief des Landes Hessen ausgezeichnet wurde, verliert die KAB einen mutigen Streiter für die Belange von MigrantInnen und Arbeitnehmern  

(Text: Matthias Rabbe, Redaktion KAB-Impuls)

"Wirtschaft: solidarisch, nachhaltig und geschwisterlich"

Fachtagung des KAB-Diözesanverbandes Limburg am 8. Oktober 2022 in Kooperation mit dem Haus am Dom Frankfurt/Akademie Rabanus Maurus und dem Sozialapolitischen Arbeitskreis des Bistums Limburg

Im Rahmen des KAB-Vierjahresschwerpunktes "WERTvoll arbeiten - menschenwürdig statt prekär" lädt der Diözesanverband der KAB Limburg seine Mitglieder, Freundinnen und Freunde und auch Nichtmitglieder in jedem Jahr zu einer zentralen Hauptveranstaltung, in Form einer Fachtagung ein. In guter und bewährter Kooperation mit der Akademie Rabanus Maurus/ Haus am Dom Frankfurt führten wir auch in diesem Jahr unter dem Titel "Wirtschaft: solidarisch, nachhaltig und geschwisterlich!" eine große Tagung durch. Die Tagung jetzt als Video: https://youtu.be/VH90MVFiRmg

Es ging um Modelle einer nachhaltigen Wirtschaft im Dienst des Lebens und hierzu waren die Referenten aktiv: 

Dr. Andreas Exner, Zentrum für nachhaltige Gesellschaftstransformation an der Universität Graz/Österreich
Julian Degan, Nell-Breuning-Institut an der PTH Sankt Georgen, Frankfurt
Dr. Wolfgang Kessler, Wirtschaftsjournalist, Rosdorf
Prof. Dr. Friedhelm Hengsbach, Sozial- und Wirtschaftsethiker, Ludwigshafen
Dr. Philipp Geitzhaus, Christliche Arbeiterjugend, Essen
Dr. Burghard Flieger, Genossenschaftsexperte, Freiburg

Darum ging es:Papst Franziskus fordert, die Geschwisterlichkeit in den Mittelpunkt der Wirtschaft zu stellen. „Die Aufgabe der Wirtschaft umfasst die Erneuerung aller unserer Sozialsysteme: Wenn wir die Werte der Geschwisterlichkeit, der Solidarität, der Sorge für unsere Erde und der Güter in all unseren Strukturen verankern, werden wir in der Lage sein, die größten Herausforderungen unserer Zeit anzugehen, von Hunger und Unterernährung bis hin zur gerechten Verteilung von Impfstoffen gegen Covid-19. Wir müssen zusammenarbeiten und große Träume haben. Wenn wir unseren Blick auf Jesus richten, werden wir die Inspiration finden, eine neue Welt zu gestalten, und den Mut, gemeinsam in eine bessere Zukunft zu gehen, schreibt Papst Franziskus anlässlich eines Treffens von jungen Wirtschaftsfachleuten in Assisi im November 2020.
Das herrschende globale System ist nicht nachhaltig, schädigt den Planeten und mit ihm die Armen und Ausgegrenzten, doch wie gestaltet sich ein gerechtes, solidarisches, nachhaltiges und geschwisterliches globales Wirtschaftssystem? Wie kann eine solidarisch-nachhaltige Ökonomie aus dem christlichen Glauben und ihrer Sozialethik her begründet werden? Welche Konturen hat eine nachhaltige Wirtschaft im Dienst des Lebens?
Wie ist es möglich, die menschliche Tätigkeit insgesamt aus der Lohnarbeit zu befreien, sodass sie in Solidarität und Kooperation ausgeübt werden kann?
Welche gelebten und realen Utopien einer solidarisch-nachhaltigen Ökonomie sind aufzeigbar?
Vormittags: Sozial- und wirtschaftsethische Vergewisserung von normativ-christlichen Quellen solidarisch-nachhaltiger Ökonomie (Bibel, Katholische Soziallehre, christliche Gesellschaftsethik, Befreiungstheologie, etc.)
Nachmittags: Präsentation und Diskurs zu gelebten Utopien solidarischer, genossenschaftlicher Utopien: Mondragon in Spanien, Sewa in Indien, Mietshäusersyndikat, die Zeitung „Tageszeitung“, Longo mai, Solawis, GLS-Bank, Cecosesola, Wohn- und Arbeitsprojekte wie z.B. Lebensgarten in Steyerberg oder Niederkaufungen, Mitarbeitergesellschaften, wie z.B. Flachglas Wernberg bei Regensburg, u.a.

Die Tagung jetzt als Video: https://youtu.be/VH90MVFiRmg

 

 

Diözesantag der KAB Limburg in Schwanheim: "WERTvoll arbeiten - menschenwürdig statt prekär"

Thomas Diekmann, Eva-Maria Wörner, Georg Wilke, Walter Henkes und Martin Mohr sind neue Diözesanleitung

Schwanheim. Über 80 Delegierte, Gäste und weitere Interessierte nahmen am Diözesantag der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) Limburg am 2.Juli  im Katholischen Gemeindehaus St. Mauritius in Frankfurt-Schwanheim teil. Das Thema war „WERTvoll arbeiten – menschenwürdig statt prekär“, die KAB-Bundesvorsitzende Beate Schwittay referierte. Thomas Diekmann (Hochheim) ist als Diözesanvorsitzender wiedergewählt.

Der Diözesantag begann um 9.30 Uhr mit dem Gottesdienst in der Pfarrkirche St. Mauritius unter der Leitung von Pfarrer Walter Henkes (Mengerskirchen), Diözesanpräses der KAB Limburg sowie Pfr.Albert Keller (Fussingen), Präses der KAB Fussingen. Begleitet wurde der Gottesdienst von zahlreichen Bannerabordnungen der KAB-Ortsvereine. In seiner Predigt hob Pfr. Henkes hervor, dass Arbeit für den Menschen da zu sein hat und unveräußerlich zu seiner Würde gehört, genauso wie der arbeitsfreie Sonntag zum Wohl der Arbeitenden und ihrer Familien. Auch in der Kirche gäbe es den Missstand der prekären Beschäftigung.

Nach Grußworten im Pfarrsaal begann um 11.00 Uhr die Tagung mit dem Vortrag von Beate Schwittay (Köln), Bundesvorsitzende der 100.000 Mitglieder starken KAB Deutschlands. Das Thema lautete „WERTvoll arbeiten – menschenwürdig statt prekär“ und ist der Beschluss der Bundesdelegiertenversammlung der KAB von 2021. (Informationen: https://www.kab.de/arbeit/prekaere-arbeit )

 

KAB-Bundesvorsitzende Beate Schwittay: „Ausbeuterische Arbeitsverhältnisse gibt es auch in Deutschland!“

„Tätigsein gehört zum Menschsein dazu. Die eigenen Fähigkeiten und Kompetenzen zu nutzen, um das Leben zu sichern und die Welt besser zu machen, ist Teil der menschlichen Existenz“, stellte Beate Schwittay in ihrem Vortrag fest. „Ein Teil dieses Tätigsein wird über Erwerbsarbeit organisiert und die wird nicht immer dem Anspruch gerecht, menschenwürdig zu sein“, führte die KAB-Bundesvorsitzende weiter aus; und konkretisierte: „Arbeitsverhältnisse mit schlechter Entlohnung, mit schlechten Arbeitsbedingungen, die Menschen ausbeuten und ihnen ein gutes Leben verwehren, gibt es auch in Deutschland zu viele“. Für Schwittay ist dies ein Alarmzeichen: „Diesen prekären Arbeitsverhältnissen wird sich die KAB in den kommenden vier Jahren besonders zuwenden. Wir werden hinschauen, werden die unmenschlichen Verhältnisse aufdecken und uns für eine menschenwürdige Gestaltung der Arbeit einsetzen; der Auftakt war unsere Mindestlohnkampagne mit der wir armutsfeste 14,09€ einfordern“, machte Schwittay deutlich.

KAB Diözesanverband Limburg 2018 – 2021: „Öffentlichkeitsarbeit – Kampagnenarbeit – Digitalisierung“

Nach dem Mittagessen wurde der Diözesantag mit dem nicht öffentlichen Teil fortgesetzt. In seinem Rechenschaftsbericht hob der Diözesanvorsitzende der KAB Limburg, Thomas Diekmann, drei zentrale Schlagworte hervor, die die Arbeit des christlichen Sozialverbandes in den vergangenen drei Jahren prägten: „Stärkung der Öffentlichkeitsarbeit, Mitgliederwerbung und weitere Aktionen/ Kampagnen und Digitalisierung vieler Bereiche, besonders in der Kommunikation“ brachte es Diekmann auf den Punkt. Die aktualisierte Homepage www.kab-limburg.de und die Präsenz auf Facebook (www.facebook.com/KABLimburg) seien wichtige Elemente, über die Arbeit der KAB zu informieren und sie einem breiten Interessenkreis näher zu bringen. Auch über die Printmedien sei die KAB mit aktuellen Berichten und Meldungen aktuellen politischen und arbeitsweltorientierten Themen präsenter geworden. „Die Arbeit in Netzwerken mit vielen verschiedenen gesellschaftlichen und politischen Akteuren inner- und außerhalb der KAB ist für uns ein immer wichtiger werdendes und erfolgreiches Instrument“, so der Diözesanvorsitzende. „Gerade in der „Allianz für den freien Sonntag“ arbeiten wir mit den DGB-Gewerkschaften und weiteren Verbänden und Organisation gut und vertrauensvoll zusammen“. Die Jahresaktionen seien ein verbindendes thematisches und programmatisches Element, an dem alle Gliederungen der KAB im Diözesanverband Limburg arbeiteten. Sie greifen die jeweiligen Kampagnenthemen des KAB-Bundesverbandes auf.

Im Februar 2020 wurde bundesweit die Mitgliederwerbeaktion unter dem Motto „Für ein christliches Miteinander in der Arbeitswelt“ gestartet, die nach wie vor aktuell ist. Corona hat die Digitalisierung vorangebracht – Sitzungen, Seminare und Bildungsabenden und Gesprächsrunden werden vermehrt als Videokonferenz abgehalten, was bei den großen räumlichen Entfernungen innerhalb des Verbandes ein Plus für die Kommunikation darstellt.

Im Rahmen des ökumenischen Kirchentages in Frankfurt war 2021 eine große Plakataktion des Diözesanverbandes zum 1.700jährigen Jubiläum des freien Sonntags dabei, sowie ein online-Arbeitnehmergottesdienst und als krönender Jahresabschluss für 2021 der gut besuchte „KABarettabend“ unter dem Motto „Geld.Macht.Angst“ in Lindenholzhausen mit Lutz von Rosenberg Lipinsky.  

Dann berichtete Diekmann über die starke Beteiligung der KAB bei mehreren Großdemonstrationen für ein geeintes Europa und gegen Rechts in Frankfurt und Wiesbaden, über regelmäßige Kontakt- und Austauschgespräche des KAB-Diözesanvorstandes mit dem Bischof, Dr. Georg Bätzing. Diekmann, bevor er auf das Engagement der KAB in der Sozialen Selbstverwaltung zu sprechen kam: „Wir alle werben für eine hohe Beteiligung bei den Sozialwahlen 2023, die Wahlbeteiligung und das Ergebnis für uns als KAB in der Arbeitsgemeinschaft christlicher Arbeitnehmerorganisationen (ACA) mindestens so gut wie bei den letzten Sozialwahlen wird“, zeigt sich Thomas Diekmann beindruckt. „Der Diözesanvorsitzende schloss seinen Bericht mit der Erwähnung der sehr erfolgreichen Arbeit des KAB-Diözesanverbandes als „Sonntagsschützer schlechthin“ und bedankte sich bei allen aktiven KAB-Mitgliedern, die die Arbeit im Diözesanverband Limburg in den vergangenen Jahren getragen und gestaltet haben.

Zukunftsweisende Anträge an den Diözesantag

Aus Gliederung des Verbandes heraus wurden an den Diözesantag Anträge gestellt mit Ziel der Förderung der Familienarbeit, der Vereinfachung von Team-Lösungen in Leitungsgremien und der Verschlankung der Strukturen um eine Dynamisierung des Verbandes zu ermöglichen. Die Anträge wurden verabschieden und werden in den kommenden Monaten bereits umgesetzt.

Weit über 500 Rentenberatungen, 826 mal Rechtsberatung, Rechtshilfe und -vertretung im Arbeits- und Sozialrecht

Es folgten noch weitere Rechenschaftsberichte des Bezirksverbandes Rhein-Main durch den Bezirksvorsitzenden Georg Wilke (Frankfurt), des Bezirksverbandes Limburg durch den Bezirkssekretär Martin Mohr (Limburg), durch den Leiter der Internationalen Arbeit des Diözesanverbandes, Christian Vollbrecht (Unterliederbach), durch den Vorsitzenden des Fördervereins der KAB im Diözesanverband Limburg, Manfred Wörner (Frankfurt), durch den und den KAB-Diözesan- und Rechtssekretär Martin Mohr (Limburg) sowie durch den Seniorenbeauftragten Winfried Seifried (Frankfurt), der von mehreren Initiativen wie eine Kampagne gegen die Erhöhung des Briefportos und seniorengerechter Ausbau des ÖPNV zu berichten hatte . Mohr berichtete über die Bildungsarbeit der KAB nach den Maßgaben der Katholischen Erwachsenenbildung und zeigt sich erfreut über trotz Corona stabilen Zahl an durchführten Bildungsmaßnahmen, die durch die Katholische Erwachsenenbildung (KEB) gefördert werden. Der Diözesansekretär berichtete auch über seine zahlreichen Beratungs- und Rechtsvertretungstätigkeit im Arbeits- und Sozialrecht, die von der Büromitarbeiterin Jutta Brahm stark und kompetent unterstützt wurde und  die für KAB-Mitglieder kostenlos ist sowie über die sehr engagierte und erfolgreiche ehrenamtliche Erst- und Sozialberatung durch die 11 Berater/innen des KAB- Diözesanverbandes. „Mit 18 Fällen im arbeits- oder sozialrechtlichen Vertretungen waren wir bei Gericht und erstritten hohe Beträge an Abfindungen, Leistungen nach SGB2 oder zum Beispiel auch einen höheren Grad der Behinderung für unsere Mandant*innen, berieten und gaben Rechtshilfe weit über 250 Mal“, berichtete der Diözesansekretär. „Dabei waren Anliegen rund um Kündigungsschutz und Kündigungen des Arbeitsverhältnisses sowie Aufhebung des Arbeitsverhältnisses und Abfindungen sowie Geltendmachung von Ansprüchen aus dem Arbeitsvertrag die häufigsten Fälle“, so Mohr. Weit über 1.000 Rentenberatungen, 300 sozialrechtliche und nahezu 100 arbeitsrechtliche sowie über 50 Sozialberatungen haben die ehrenamtlichen KAB-Erstberater durchgeführt. Sebastian Alt (Frankfurt) KAB-Referent für Zeitkultur und Schutz des arbeitsfreien Sonntags berichtete: „Zahlreiche Verkaufssonntage konnten wir durch gute Argumente verhindern, so manches Mal mussten wir aber auch die Gerichte bemühen, um die Städte zur Vernunft zu bringen und die Sonntagsöffnungen zu stoppen“ Zentrale Kampagne anlässlich 1.700 Jahre arbeitsfreier Sonntag war die Picknickdecken-Aktion, bei der alle Interessierten auf ein Patchworkteil ihre Forderung für einen freien Sonntag malen oder Schreiben konnte. Weiter über 100 Stück waren zusammengekommen.

Die Wahlen ergaben, dass der Diözesanvorsitzende Thomas Diekmann (Hochheim) wiedergewählt wurde. Neue stellvertretende Diözesanvorsitzende ist Eva-Maria Wörner (Fechenheim), die vom wiedergewählten Stellvertreter Georg Wilke (Sossenheim), dem Diözesanpräses Pfr. Walter Henkes sowie dem Diözesansekretär Martin Mohr ergänzt wird.

Dank, Ehrungen und Verabschiedungen

Dem aus dem Amt scheidenden Leiter des Internationalen Arbeitskreises Christian Vollbrecht wurde mit einem großen Dank der Diözesanleitung und aller Anwesenden aus ihrer langjährigen engagierten Tätigkeit verabschiedet; er leitet über drei Jahrzehnte die Partnerschaftsarbeit des Verbandes mit der MTC in Brasilien und hat das Amt an Lothar Höhn (Goldstein) weitergegeben. Zum Ehrenvorsitzenden des Diözesanverbandes wurde Engelbert Kohl (Flörsheim) ernannt; der ehemailige Diözesanvorsitzende gestaltet auch heute noch die KAB sehr aktiv und innovativ mit und ist Experte für vielfältige Fragen der Verbandsarbeit, etwa wenn es um Satzungen geht. .   

Wachsende Bewegung

Weitere Würdigungen erhielt der KAB Ortsverein Villmar, der mit 17 Neumitgliedern den stärksten Zuwachs der Bewegung für soziale Gerechtigkeit zu verzeichnen hat, sowie die Ortsvereine Flörsheim und Okriftel für ähnlich hohe Zuwächse.

 

"Wussten Sie schon, dass der Medizinische Dienst gar keine Pflegegrade vergibt?"

Fachtagung "Pflege" des KAB-Diözesanverbandes mit herausragender Referentin

Im vollbesetzten Pfarrzentrum Limburg-Lindenholzhausen kamen am 23. April 2022 in einem Tagesseminar der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) Limburg alles Wissenswerte rund um das Thema "Pflege" auf den Tisch. "Gut gerüstet für den Fall einer Pflege- oder Hilfebedürftigkeit" war das Thema der qualifizierten KAB-Fachtagung. Die Pflegedozentin Michaela Werth aus Möhnesee entfaltete am Vormittag die Säulen der Gesundheits- und Pflegeversorgung. "In den Leistungen der Krankenkasse sind vor allem die Verordnungen häuslicher Pflege enthalten", erklärte Werth. "Die Leistungen der Pflegekasse hingegen bestehen aus Beantragungen von Pflege, möglichen Leistungen sowie Widerspruchsstelle", erläuterte die Pflegedozentin.

Seminarleiter Martin Mohr, geschäftsführender KAB-Diözesansekretär, führte durch das Programm und moderierte die sehr angeregten und intensiven Rückfragen und Redebeiträge der Seminarteilnehmerinnen und -teilnehmer. 

Der Nachmittag wurde zur besonderen Herausforderung. Denn es ging um die Pflegebegutachtung, die Michaela Werth mittels Begutachtungsassessment und der einzelnen Fragemodule mit den Seminarteilnehmerinnen und -teilnehmern erarbeitete. "Vor allem will der Begriff Selbstständigkeit" richtig verstanden sein", so Werth. "Denn entscheidend für "selbstständig" ist, dass die zu pflegende Person keine personelle Hilfe benötigt", so die Pflegedozentin. "Aber der Medizinische Dienst vergibt übrigens gar keine Pflegegrade", so Wert, denn er ist ein reine Prüfinstanz, der betrachtet und gewichtet. 

"Überraschende und sehr nützliche und wichtige Erkenntnisse gab es in diesem Seminar", fasst KAB-Sekretär Martin Mohr zusammen. "Während wir als KAB normalerweise als politische Bewegung bekannt sind, die sich beispielsweise für bessere Entölohnung und  Arbeitsbedingungen in der Pflege einsetzt, und unseren Mitgliedern kostenlose Rechtsberatung und -vertretung im Arbeits- und Sozialrecht garantieren, so hatten wir am heutigen Tag insbesondere zu Pflegende und deren Angehörige im Blick", bringt es Mohr auf den Punkt. Weitere Informationen zu den Veranstaltungen und Leistungend der KAB: www.kab-limburg.de   

  

Aktuelles

Diözesanverband Limburg Vorstand

Vorsitzender Thomas Diekmann, Hochheim

Diözesanpräses Pfarrer Walter Henkes

stellvertretender Vorsitzender Georg Wilke, Sossenheim

Diözesansekretär Martin Mohr, Limburg

Beisitzer Lothar Höhn, Frankfurt-Goldstein

Beisitzer Karl Heinz Burschyk, Frankfurt

Beisitzer Peter Weber, Hadamar

Beisitzer Josef Oehl, Ellar

Beisitzer Bernd Hannappel, Hundsangen

Beisitzer Michael Ziegler, Niederbrechen

Beisitzerin Helene Löw, Villmar

Beisitzer Pfr. Rainer Petrak, Frankfurt

Beisitzer Julian Engelhart, Limburg (CAJ)

DV Ausschuss Christian Vollbrecht, Unterliederbach

DV Ausschuss Karin Seck, Bad Camberg

DV Ausschuss Paul Arthen, Villmar

DV Ausschuss Sebastian Alt, Frankfurt

Seniorenbeauftragter Winfried Seifried, Frankfurt

Bezirkssekretär KAB Rhein Main Nicht besetzt

Kontakt zu einzelnen Mitgliedern des Diözesanvorstandes und -ausschusses über das KAB-Diözesanbüro, Tel. 06431/ 295703 kab@bistumlimburg.de 

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