In unserer schnelllebigen, dicht gedrängten Zeit haben viele von uns schon vergessen, was Muße bedeutet: nämlich einfach mal Zeit für sich haben und ausschließlich das tun, was man möchte. Vielleicht auch mal gar nichts, je nachdem, wie es gerade beliebt. Die Italiener fassen das klangvoll im „Dolcefarniente“ zusammen – „süßes Nichtstun“. Da liegt auch der große Unterschied der Muße zur Freizeit. Denn in der Freizeit, der „arbeitsfreien Zeit“, gehen wir einkaufen, putzen die Wohnung oder tun eben all das, was die Regeln des Alltags und der Gesellschaft uns vorgeben.
Wie sehr wird unser Verhalten von der Logik der Ökonomie bestimmt? Der Referent Sebastian Alt vom Diözesanverband der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) Limburg stellt fest: „Die Arbeitszeit wird flexibler, denn insbesondere in Zeiten von Corona setzen Unternehmen und auch Mitarbeitende verstärkt auf Homeoffice. Doch damit machen sich Arbeitnehmer*innen auch verfügbarer und die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit verwischen immer mehr.“ Welche Vorteile, aber auch Schattenseiten ergeben sich durch diese Ökonomisierung und Flexibilisierung der Gesellschaft? Wo bleibt bei all dem die Muße?
Das Online-Seminar soll mit historischen, theologischen und soziologischen Impulsen eine neue Sichtweise über die gesellschaftliche Entwicklung schaffen und die Frage stellen, ob wir eine neue Sicht auf unsere (Arbeits- und Frei-)Zeit brauchen. Referent: Sebastian Alt, Referent "Sonntagsschutz und Sonntagskultur", KAB Diözesanverband Limburg
Termin: Montag, 14. September 2020, 18:00 Uhr
Anmeldung: notwendig und möglich bis einschließlich 14. September, bitte per E-Mail an keb.maintaunus@bistumlimburg.de
Das Seminar wird über das Videokonferenztool Cisco Webex abgehalten. Hierfür benötigen Sie ein Endgerät mit Mikrofon und idealerweise einer Webcam. Den Zugangslink erhalten Sie nach Anmeldung.