Thomas Diekmann begrüßte seitens des Diözesanverbandes alle Anwesenden im Saal und an den Bildschirmen sehr herzlich. Er verdeutlichte, dass die Anliegen des heutigen Tages zentrale Themen der KAB aufnehmen und entfalten. Hier das Video - die Tagung in voller Länge anschauen: https://youtu.be/q7Tmvsyey_s
Simon Reiners machte in seinem Impulsreferat die Punkte "Digitalisierung, Technologie, Homeoffice, Globalisierung/ Lieferkette, Arbeitslosigkeit/ Armut und weitere als zentrale Themen, die die Entwicklung in und nach der Coronapandemie bestimmen werden aus. "Der Mensch und nicht die Ökonomie steht im Mittelunkt von Guter Arbeit", so Reiners. "Es hängt gesellschaftlich mehr ab von privater Sorgearbeit als von ökonomischer Sorge".
Unter dem Motto "Zukunft guter Arbeit" folgte daraufhin ein Podium mit den Vertretern aus Wissenschaft, Gewerkschaft, Theologie und Sozialverbandsarbeit. " Es gibt aktuell ein großer Schub der Mechanismen der Subjektivierung aufgrund Corona", so Prof. Kreutzer, "es wird durchnschnittlich 48 Min länger gearbeitet aufgrund Homeoffice. Eine Regulierung ist erforderlich und auch die Umdeutung, welche Bedeutung Arbeit hat", so Kreutzer. Konrad Nagel-Strotmann von der KAB betonte: "Die Voraussetzung von Wirtschaft wird von denen geschaffen, die kein Geld dafür bekommen."Die sozialen Sicherungssysteme sind unabhängig zu machen von Erwerbsarbeit", so Nagel-Strotmann; "hier ist das Bedingungslose Grundeinkommen unverzichtbare Voraussetzung". "Gute Tarife und Gesetzgebung sind die Voraussetzungen für Gute Arbeit", unterstrich der IG-Metaller Michael Gerst; "Es bedarf eines ökonomischen und ökologischen Umbaus, zugleich eine leistungsfähige Wirtschaft und Ausbau von Rechten für Beschäftigten, wobei Kompromisse geschlossen werden müssen."
Nach dem Mittagessen startete dann die große Runde "Zukunft der Arbeit nach Corona" mit den Politikern und nochmals mit den Experten des Vormittags sowie unter starker Beteiligung der Gäste. Achim Kessler (Die Linke) fordert, dass die Privatisierung der Sozialen Sicherungssystem zurückgefahren werden muss, setzt sich für die Bürgerversicherung in der GKV/GPV ein und macht sich dafür stark, dass alle Einkommen und Vermögen in die Finanzierung der Sozialen Sicherung einzubeziehen sind. Das Sockelgrundeinkommen ist für Stegmann-Kuhn (Bündnis 90/ Die Grünen) eine zentrale Forderung. Die Sachgrundlose Befristung müsse abgeschafft werden. Bezahlung von Sorgearbeit müss efair und würdig werden. Private KV sei nicht nicht abzuschaffen, aber mit einkommensabhängigen Beiträgen auszustatten. Der Kandidat der CDU, Axel Kaufmann, betonte, dass durch die Energiewende Arbeit geschaffen werde. Für kleine Firmen sei Mitbestimmung aber ein großer Aufwand. Gegen Rechtsradikalismus seien starke Gewerkschaften wichtig. Die Überwindung der Zweiklassenmedizin sei dringend.
"WERTvoll arbeiten - menschenwürdig statt prekär" heißt der neue Beschluss der KAB und es zeigte sich am heutigen Tag, dass er genau die Zeichen der Zeit trifft.
Hier das Video - die Tagung in voller Länge anschauen: https://youtu.be/q7Tmvsyey_s
Hintergrund für diese Fachtagung war der Beschluss der KAB Deutschlands auf der Bundesdelegiertenversammlung 18.-20. Juni 2021 mit dem Thema " Für ein christliches Miteinander in der Arbeitswelt- WERTvoll arbeiten – menschenwürdig statt prekär. Zum Beschluss bitte hier anklicken: https://www.kab.de/fileadmin/user_upload/kab_de/Bundesverbandstag2021/beschluss/Beschluss_BDV_Wertvoll_arbeiten_1.pdf
(c) Text und Fotos: Martin Mohr, KAB-Diözesansekretär Limburg